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SEOs Finest 31 – Felix Beilharz 2

SEOs Finest 31 – Felix Beilharz 2 / Host: Marcell Sarközy (Seodeluxe) / 05.02.2024

SEOs Finest 31 als Podcast

Link zur alten Folge: SEOs Finest 8 – Felix Beilharz (15.04.2012)

SEOs Finest 31 als Video

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SEOs Finest 31 Transkript

Seodeluxe: Ja, halli, hallo und herzlich willkommen zu einer niegelnagel Folge, niegelnagelneuen Folge von SEOs Finest. Ihr merkt schon, die Folge hier wird früh am Morgen aufgezeichnet, da bin ich noch nicht 100% auf dem Dampfer. (lacht) Heute ist Folge 31. Ich freue mich ganz besonders, wieder einen ganz tollen Gast bei mir zu haben, der schon mal bei mir war. Wer die alten Folgen jetzt schon gesehen hat, der weiß ja auch, dass erstmal die alten Gäste sozusagen Vorrang haben, weil ich will ja unbedingt wissen, was ist passiert in den letzten Jahren und deswegen freue ich mich ganz extrem heute. Ja, also bin ganz aus dem Häuschen sozusagen, ihn heute wieder das zweite Mal bei mir zu haben. Und es ist natürlich der unglaublich vielseitige, extrem talentierte Felix Beilharz. Einen wunderschönen guten Tag, Felix.

Felix Beilharz: Hi Marcell, grüß dich. Danke für die Einladung.

Seodeluxe: Immer sehr gerne. Ja, Folge 31. Du warst schon mal Gast bei mir. Und zwar, ich muss auf den Zettel schauen, in der Folge Nummer 8 vom 15.04.2012. Also vor zwölf Jahren haben wir das letzte Mal gesprochen. Und es war eine extrem spannende Sendung. Ist auch verlinkt, wer sie sich anhören mag. Die alte Sendung ist ja dann auch noch online. Der wird da ganz viel über den Felix erfahren. Also so diese ganzen Basics, wo er herkommt, was er macht, seine Interessen und so weiter. Da sprechen wir heute nicht ganz so viel drüber. Das ist, wie gesagt, alles in der ersten Sendung schon drin. Und da gibt es einen ganz spannenden Turning Point. Und zwar in der ersten Sendung, da haben wir ja auch festgestellt, dass wir uns 2011 kennengelernt haben auf der SEOcampixx, wo du ja deinen ersten SEO, ja, dein SEO-Workshop für SEOs gemacht hast.

Da haben wir uns kennengelernt, also Premiere. Ich war quasi live dabei und das freut mich ganz besonders. Und dann in der ersten Sendung hast du gesagt, dass du dich ja quasi 2012 mehr oder weniger so selbstständig gemacht hast. Also da war so dein Startschuss. Und das heißt, dann habe ich ja zweimal, ja, so ein, ja, jetzt fällt mir das Wort gar nicht ein, also so einen extrem wichtigen Punkt, finde ich, in deinem Leben mitgemacht. Und heute nach zwölf Jahren, um den Bogen jetzt zu spannen, wollen wir natürlich wissen, was aus dieser Selbstständigkeit geworden ist, wie es dir ergangen ist und so weiter. So, jetzt habe ich extrem viel geredet. (lacht) Jetzt gebe ich erst mal das Wort an dich ab, Felix. Wie gesagt, ganz toll, dass du heute da bist. Und ja, wir sind super gespannt zu erfahren, was du so getrieben hast. Wer dich jetzt noch gar nicht kennt, auch diese Menschen mag es geben, vielleicht nochmal mit zwei, drei Sätzen nochmal sagen, wer du bist und was du machst.

Felix Beilharz: Erstmal einen krassen Nostalgie-Flash gerade, ja, wirklich. Da war ich gerade ein halbes Jahr selbstständig, 2012 im April. Ich habe mich im 2011 im September selbstständig gemacht. Also tatsächlich jetzt hast du am Anfang meiner Selbstständigkeit mich dann hier begleitet und jetzt nach zwölf Jahren wieder. Ja, mein Name ist Felix Beilharz. Ich mache Online-Marketing, Social Media so als Schwerpunktthema seit vielen, vielen Jahren schon. Eigentlich jetzt, ich habe nachgerechnet, seit 22 Jahren, plus minus ein halbes Jahr. Und ich habe eigentlich mal so mit einem Online-Shop angefangen und dann mit Webseiten, mit damals viele SEO-Projekte gemacht, so immer für mich selber eigentlich.

Und dann irgendwann mal so die ersten Kunden betreut. Damals noch in so einer studentischen Unternehmensberatung und so 2005 und 2006 war das, bin dann in eine Agentur reingerutscht, 2007, habe dann ein paar Jahre in der Agentur gearbeitet und mich dann 2011 selbstständig gemacht und mache seitdem vor allen Dingen Vorträge, aber eben auch viele Seminare bei Kunden, also Schwerpunkt Wissensvermittlung, auch Beratungsprojekte, wo ich so ein bisschen Coach oder Sparringspartner bin, Analysen manchmal noch, also solche Sachen, aber hauptsächlich mittlerweile wirklich Vorträge, Online-Kurse, Online-Produkte und Inhouse-Seminare. Und ich habe jetzt zwei neue Membership-Programme, wo ich eben Wissen auch im Abo quasi vermittle. Das ist jetzt momentan so mein neuer Schwerpunkt.

Seodeluxe: Ja, du hast natürlich auch einen Haufen Bücher geschrieben. Also das wollen wir alles gleich mal in Ruhe ansprechen. Wie gesagt, in den letzten zwölf Jahren hast du ja einiges auf die Beine gestellt. Ich muss auch sagen, das ist ja immer so ein subjektives Empfinden von jedem SEO, wie er die anderen SEOs auch wahrnimmt, das ist ganz klar. Also zu manchen ist man näher dran oder halt eben auch weiter weg. Ich beobachte natürlich immer so diese ganze Szene so seit vielen, vielen Jahren. Also aber nur so rudimentär. Also ich schaue bei LinkedIn rein oder schaue halt, was man einfach so mitbekommt. Früher war es dann auf Facebook, heute so ein bisschen Insta und Co.

Und da muss ich halt sagen, habe ich auch in den letzten Sendungen schon angesprochen, viele SEOs gibt es ja leider nicht mehr. Warum auch immer, das ist völlig unklar. Also entweder haben die es geschafft oder haben kein Interesse mehr, wollen wir jetzt hier an der Stelle auch nicht bewerten. Und bei dir ist mir das so extrem aufgefallen, dass du ja so eine kometenhafte Karriere quasi gemacht hast. Und da wollte ich dich erst zu beglückwünschen, weil das finde ich ganz toll. Also bei dir hat man wirklich über die vielen Jahre, wo ich das halt, wie gesagt, so verfolgt habe, immer was Neues gesehen, immer was, was noch dazu kam, immer noch eine Weiterentwicklung, also nie Stillstand in irgendeiner Form. Und da bist du einfach so ein, da hast du so eine Power einfach, die das nach vorne treibt. Und offensichtlich ja bis heute ist dir das noch erhalten geblieben und finde ich ganz toll.

Felix Beilharz: Danke dir. Ja, danke schön. Höre ich, höre ich gerne. Ich halte nicht viel von Leuten, die ständig das Thema wechseln, weil, also uns da komplett wechseln, weil gerade der neueste Hype auf den Markt kommt. Dann gibt es Leute, die machen dann irgendwie, erst machen sie SEO, dann machen sie Social Media, den habe ich auch diesen Weg, habe ich auch gegangen. Aber dann machen sie plötzlich Krypto, dann machen sie plötzlich MLM irgendwie, ist das der neueste heiße Scheiß, dann Dropshipping plötzlich, dann irgendwie Agenturaufbau, dann, keine Ahnung, NFT und dann ist irgendwie jetzt, also das ist, finde ich schwierig. Aber sich innerhalb seines Themas zu entwickeln, finde ich schon wichtig. Also ich würde es nicht über zwölf Jahre lang immer nur dasselbe Thema bespielen wollen, sondern ich möchte, ich habe so eine Blase, innerhalb derer ich mich halt bewege und ich glaube, dass ich dann da versuche, so die neuen Themen mitzunehmen, die sich so ergeben innerhalb dieser Bubble, ja.

Seodeluxe: Definitiv. Und da hast du ja auch viel gemacht. Du hast ja jetzt gesagt, du bist seit 2002 bist du dabei. Das wurde auch in der ersten Sendung genannt. Ich bin seit 2004 dabei. Also wir sind natürlich da alte Hasen. Und klar, irgendwann stellt sich da so eine gewisse… ja, also ich mache meinen Job heute immer noch mit Leidenschaft, ja. Aber natürlich hat man nicht mehr so ganz dieses Feuer wie vor 20 Jahren. Da bin ich total bei dir. und ich verstehe dann auch, dass Leute über den Tellerrand schauen und mal was Neues anfangen. Ich würde jetzt vom SEO nicht unbedingt zu Krypto wechseln wollen, das finde ich jetzt eher weit, aber ich weiß, was du meinst. Genau, und viele machen natürlich diesen Online-Marketing-Bereich, also die jetzt früher nur SEO gemacht haben. Ich mache heute immer noch nur SEO als Kerngeschäft, also zum Beispiel kein Social oder kein Newsletter-Marketing und so weiter, aber natürlich gehört es ja in diesen Mix mit rein und viele machen das. Du hast es ja auch gemacht, jahrelang, oder bist ja auch immer noch dabei. Wie sieht es denn da eigentlich aus? Also was würdest du sagen, ist heute dein Kerngeschäft, dein Kernaufgabengebiet? Womit verdienst du am meisten dein Geld?

Felix Beilharz: Tatsächlich hat sich das durch Corona auch geändert. Also ich kann es jetzt nicht auf den Euro genau sagen, aber ich kann sagen, dass wahrscheinlich die Hälfte ungefähr durch Online-Kurse reinkommt oder Online-Produkte reinkommt. Das war vor drei Jahren noch gar nicht so. Also das habe ich jetzt wirklich erst in Corona angefangen. Früher war es so, dass mein Hauptgeschäft, was Geld angeht, tatsächlich die Seminare waren. Also ich gehe zu Kunden, ich habe Kunden aller Art betreut, also von groß bis klein, entweder bei denen inhouse oder ich habe selber Seminare veranstaltet. Also SEO-Seminar, Social-Media-Seminar, Online-Marketing-Seminar, immer zwei Tage und immer in fünf Städten. Das war wirklich Hamburg, Frankfurt, Berlin, München, Köln und Stuttgart teilweise auch noch. Also wirklich fünf bis sechs Städte und das halt mehrmals im Jahr.

Das war schon ein größerer Einkommensblock und das ist dann eben mit Corona halt weggefallen komplett. Also es lief sehr gut, aber plötzlich war es halt nichts mehr. Dann lief gar nichts mehr. Corona hat halt 100% alles wegbrechen lassen. Und ich kam erst dann auf die Idee, tatsächlich mal das einfach aufzunehmen und mal als Online-Kurs anzubieten, statt nur als Live-Seminar. Das hat man mir vorher schon öfter mal nahegelegt. Ich dachte immer, nein, das geht nicht. Mein Seminar lebt doch von Interaktion und von dem irgendwie, das will ich nicht einfach nur so statisch aufnehmen. Dann musste ich es machen. Und siehe da, es kommt halt mega gut an. Leute kaufen das und finden das toll und lieben das auch. Und es war dumm, das nicht schon viel früher zu machen. Also da habe ich viel Geld liegen lassen und viel Entwicklung liegen lassen, einfach über die Jahre, weil ich es nicht gesehen habe, für mich selber nicht gesehen habe. Und heute ist das so. Heute, lustigerweise, Vorträge, würde ich sagen, machen – also ich müsste mal nachrechnen – ich sage mal, Vorträge macht vielleicht ein Drittel, die Online-Produkte vielleicht eher so ein Drittel bis die Hälfte und der Rest sind noch Seminare. Also, Vorträge hat sehr, sehr viel Raum eingenommen und Platz eingenommen.

Aber da, lustigerweise, das Thema Social Media gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern das Thema Generation Z, das hat sich so ergeben. Das ist mittlerweile mein Schwerpunkt-Vortragsthema tatsächlich. Damit tingele ich durch die Lande und halte teilweise in der Woche drei, vier Vorträge zu dem Thema. Also ganz spannend. Und Social Media ist vielleicht noch so ein Vortragsthema, was früher 100% war eigentlich. Jetzt vielleicht noch, keine Ahnung, so 20% oder so. Und das meiste ist wirklich, ich mache halt Gen-Z-Vorträge, habe auch ein Buch dazu geschrieben. Weil das ist das, was die Firmen momentan eher so umtreibt. Ein klassischer Social-Media-Vortrag wird viel weniger angefragt als noch vor sechs, sieben Jahren. Jetzt kommen eher so andere Themen auf den Markt, ja.

Seodeluxe: Macht ja auch total Sinn. Und wie gesagt, wenn du das Wissen hast und dich da einfach entsprechend einbringen kannst in die Unternehmen, warum nicht? Also alles gut. Ich habe jetzt auch mit ganz vielen SEO-Kollegen gesprochen. Ich nenne sie immer SEO-Kollegen, wie gesagt, manche machen ja inzwischen auch was komplett anderes, Social oder ähnliches. Und da ist es genauso. Also wenn man halt natürlich ein Kerngebiet hat, in dem man sich sehr gut auskennt, ob das alt oder neu ist, dann warum soll man damit nicht sein Geld verdienen? Wie bist du jetzt auf diese Gen Z gekommen? Also erst mal für die Leute, die Generation Z nicht kennen, das sind die mit der Brokkoli-Frisur, ja? (lacht) Wie bist du da hingekommen?

Felix Beilharz: Das ist lustig, weil natürlich unsere Eltern unsere Frisuren damals auch scheiße fanden und ich finde die jetzt auch wieder scheiße. Also irgendwie, das trägt sich so weiter. Genau. Das ist lustig, weil das war eigentlich gar nicht geplant. Ich habe… eigentlich aus einer spontanen Idee heraus einen Artikel geschrieben auf Xing. Damals, ich bin ja Xing-Insider und vor so sechs, sieben Jahren war das halt noch ein Riesenthema. Da kann ich halt Artikel platzieren dann. Und da habe ich einen geschrieben aus Social Media heraus, was ja mein Kernthema ist und war, über das Thema YouTuber und wie groß die sind und wie sehr das noch an den Alten quasi vorbeigeht. Und habe halt so über das Beispiel Gronkh einen Artikel geschrieben. Der Gronkh ist ja einer von den großen Streamern und Let’s-Play-Accounts, den halt keiner kennt über 40 so, aber den unter 20 halt alle kennen. Und das ist echt spannend.

Ich habe einfach mal so geschrieben, wie groß der ist und wie wenig Menschen in einer gewissen Altersgrenze den kennen überhaupt, obwohl der halt hunderte Millionen Stunden Watchtime in Kinderzimmern produziert. Und hab diesen Artikel veröffentlicht, so. Das war eigentlich nur so ein Artikel, den ich geschrieben habe. Und dann hat mich ein Verbandsvorstand angeschrieben von einem Arbeitgeberverband und gefragt, ob ich sowas auch für ihr Arbeitgebermagazin schreiben könnte. Ich habe gesagt, ja klar, kann ich machen. Habe den Artikel ein bisschen umgeschrieben und halt neu für die dann geschrieben. Und dann hatte ich eine der besten Eingebungen meines Lebens und habe einfach spontan zu ihm gesagt, dann in der E-Mail, als der Artikel dann raus war, übrigens, ich halte dazu auch Vorträge. Was damals noch gar nicht gestimmt hat, weil ich hatte doch keine Vorträge dazu. Ich dachte, das ist ein cooles Thema, vielleicht kann ich dazu mal was machen.

Und dann meinte er, oh ja, spannend, wir haben demnächst eine Mitgliederversammlung, jedes Jahr, bald wieder. Letztes Jahr war Sascha Lobo da, machen Sie mal ein Angebot. Das war immer so ein Fehler zu sagen, dass der Lobo da war, weil das war damals mein teuerstes Angebot, das ich je gemacht habe bis dahin. Weil wenn ich weiß, Lobo war da, dann koste ich halt plötzlich ein paar Euro mehr, ist ja klar. (lacht) Und hat er angenommen, habe Vortrag gehalten dazu, kam super an und das war der Anfang von diesem Weg quasi. Also es kam aus einer spontanen Idee heraus, einen Artikel zu schreiben und dann eben ging es dann weiter. Und jetzt habe ich locker schon, keine Ahnung, 150 oder noch mehr Vorträge gehalten. Dieses eine Thema, immer den gleichen, immer dieses eine Thema. Mehr wahrscheinlich sogar schon, vielleicht 200 oder so. Also allein letzte Woche in München zwei Stück am selben Tag. Also das war gar nicht geplant, aber es kam halt. Und dann eben durch die Hochschullehraufträge kam immer mehr dazu. Und dann irgendwann kam das Buch dazu. Und es wurde halt ein Schwerpunktthema. Aber es war aus einer spontanen Idee heraus. Wie es oft so ist im Leben, dass sich sowas entwickelt, was man gar nicht vorhersehen hätte können.

Seodeluxe: Jetzt hast du drei ganz interessante Sachen angesprochen. Ich weiß gar nicht, wo ich hier zuerst anfangen soll. Das erste war Frisur und Eltern. Da ist mir gleich eingefallen, ich habe dich ja noch nie mit einer Frisur gesehen. Also ich kenne dich einfach nur mit kurzen Haaren. (lacht) Gibt es irgendwo noch Bildmaterial, wo du noch eine Lockenpracht oder irgendwas auf dem Schädel hast?

Felix Beilharz: Gibts auf meinen Führerschein, weil alle, die jetzt zugucken und nicht nur zuhören, denen exklusiv, den Felix mit 17.

Seodeluxe: Ja, man ist und man ahnt was.

Felix Beilharz: Also es ist halt, da habe ich noch Haare, aber kurz danach sind die gefallen und ich habe, glaube ich, seit ich so 18 bin oder so, zwar wechselnde Längen, früher war es so 3 mm eher, aber nie wieder längere Haare gehabt. Ich habe mal Iroh gehabt, ein paar Wochen so ein bisschen, aber auch einen kurzen halt, aber sonst immer nur Glatze und die ist auch kürzer geworden. Also ich rasiere jetzt nass seit um die 10 Jahren, früher war es eher so ein Trockenrasierer, jetzt muss es nass sein, weil früher war es eine Choice, jetzt ist es leider eine Obligation. Also früher war das, weil ich es geil fand, heute war es, weil es halt dünner wird obendrauf und weil halt längere Haare nicht mehr funktionieren würden. (lacht)

Seodeluxe: Ja, okay, alles klar. Naja, gut. Muss man halt mal schauen. Wenn es für dich passt, dann ist es ja super. Wie gesagt, ich kenne dich ja nur so und alles gut, ja. Das zweite Thema, was du jetzt angesprochen hattest, war eben mit den Stundensätzen. Du hast jetzt im Nebensatz gesagt, da habe ich einen anderen Stundensatz ausgerufen weil ein anderer Speaker da war, ein super interessantes Thema. Weil du bist ja, wie gesagt, selbstständiger Unternehmer seit vielen Jahren und auch da wieder, das geht mir ja genauso oder anderen Kollegen, mit denen ich rede, immer so ein Thema, was nimmt man als Satz, was kann man veranschlagen, was passt auch für die eigene Dienstleistung, also was ist das wirklich wert und so weiter. Hast du dich da schwer getan? Jetzt hast du gesagt, da konntest du einen anderen Stundensatz ausrufen, hat der das dann nachhaltig beeinflusst, was du dann genommen hast? Oder hast du dich früher unter Wert verkauft?

Felix Beilharz: Ich habe mich immer schon schwer getan damit, mehr Geld zu nehmen, weil das Summen sind, die für mich historisch bedingt utopisch sind. Muss man ganz klar sagen. Also ich kann ja sagen, was ich heute für einen Vortrag nehme und was ich damals in unserem ersten Interview für die Vorträge genommen habe, dazwischen liegt Faktor sechs ungefähr, sechs oder sieben ungefähr, also deutlich mehr oder noch mehr wahrscheinlich sogar. Und ich erhöhe meinen Satz regelmäßig mittlerweile auch. Und wenn so 15 bis 20 Kunden einen Standardsatz bezahlt haben, wird er ein bisschen angehoben für neue Kunden. Also ich gehe da regelmäßig hoch und jedes Jahr erhöhe ich auf jeden Fall den Satz einmal. Das ist Pflicht bei mir. Nicht dramatisch, aber schon ein bisschen so.

Trotzdem tue ich mir schwer damit. Also mein Vater, der war eben Angestellter im öffentlichen Dienst, der hat nie, also Sachbearbeiter im Wesentlichen. Und der lacht halt nur, wenn er so hört, was ich halt so für einen Vortrag bekomme. Lacht dann nur, weil es halt für ihn unvorstellbar ist, dass man für eine Stunde irgendwie auf der Bühne stehen so viel Geld kriegt. Wobei auch das ist ja alles relativ. Es gibt ja andere Speaker, die halt das doppelte, dreifache nehmen, wie ich nochmal und das auch kriegen. Und mir ist halt klar geworden, bei Beratung ist viel eher ein Deckel drauf, als bei Vorträgen. Oder bei Vorträgen im Wesentlichen. Weil Beratung, da ist halt die Leistung viel mehr vergleichbar. Bei Vorträgen geht es sehr, sehr stark um den Fame-Faktor.

Seodeluxe: Ja.

Felix Beilharz: Also das habe ich echt gemerkt. Die buchen ja nicht zwingend mich, weil ich so einen guten Vortrag halte. Das ist auch ein Thema, klar ohne geht das nicht. Aber die bezahlen vor allen Dingen, weil ich halt einen bestimmten Namen jetzt mitbringe und die damit werben können. Und das ist halt der Punkt. Das bezahlen die, das macht nachher einen Unterschied aus. Also in so einer Top-Speaker-Liga ist die Qualität der Vorträge, die sind alle gut. Da gibt es keinen, der schlecht ist irgendwie, der nicht abliefert. Sonst bist du gar nicht in der Liga. Aber ob dann jemand halt irgendwie 15 oder 15.000 Euro bekommt, das hängt halt im Wesentlichen davon ab, wer da kommt. Und auch wenn nachher die Vorträge alle ähnlich gut sind, der Name, der zählt halt. Und deswegen arbeite ich auch immer schon jetzt viel daran, den Namen natürlich zu platzieren, zu publizieren, bekannt zu machen, weil da tatsächlich der Hebel ist. Der Hebel ist nicht mehr so sehr in der Vortragsqualität, die muss gegeben sein, der Hebel ist aber viel eher darin, dass die mich haben wollen. Das ist der Witz, die sollen nicht ein Thema sich überlegen und dann recherchieren, wer könnte denn da in Frage kommen und dann zehn Leute anfragen, die sollen konkret mich haben wollen und ich bringe ein Thema mit, das ist der Punkt.

Seodeluxe: Ja, und wie gesagt, du bist ja auch das Gesamtpaket, das weiß ich ja, ich war ja auch bei einigen deiner Vorträgen live, du bringst ja wirklich alles mit, also du hast die Power, du hast die Kompetenz, du hast den Spaß, du vermittelst es, wer die erste Folge gehört hat, du hast auch diesen NLP-Coach-Hintergrund, ja, also von daher, da bin ich total dabei, alles gut und du machst das genau richtig. Ich finde es auch ganz toll, dass du, wie gesagt, das so stringent durchgezogen hast. Also, so wie du jetzt sagst, ich baue meine Marke, meinen Namen auf. Das sind so zum Beispiel Sachen, die ich jetzt persönlich eher vernachlässigt habe, ja. Wenn du halt sagst, ich baue das auf und natürlich hast du einen höheren Satz als vor sechs, sieben Jahren, wo du eben diesen Ruf ja noch nicht hattest oder diese Referenzen, diese Bücher. Das macht ja alles total Sinn ja, und ich gönne dir das alles von Herzen und ich hoffe, dass da noch einiges geht, vor allem nach der Ausstrahlung dieser SEOs Finest Sendung werden natürlich die Anfragen explodieren bei dir, das ist ja völlig klar und wie gesagt, gibt es da irgendein Wunschziel, eine Wunschkonferenz oder irgendeine Bühne, auf der du gerne mal stehen möchtest?

Felix Beilharz: Also tatsächlich so eine TEDx-Bühne fände ich mal cool, das habe ich bisher nie forciert irgendwie, aber etwa im Kopf so, das wäre mal schön, glaube ich. Auf vielen großen Bühnen musst du dich einkaufen, das mache ich generell nicht. Also so eine Greater-Bühne, die allermeisten halt bezahlen dafür, dass sie da vor 10.000 Leuten stehen. Da würde ich gerne gefragt werden, aber das ist tatsächlich, da musst du ja schon ein Superstar in der Branche sein, wenn du da nicht bezahlen musst dafür. Das wäre generell aber cool natürlich. Es geht nicht um Größe, sondern darum, wie viel Spaß das macht. Und das sind oft auch eher so die kleineren Events. Also ich war jetzt neulich bei einem großen Unternehmen, einem Marktführer für Haushaltsgeräte und habe da 80, glaube ich, nur 70, 80 Leute vorne Sitzen gehabt, die alle diese Haushaltsgeräte halt verkaufen.

Das waren so die 70 Besten des Landes, die dann eben so als Benefit quasi so zwei Tage bekommen haben vor Ort und ich war halt so ein Teil davon. Und es hat mega Spaß gemacht, obwohl es keine Bühne war. Das war nur ein Raum mit 70 Leuten vor mir. Aber die Stimmung war so geil und so locker. Es war ein richtiger Dialog. Das war einfach total cool. Das mache ich sehr, sehr gerne. Große Bühnen sind toll, aber die sind nicht per se besser als ein kleinerer Raum, wo die Dynamik auch eine andere ist. Ich hatte in derselben Woche 550 Leute auf einer großen Messe und diesen kleineren Raum, und beides hat Spaß gemacht. Man kann nicht sagen, dass ich es auf eine bestimmte Bühne will unbedingt. TEDx, wie gesagt, einfach vom Renommee her, fände ich mal schön. Sonst nehme ich gerne mit, was kommt. und freue mich über alles, was kommt, was Spaß macht.

Seodeluxe: Ja, definitiv. Du hast ja, glaube ich, auch mal eine Zeit lang so Hotelräume auch gemietet und dann ja auch mal Konferenzen, nicht Konferenzen, sondern Vorträge und so da direkt gemacht. Wie lief das? Wie kam das an? Auch hier in München teilweise warst du unterwegs.

Felix Beilharz: Ja, genau. In München lief immer schlecht. Da ist der Alexander (Anm. Holl) Schuld dran. Der hat den Markt da komplett unter Kontrolle. (lacht) Ich habe München, glaube ich, zwei, dreimal gemacht oder so und dann wieder aufgegeben, weil nie mehr als drei Leute oder vier Leute angemeldet waren. Das hat sich nicht gelohnt. Ja, das waren die offenen Seminare, die ich angeboten habe. Also ich hatte fünf oder sechs Städte, zwei bis drei, oft sogar viermal im Jahr diese Seminare, halt jeweils mit so sieben bis 15 Leuten da sitzen, selber organisiert eben, immer zwei Tage. Und das lief sehr gut, das war also im Jahr gutes Geld. Aber das ist eben durch Corona weggebrochen. Dann war es halt nur online, zwei Jahre jetzt. Und jetzt habe ich dann das Ganze wieder angefangen, aber wieder aufgegeben jetzt, ich mache das nicht mehr tatsächlich. Seit diesem Jahr jetzt. Ich mache jetzt keine offenen Seminare, eigene mehr vor Ort. Ich habe das, weil es ist so, die Hotels … das heißt auch die Stornofrist.

Die wollen halt teilweise acht Wochen im Voraus, muss ich halt die Zahlung leisten und kann nicht mehr stornieren, kostenfrei, so. Die Leute buchen aber immer kurzfristiger. Das heißt, ich kann acht Wochen vorher gar nicht absehen, ob überhaupt das Seminar zustande kommt oder nicht. Das weiß ich gar nicht. Kann sein, dass nachher irgendwie nur drei Leute kommen. Und dann ist es halt nicht kostendeckend. Aber ich muss das Hotel voll bezahlen. Wenn ich absagen würde, muss ich auch voll bezahlen. Also das ist echt ein Risikogeschäft geworden. Deswegen habe ich die Städte erstmal sein lassen und nur noch Köln angeboten. Weil da wohne ich halt, da habe ich auch einen guten Raum. Bei Morefire war ich da immer. Und ich habe es hybrid gemacht. Also Leute können online buchen oder halt offline vor Ort da mit dabei sein. Und das lief auch durchwachsen. Da hatte ich teilweise auch nur drei Leute vor Ort, aber nachher acht, neun Leute online zugeschaltet. Und ich hatte einmal sogar nur zwei vor Ort und zehn Leute online. Und dann macht halt vor Ort keinen Sinn mehr so. Und allein schon vom ganzen Aufwand her.

Und jetzt mache ich nur noch online. Jetzt mache ich zumindest mal dieses Jahr die Seminare nur noch online. Mal gucken, was passiert. Weil es gibt Leute, die wollen gerne ein Seminar haben, wo sie dann drin sitzen vor Ort. Und das verstehe ich auch sehr gut. Manche wollen das gar nicht. Die wollen dann die Reisezeit nicht haben und die Kosten, Hotels und so weiter alles nicht haben. Du hast diese beiden Gruppen. Und beide zufriedenzustellen, habe ich gemerkt, ist leider sehr, sehr schwierig. Und deswegen stelle ich jetzt mal nur eine Gruppe zufrieden, also nur die, die online das machen, und mal gucken, wie das ankommt. Aber erstmal keine Seminare mehr vor Ort, nur noch beim Kunden inhouse, klar. Aber eigene Seminare, das ist mir jetzt mittlerweile zu riskant geworden tatsächlich, weil die Buchungsverhalten sich geändert hat von den Leuten. Teilweise drei, vier Tage im Voraus, da habe ich also gar keine Planungssicherheit. Und das geht auch allen anderen Anbietern auch so. Auch die großen Anbieter im Markt, gibt es so zwei, drei größere, denen geht es ähnlich. Die haben auch mittlerweile viel weniger vor Ort als noch vor Corona.

Seodeluxe: Also, wer so als Speaker auf einer Bühne unterwegs ist und das liebt, ich mag immer diesen Begriff Rampensau, also wer auf einer Bühne so steht, der vermisst das auch. Also eine Bühne mit Publikum ist schon, ist das was ganz Grandioses. Wie gesagt, da muss man irgendwie so ein bisschen für gemacht sein oder Spaß dran haben, liegt auch nicht jedem alles gut. Das fehlt so ein bisschen, wenn man so Online-Seminare macht. Ich war jetzt auch lange im Verlag unterwegs, habe jetzt auch über 300 Redakteure, glaube ich, waren es in Summe über die Jahre geschult und eigentlich nur Online-Kurse gemacht mit denen. Die sind über ganz Deutschland verteilt. Und dann macht man da Schulungen und so weiter, ja, Workshops. Das geht schon alles. Aber da muss ich persönlich sagen, also ich vermisse schon die Bühne. Also auch der Kontakt mit den Menschen, auch nach so einer Schulung dann nochmal mit den Leuten zu reden. Das hat man ja dann doch nicht, wenn man zu Hause vorm Rechner sitzt.

Felix Beilharz: Pausengespräche, solche Sachen, das fällt alles weg.

Seodeluxe: Genau, genau. Aber es ist nun mal die Zeit und dann passt das. Du hast vorhin jetzt noch angesprochen, dass du ja nicht nur Live-Seminare machst, sondern Sachen eben aufzeichnest. Da tun sich ja viele schwer, weil sie natürlich, also ich kenne ja die Vor- und Nachteile logisch. Man hat ja was, man hat eine Konserve, auch wenn man schläft, krank ist, im Urlaub ist, kann jemand das kaufen, den Kurs machen, wunderbar. Die Leute können lernen und sehen, wann sie wollen, wie sie wollen. Finde ich alles super. Auf der einen Seite heißt natürlich immer ja, aber dann kopieren die das und dann schicken die das ihren Kollegen im Unternehmen und so weiter. Wie gehst du mit sowas um? Hast du dir da mal Gedanken gemacht?

Felix Beilharz: Kann ich eh nicht vermeiden. Also tatsächlich, das mag passieren, das weiß ich nicht. Also ich weiß nicht, ob jemand den Zugang dann irgendwie weitergibt. Das ist mir auch egal. Also wenn das jemand machen will, soll er es machen. Ist halt so. Ich glaube, die Vorteile der Skalierbarkeit und die Vorteile der Entkopplung von meiner Zeit zu Geld, die überwiegen einfach. Und die Nachteile… also ich habe ja jetzt diese Member-Programme, wo dann Leute auch halt wirklich auch zu sehen sind im Webinar, da haben wir halt so ein Meeting immer und da weiß ich ja, wer drin sitzt, heißt, da wird jetzt nicht jemand dauernd irgendwie seine Kollegen reinschicken, weil das würde auffallen irgendwann. Wenn jemand nur den Kurszugang kauft, im Unternehmen weiterreicht, das prüfe ich auch gar nicht nachher, da ticke ich dann nicht, es ist halt nicht erlaubt und auch nicht cool, aber wenn sich jemand macht, soll er es machen, muss derjenige selbst wissen, ob das für ihn irgendwie vertretbar ist, ob das mit seinem Selbstbild hinterher übereinstimmt und ob das auf sein Karma einzahlt, das ist mir relativ egal.

Seodeluxe: Okay, ich habe mir die alte Sendung ja nochmal angehört und da hast du auch was ganz Tolles gesagt, das ist mir Tatsache wieder selber im Gedächtnis geblieben, weil ich mich da so ein bisschen selber wieder erwischt gefühlt habe, und zwar hast du gesagt, der Unterschied zwischen dem Selbstständigen und dem Unternehmer. Und das ist ja so, der Selbstständige, der macht alles selbst und ständig. Und der Unternehmer delegiert eben, koordiniert, gibt weiter, hat einfach da den Hut drauf, dass alles läuft und passt. Und da stelle ich immer wieder fest, ich mache selber noch viel zu viel immer selbstständig. Also du kennst das selber, wenn man dann mal eine Webseite aufsetzt oder wenn man das hier irgendwas macht oder irgendeine Analyse, dann macht man die halt schon mal selber und gibt die nicht weiter. Geht dir das auch so? Oder konntest du jetzt in den letzten Jahren so komplett das alles loslassen?

Felix Beilharz: Ja, nicht wirklich. Will ich aber auch gar nicht. Einfach deswegen, weil wir, auch du und ich, wir sind ja beides Fachexperten und wir müssen das Thema ja auch selbst auch machen. Also wenn ich halt jede Analyse rausgeben würde, dann bleibe ich ja selber gar nicht mehr auf dem Laufenden und weiß gar nicht mehr, wie es eigentlich geht. Und dann nach drei Jahren merke ich, shit, die Sachen, die ich erzähle, gehen gar nicht mehr in Wirklichkeit. Also ich muss ja das Wissen, was ich vermittle, auch haben selber. Deswegen, ich muss zumindest einen Teil davon selbst machen. Das geht gar nicht anders. Das frisst halt Zeit und alles, das ist klar, aber es… es hält meine Expertise hoch. Was ich jetzt inzwischen habe, damals war ich noch komplett selbstständig, aber ganz alleine damals.

Jetzt habe ich dann angefangen damals mit 450 Euro Kraft und dann irgendwann die erste Angestellte. Jetzt habe ich seit fünf Jahren meine Julia, die festangestellte Backoffice-Kraft, die wirklich mir alles so abnimmt, was halt alles Orga-mäßige ist. Also das ist sehr, sehr, sehr wertvoll. Ich möchte das nicht mehr missen, also Angebote schreiben, Rechnungen machen, irgendwie ganze Terminkoordination und so weiter macht alles Julia. Da mache ich also, ich habe meinen Kalender gucke ich so oft gar nicht an, das macht alles Julia und plant da selber rein was halt für mich pass, super super wertvoll also die ist wirklich Gold wert. Das würde ohne sie… würde mein Business gar nicht funktionieren. Das ist definitiv Fakt und auch andere Sachen gebe ich raus, da zum Beispiel zur Videoschnitte und sowas wie Grafikdesign, Grafikbearbeitung da habe ich immer Freelancer für, die das machen das habe ich auch alles selbst hingestümpert lange Zeit aber a) bin ich darin schlechter und b) langsamer und c) halt auch teurer. Und es ist halt dumm, das dann selbst zu machen.

Also ich mache das, wenn es schnell gehen muss noch selbst. Wenn ich jetzt dringend eine Ad raushauen muss oder so, dann mache ich das selber. Aber Sachen, die ein bisschen Planung, ein bisschen Vorlauf haben, die gebe ich raus. Und ich mache auch, glaube ich, noch zu viel selbst. Sachen, die ich nicht machen müsste. Ich arbeite auch da dran nach wie vor. Aber alles rausgeben will ich gar nicht, weil gerade so Fachsachen, die mache ich schon ganz gerne selbst, einfach um auf dem Laufenden zu bleiben und das Wissen weiterhin auch in der Praxis zu haben und nicht nur mir anzulesen, was andere so machen.

Seodeluxe: Finde ich auch unheimlich schwierig. Also das bemängelt auch meine Frau immer, die sagt, du gibst viel zu wenig ab. Ja, einfach dieses Loslassen ist schwierig, weil dann gibt man jemandem Mitarbeiter halt irgendwie eine Analyse oder irgendwas SEO-technisches, Linkbuilding oder ein Konzept für einen Kunden und so weiter. Und dann liest man drüber und stellt fest, na, an der Stelle hätte ich es vielleicht anders geschrieben. Also mir geht es so. Das ist so ein gewisser Perfektionismus, der kann aber auch Tatsache kontraproduktiv sein. Also ich bewundere Leute, die mehr so diese… Hands-on-Mentalität haben, die was planen, einfach schnell umsetzen, das gelingt mir leider nicht so, aber alles gut. Du hast jetzt gesagt, wenn du Sachen weggibst, also auch so Grafikdesign oder irgendwelche Sachen, dann sind wir beim Thema Webseiten, da will ich auf jeden Fall noch drüber sprechen. In der alten Sendung wurden ja ein paar Webseiten auch genannt, also im Beispiel war da dieses Gartenhäuschen selber bauen. Ich kenne noch ein paar andere Projekte von dir, deswegen, wir machen jetzt mal ein kleines Spiel, ich nenne jetzt mal drei Begriffe, der Reihe nach und du sagst spontan, was dir dazu einfällt, okay?

Felix Beilharz: Okay.

Seodeluxe: Okay, der erste Begriff ist „Vampire“.

FB: Ja, die vampirfilme.net war das, glaube ich. Vor allem war das halt eine Facebook-Seite damals, die irgendwie 35.000 oder so Fans aufgebaut hat und dann eine ziemlich aktive Vampir-Seite war. Die gibt es noch, aber die ist tot. Die habe ich schon seit, keine Ahnung, bestimmt jetzt acht, neun Jahre oder so nicht mehr angefasst. Also ist ausgelaufen. Ich muss sie löschen wahrscheinlich irgendwann. Habe sie bisher nicht gelöscht.

Seodeluxe: Okay, also wer das Wortspiel gerade nicht mitbekommen hat: Es ist eine Vampirseite, aber sie ist tot. (lacht)

Felix Beilharz: Ja, richtig, genau. Sie ist untot, also es gibt sie noch, aber sie ist tot, also sie ist eigentlich untot. (lacht)

Seodeluxe: Okay, hier kommt der zweite Begriff: „Naturgeräusche“.

Felix Beilharz: Oh ja, lustige Story dazu. Oh ja, lustige Story, pass auf. Genau, okay. Da kommen ganz krasse Erinnerungen hoch, lustig. Ich habe damals auf einer US-Seite so eine Sammlung von Naturgeräuschen gekauft, also einfach MP3s mit Bachplätschern und Wiesengeräuschen und sowas halt und dann halt wieder verkauft für wenig Geld, für 8 Euro oder so zum Download, wenn sich halt jemand damit entspannen will. Also das war ja bevor, heute würde man sowas bei YouTube streamen, damals war das noch nicht so. Da hat man sowas eben noch als MP3 gekauft. Und genau, das war so eine meiner so kleinen Projekte, die halt ein bisschen Geld nebenbei eingebracht haben. Und das war so, das lief über den Dienstleister ab, heute würde man einen Digistore nehmen, ich bin jetzt bei Elopage, damals war das River, irgendwas mit River, ich weiß noch gar nicht mehr.

Seodeluxe: River Share.

Felix Beilharz: Nee, Digital River oder so ähnlich. Auch so ein Dienstleister, die das alles übernehmen. Das heißt, du lädst es da hoch, die Plugin-Sachen und dann geht das Payment über die, die liefern das aus, also ich habe damit nichts zu tun im Prinzip, ich kriege nachher nur die Abrechnung und eben dann meine Auszahlung. Also Vertragspartner ist dieser Anbieter und nicht ich, so. Jetzt kriege ich eines Tages einen Brief von der Polizei mit einer Anzeige. Bin angezeigt worden. War das damals schon? Nee, das war erst danach, oder?

Seodeluxe: Was denn?

Felix Beilharz: Also das, was ich erzähle, die Anzeige, habe ich damals es noch nicht erzählt.

Seodeluxe: Das weiß ich gerade nicht mehr, aber erzähls auf jeden Fall nochmal.

Felix Beilharz: Nein, das war später. Eine Anzeige wegen Warenkreditbetrugs. Ein gewisser Hermann so und so, also dem Namen nach ein älterer Mann, hat offenbar diese Naturgeräusche bestellt, aber eben nicht erhalten und hat mich angezeigt wegen Betrug und ich musste jetzt zur Polizei vorsprechen. Da war ich bei der Polizei, also wirklich, ich musste da hin mit zwei Leuten sprechen, also ein Riesenaufwand. Und dann kommt raus, der Hermann… hat zwar bestellt, aber hat sich bei seiner E-Mail vertippt und deswegen hat er auch keine Mail bekommen mit dem Download-Link. Statt jetzt mir eine Mail zu schreiben und zu sagen, hey, wo ist mein Produkt oder irgendwas, oder bei dem Anbieter, der eigentlich dann verkauft, war ja gar nicht ich, ich war nur dahinter gesteckt, aber er hätte ja auch bei Shared River oder wie das hieß anfragen können, hat er auch nicht gemacht, direkt bei der Polizei eine Anzeige erstattet, so.

Also ich musste zweimal zur Polizei, der musste ja auch zur Polizei und ein Riesenaufwand und so, um nachher einfach zu sagen, okay, wird eingestellt, hier ist die richtige E-Mail, so. (lacht) Also, ein Riesenaufwand und ich so mit Betrug, eine Anzeige. Ich hab in der Luft… Blut und Schweiß, wie sagt man da? Egal, auf jeden Fall hab ich erstmal geschwitzt, weil ich nicht angezeigt werden wollte wegen Betrug, aber tatsächlich war das halt ein Fehler des Kunden, so. Das waren naturgeräusche.net, glaube ich, oder so. Hab ich dann irgendwann verkauft, die Seite, ich weiß nicht, ob es noch gibt, keine Ahnung, aber das war damals ein kleines Nebenprojekt, ja.

Seodeluxe: Da haben wir auch eine, also lustige Anekdote, wir haben auch in der ersten Sendung ja drüber gesprochen, dass man immer auch Projekte verkauft. Du hattest ja teilweise aus dem Aktienbereich, hast du gesagt.

Felix Beilharz: Ja, ich habe einige verkauft, ja.

Seodeluxe: Genau, das hatte ich auch. Dann trennt man sich von denen und schaut auch gar nicht mehr nach, außer es fällt einem wieder ein oder man macht nach zwölf Jahren wieder einen Podcast und wird darauf angesprochen und dann schaut man nochmal rein. Aber lustig, weil ich hatte das in der Vorbereitung zur Sendung, ist mir das irgendwie wieder eingefallen, dass wir uns auf der Campixx da mal drüber unterhalten haben und dann dachte ich, frage ich nochmal nach.

Felix Beilharz: Habe ich voll vergessen schon, krass.

Seodeluxe: Ja, cool, oder? Und der dritte Begriff ist „3D-Drucker“.

Felix Beilharz: Oh, ja, stimmt. Stimmt. Ja, also ich weiß gar nicht mehr, stimmt. Ja, das ist auch meine Seite, 3D-drucker.me war das damals. Da kamen gerade die me-Domains raus und da halt alles schon weg war, habe ich halt eine me-Domain genommen. Stimmt, ja, die war eigentlich nicht rentabel und die hat mir nur Spaß gemacht einfach. Da habe ich dann irgendwie einfach jede Menge Infos, damals so einer der ersten WDF- IDF-Sachen, so einen Riesentext draufgeschrieben, so mit 3D-Drucker-Inhalt und Video zu gemacht und so. Und Traffic war ordentlich da. Ich habe es aber nie monetarisiert. Die habe ich irgendwann eingestellt. Also das war dann irgendwann tatsächlich, ich habe da keinen Bock mehr drauf. Das Thema geht ja weiter. Du musst sowas ja auch aktualisieren irgendwie. Und wenn man das nicht macht, dann irgendwann rankt es auch nicht mehr so und war dann irgendwann vorbei.

Seodeluxe: Da muss man halt eben zu dem Thema sagen, also das ist so wie Predictive SEO, also dass man wirklich schon sehr aufmerksam seine Umwelt so wahrnimmt und dann daraus eben Trends für SEO ableitet. Und da muss ich sagen, dass ist deswegen ein geiles Projekt, weil du das sehr, sehr früh, also meines Erachtens nach, wenn ich mich richtig erinnere, sehr, sehr früh gemacht hast.

Felix Beilharz: Ja.

Seodeluxe: Also, da gab es diese 3D-Drucker, die gab es einfach irgendwie noch gar nicht, sondern das war nur so, da kommen die oder die Möglichkeit kommt. Und da hattest du schon diese Seite.

Felix Beilharz: Ja.

Seodeluxe: Und hast da auch coolen Content gemacht und ich glaube, wir hatten uns auch mal kurz drüber unterhalten, dass du eben gesagt hast, okay, da will ich halt einsteigen, wenn dieser Trend kommt, dass ich da was habe. Das fand ich sehr, sehr cool, dass nichts draus geworden ist, in dem Sinne, da kannst du ja jetzt nichts für, also ich finde auch, das hat sich irgendwie nicht so wirklich durchgesetzt, selbst bis heute nicht, ist 3D-Drucker nicht was, was in jedem Haushalt steht, ja.

Felix Beilharz: Genau.

Seodeluxe: Also ich hatte auch so als Anekdote, ich hatte vor über 10 Jahren mir die Domain buergergeld.de mal geholt.

Felix Beilharz: Ah, krass.

Seodeluxe: (lacht) Weil ich halt, also so mit UE, also keine Umlaut Domain, weil das hatte ich irgendwo gehört, dass da mal was kommt und hatte dann da so irgendwie Texte drauf und hab die dann aber irgendwann auch eingestellt, weil mich das Thema überhaupt gar nicht interessiert hat und heute ist das irgendwie da oder kommt, ich verfolge das gar nicht. Und das ist es halt, also man hat auch mal so Projekte und dann stampft man die ein, ja, da habe ich auch in den anderen Sendungen zum Beispiel mit der Astrid (Anm. Kramer) drüber gesprochen, ja, und vielleicht hätte man die behalten sollen, natürlich kostet das auch alles Geld und man hat Housekeeping und so weiter. Darf ich nachfragen, hast du jetzt aktuell, machst du noch Domains? Also machst du noch SEO-Projekte? Du musst sie natürlich nicht nennen, also nicht die Namen oder Nischen, aber hast du generell noch ein paar Properties da draußen, die du aktiv betreust?

Felix Beilharz: Also meine eigene natürlich, felixbeilharz.de, die halt irgendwie für Seminarthemen und so und Vortragsthemen rankt und die ja auch einen Großteil meines Geschäfts einbringt, gerade was Vorträge angeht, kommt halt viel über die Seite. Ich habe noch zwei Projekte laufen. Das eine ist auch schon uralt. Das werde ich dieses Jahr mal relaunchen, weil das ist schon so alt, dass, ich habe es auch nie aktualisiert leider, nur die Inhalte aktualisiert, aber nie das Drumherum, das WordPress. Und das ist so alt, dass das WordPress nicht mehr mit der verwendeten PHP-Version läuft und ich mich auch nicht mehr einloggen kann deswegen. Also ich finde, da haben wir über so eine statische Unterseite das Ganze umgezogen und die ist auch schon locker irgendwie wahrscheinlich schon 13 Jahre alt oder so, aber die gibt es immer noch.
Und ich habe noch ein Projekt in einem anderen Thema, aber sonst alles weg. Also ich hatte viele Seiten.

Ich hatte irgendwie über Kampfsport, über Schuhe kaufen, über Gartenhaus selber bauen, habe ich auch verkauft dann. Ich hatte ein größeres Projekt, lange Zeit, über „binaurale Beats“. Das war damals, heute ist es ein Thema, damals nicht. Das war aber weniger zumindest. Das sind so Frequenzen, die du dir anhörst und die dann eben das Gehirn, die Gehirnwellen stimulieren und dann eben entsprechende Zustände hervorrufen können. Also zum Beispiel so diese Alpha-Wellen oder Beta-Wellen. Bei YouTube gibt es Millionen Videos dazu, die da einfach so Sounds beinhalten. Da habe ich früher viel mitgemacht, hatte auch einen Online-Shop, der solche Geräte verkauft und so und CDs verkauft dazu und so. Habe ich auch verkauft, 2010 glaube ich oder so. Lange Zeit war das eines meiner wichtigsten Projekte eigentlich, was so Einkommen angeht. Ich hatte was, was habe ich denn noch gehabt? Ich hatte pulsuhrtest.irgendwas, weiß gar nicht mehr. Körperfettwagen, stimmt. Ich hatte mal koerperfettwagen-test.de. Das war ganz geil, weil, ich hatte, das war, als man früher diese Testseiten noch hatte, machen wir heute auch nicht mehr so, aber die Testseiten und mein Testsieger war die „Omron BF irgendwas“ und die habe ich tatsächlich über Amazon verkauft, also natürlich als Affiliate halt komplett.

Und die hat im Schnitt im Monat 80.000 Euro Umsatz, nicht Provision, sondern Umsatz gemacht bei Omron. Also ich habe quasi im Jahr für ein gut und gern dreiviertel Million Euro diese eine Waage halt verkauft über die Seite, über Amazon. Und dann ein paar Prozent sind halt nachher bei mir hängen geblieben dann. Also das war schon ganz nett. Ist aber auch, habe ich auch verkauft irgendwann dann. Weil, wir kommen aus einer Zeit, als dieser Weg noch sehr gut ging. Du hast eine Idee, machst das so ein bisschen Content, coole Domain, bisschen SEO, ranked. Das ist vorbei. Also ohne wirkliches Fachwissen dazu, glaube ich, kannst du das sehr, sehr schwer oder gar nicht mehr ans Laufen kriegen. Und du hast früher halt kein Fachwissen gebraucht. Wir haben Texte eingekauft oder irgendwie halt was gespinnt oder so und hat trotzdem gerankt. Und heute brauchst du halt echt, du musst die Seite aktualisieren, du musst wirklich echt einen guten Content, Expertencontent da draufpacken.

Und deswegen, wenn du halt… keine Ahnung, deswegen diese Vampirfilm-Seite, ich habe keine Ahnung von Vampirfilmen, da müsste ich entweder so gute Texte einkaufen, dass es richtig Geld kostet hinterher und da ich halt keinen Bock drauf habe, so macht das keinen Sinn. Also ich glaube, heute brauchst du echt ein Thema, wo du selber drin aufgehst und selber dich auskennst und wie früher so 100 Seiten zu betreuen, so jedem denkbaren Thema, das ist vorbei, die Zeit. Zum Glück.

Seodeluxe: Okay, da sage ich Jein, weil du hast vollkommen recht, also ganz früher war das genauso der Workflow, mit Texte einkaufen, weil man sich ja nicht auskannte. Dann kam jetzt viele, viele, viele Jahre, wo, also ich selber auch gar keine Seiten gemacht habe, weil wie du schon sagst, ich gar keine Ahnung habe von irgendwas. Also ich könnte jetzt kein Gartenhäuschen launchen, sehe mich jetzt auch nicht…. jetzt leben wir aber heute natürlich gerade in einer ganz aktuellen Zeit, wo wo wir mit den AI-Tools wieder auf dieses Wissen theoretisch unbegrenzt zugreifen können. Also wenn du sagst, hey, AI-Tool XY, schreib mir bitte, keine Ahnung, zehn Unterseiten zum Thema, wie baue ich mein Gartenhäuschen, dann kriegst du diesen Content in einer Qualität, der wirklich lecker ist. Und ich meine, ich habe Tausende von Euro in Textbroker ausgegeben. Ich weiß, was da teilweise für ein Mist kam. Nichts gegen Textbroker, das ist ja gegen die Autoren. Wie gehst du mit diesem Thema AI um? Also hättest du dann wieder Interesse, da auch Seiten zu bauen? Nutzt du das in irgendeiner Form zum Beispiel recherchemäßig für deine Bücher oder für deine Vorträge? Lass uns mal über AI sprechen, weil das ja das Thema ist.

Felix Beilharz: Also auch da muss ich sagen, tatsächlich, ich glaube, dass zumindest aktuell man das irgendwann merkt, ob eine Seite nur AI-Content hat oder ob da ein Fachexperte dahinter ist, der sich tiefer damit auskennt. Ich glaube, noch zumindest merkt man das. Zum Beispiel bei dem Gartenhaus-Thema. Meine Idee war ja, weil da war halt echt Suchbedürfnis da, also „Gartenhaus selber bauen“ waren glaube ich, über 8.000 Anfragen im Monat, da war echt ein Dampf dahinter so, ich wollte ein E-Book produzieren mit einer Anleitung, wie du genau Schritt für Schritt ein Gartenhaus baust. Das kann aber eine KI nicht machen, weil du auch Bilder brauchst dazu und du brauchst halt wirklich jemanden, der das baut und dokumentiert und das dann dir quasi erklärt. Das wollte ich haben, aber hat nicht funktioniert.

Es gab damals, ich wollte einen Autoren dann dafür einkaufen und es gab bei Amazon halt ein einziges Buch dazu und der Autor ist bereits verstorben, also das war halt schwierig, da jemanden zu kriegen für. Deswegen habe ich dann einfach, ich hatte auch ein bisschen so Schrotttext drauf, hab’s dann verkauft irgendwann, weil ich hab’s nicht hinbekommen, das, was ich wollte eigentlich. Das kann eine KI auch nicht liefern. KI kann mir keine Anleitung geben. Praxisrelevant mit Bildmaterial. KI könnt theoretisch so, dann bauen Sie vier Balken mit so und so, aber das ist halt nicht das Level, was ich gerne haben würde. Dafür ist, glaube ich, KI schwierig und auch bei sonstigen Fachthemen, die wirklich ins Eingemachte gehen, kann man das nicht liefern. Denn ganz ohne Fach-Know-How kommst du nicht wirklich weiter. In vielen Fällen zumindest. Sonst wird es halt einfach nur, es bleibt halt doch immer noch ein bisschen flach, meines Erachtens.

Ich nutze KI sehr viel, habe ja auch einen Kurs dazu gemacht, einen Online-Kurs und so über KI. Aber ich lasse meine Texte nicht mit KI schreiben. Weil ich glaube, Texten kann ich ganz gut. So eine der Stärken, die ich habe, auch meine Bücher, alle selbst geschrieben. Ich wollte mit einem Ghostwriter arbeiten, zweimal schon. Immer nicht funktioniert. Immer alles neu und selbst geschrieben hinterher, ich kann nicht das rausgeben. Auch mit KI komme ich damit nicht gut klar. Was ich aber mache ist, ich nutze KI sehr viel, also gerade wenn wir über Text-KIs reden, zum Denken. Also ich lasse mir Fragen stellen zu dem Thema, um auf Ideen zu kommen. Ich lasse Ideen erarbeiten und arbeite daran dann weiter und so. Ich kann mal ein Beispiel geben. Ich habe jetzt für meine neue Membership, habe ich ChatGPT gefragt nach Headlines. Ich hätte gerne eine coole Headline, die hilft halt, das Produkt zu verkaufen. Wir gucken mal, wie du die Headlines findest, die mir ChatGPT ausgeliefert hat.

Mein Prompt ist: „Ich brauche eine Überschrift für mein Produkt Online Marketing Insider. Es ist ein Abo-Programm mit wöchentlichen Live-Calls, Zugang zu meinen Seminaren und Online-Kursen und weiteren Leistungen für Online-Marketing-Verantwortliche. Hier ist die Landingpage mit Link. Besuche diese Seite, analysiere die dortigen Inhalte und erstelle mir drei Vorschläge für eine kurze, griffige und verkaufsstarke Headline für diese Landingpage“. So. Jetzt kommen die Headlines, die sie vorgeschlagen hat: „Erreiche Marketingmeisterschaft, werde Teil des Online-Marketing-Insider-Programms“. Finde ich relativ dünn, ehrlich gesagt. Dann das Zweite: „Bleib an der Spitze mit Live-Calls und Expertenwissen zum Online-Marketing-Profi“. Ist nicht schlecht, aber geil ist es auch nicht, also. Und das Dritte: „Marketing-Exzellenz im Abo, Insider-Zugang zu Live-Seminaren und Kursen“, so. Jetzt sage ich dir, was ich jetzt nachher genommen habe, ohne KI. Meine aktuelle Überschrift ist… völlig anders, völlig anders.

Die Überschrift ist, Achtung: „Wenn sich alle wundern, warum du plötzlich so fit im Online-Marketing bist, Punkt, Punkt, Punkt“. Finde ich persönlich viel griffiger, viel geiler und viel psychologisch, viel, viel, viel schöner als so eine plumpe, was halt KI macht, ist, dass er immer das, was du ihm sagst, dass er wirklich das nimmt und das dann verarbeitet und nicht wirklich weiterdenkt oder dahinter denkt, sondern immer nur, also sie greift das auf und baut das dann da ein, auch wenn es vielleicht was anderes, viel geiler gewesen wäre. Das kann ja KI noch nicht so wirklich gut, nachzudenken und dahinter zu denken und das Dahinterstehende zu überprüfen. Deswegen Texte mache ich selbst komplett, aber wie gesagt, für Perspektiven aufzeigen oder einfach mir Ideen liefern, für Brainstorming, solche Sachen mache ich viel KI, ja doch.

Seodeluxe: Das kommt jetzt natürlich auch immer, also auf verschiedene Sachen an. Also erstmal, welche AI-Tools du benutzt. Also wir haben ja nicht nur ChatGPT…

Felix Beilharz: Genau, das war ChatGPT, ja.

Seodeluxe: … sondern ein Dutzend andere Tools da draußen. Dann natürlich auch dein persönliches Empfinden. Wenn du jetzt sagst, okay, Überschrift 2 findest du persönlich doof, einen anderen holt die halt vielleicht total ab. Also da hilft meines Erachtens dann nur A/B-Testing. Also wenn du da irgendein Tool hast, dann mach doch einen A/B-Test und dann im Endeffekt, du weißt ja, der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Und im Endeffekt entscheidet ja der Kunde dann, was ihn am besten anspricht. Also, schaust halt mal. Meine Prompts sind auch echt viel, viel länger, muss ich sagen.

Felix Beilharz: Ja klar, das war jetzt auch nur ein Beispiel.

Seodeluxe: Ich schreibe da halbe Romane rein und krieg mein, also für mich persönlich auch sehr, sehr guten Output. Aber man muss diese AI schon sehr, sehr trainieren. Also auch sagen, hey, beachte das, beachte das bitte nicht. Oftmals kommt da Unsinn raus, alles gut, aber also lustigerweise, wo diese Bildbearbeitungsprogramme rauskamen, da hat ein Freund von mir, der mit Online so gar nichts zu tun hat, der hat dann eingegeben: „AI zeichne ein Bild von mir“. Hab ich ihm auch gesagt, die AI weiß doch gar nicht, wie du aussiehst, also du musst ihm doch schon irgendwelche Eckdaten geben und ja, alles gut, also mit den Prompts, das, ich find’s cool, probier alles aus.

Felix Beilharz: Ja.

Seodeluxe: Und das wird schon klappen, meine Güte.

Felix Beilharz: Witziger Fun-Fact zu dem Bild-KI-Thema. Da hat neulich einer gepostet, der sollte, da hat er der KI gesagt, mach ein Bild, ich weiß gar nicht, zeichne ein Bild von irgendeinem Promi war das, ich weiß nicht mehr, wer das war, zeichne ein Bild von, keine Ahnung, Bruce Willis wie er auf einem Einhorn reitet oder sowas. Da hat die KI geantwortet, ich meine, es war Dall-E geantwortet, ich kann und darf leider keine Bilder von Dritten, von Prominenten verwenden. Da hat der gesagt, ey, ist schon okay, ich bin Bruce Willis. Und dann, okay, dann war es okay, dann hat sie ein Bild gemacht, nur mit diesem Trick quasi, das bin ich und dann ist es kein Fremder, sondern ich bin das und dann war es plötzlich in Ordnung für die KI. Sehr geil.

Seodeluxe: Ja, die Sachen werden natürlich immer geblockt nach einer Zeit, wenn die publik werden, es gibt ja lustige Prompts, ja, du kannst doch machen, keine Ahnung, mach ein Bild vom Zwillingsbruder von Willis oder wie der aussieht, wie der Schauspieler aus „Die Hard“ oder irgendetwas, man kann immer alles umgehen, wird aber meistens dann Tatsache geblockt, ja, ein bisschen, nervig, aber wie letztens im Taylor Swift-Skandal, der da gerade rumgeht irgendwie, wollen die Leute natürlich auch nicht, dass das da missbraucht wird. Wobei wir da wieder beim Thema sind, wie vorhin mit den Kursen, wo wir auch gesagt haben, du kannst einfach nichts machen. Also wenn du dein Bild online hast, überall oder dein Video, dann nehmen die Leute da was raus, genau wie die Leute halt deinen Kurs nehmen können und den Freund weiterschicken können. Du kannst nichts dagegen machen, also null.

Felix Beilharz: Genau, richtig. Also du kannst das, was bekannt ist, kannst du eingrenzen, aber die Menschen sind so kreativ bei solchen Sachen. Jetzt hat zum Beispiel Instagram, hat ja eine KI in den USA zumindest rausgebracht, wo du bei Instagram direkt über den Textprompt dann Comic-Sticker generieren kannst für deine Storys oder deine Reels. Also ein Sticker-Comic aus dem Textprompt heraus. Und am selben Tag kamen dann so Sticker wie irgendwie so Kindersoldaten als Comic oder Mickey Mouse auf dem Klo hockend oder so, oder Karl Marx mit riesengroßen Brüsten, also ganz verrückte Sachen, das haben die nicht kommen gesehen. Die haben offenbar keine Filter eingebaut, um sowas zu verhindern. Oder irgendwie, dass dann Elon Musk mit dem Hund knutscht und solche Sachen. Also der Mensch ist halt sehr kreativ bei sowas und findet Wege, sowas zu umgehen. (lacht)

Seodeluxe: Definitiv. Ich würde gern, man sieht es bei dir auch im Hintergrund, da stehen ja zwei Bücher, ich glaube, es ist auch ein digitaler Hintergrund, würde ich jetzt sagen, oder? Du sitzt nicht wirklich auf dem Fußboden.

Felix Beilharz: Nee.

Seodeluxe: Genau, ich würde gerne über deine Bücher reden. Du hast ja wirklich jetzt, wie viele sind es denn jetzt? Elf?

Felix Beilharz: Elf, ja.

Seodeluxe: Du hast viele, viele Bücher geschrieben. Was treibt dich dazu? Und funktionieren diese Bücher auch für dich?

Felix Beilharz: Ja, man muss halt überlegen, was man sich davon erhofft oder erwartet. Aber dann können sie funktionieren. Also Bücher haben den großen Vorteil der Haptik. Das macht viel aus, wenn du was in der Hand hast. Und viele Menschen wollen das. Gerade ältere Semester finden das viel überzeugender. Also wenn ich so ein Geschäftsführer-Level jetzt habe, so jemand Mitte 50, Ende 50, dem kann ich sagen, ich habe einen coolen Blog, guck mal hier und ich habe ein E-Book geschrieben, guck mal hier, oder halt ich habe ein Buch veröffentlicht, da sind Welten dazwischen, da sind Welten dazwischen. Also ein haptisches Buch in einem Verlag veröffentlicht, ist halt für viele immer noch so ein Kompetenzding. Das hilft schon mal. Ich schicke immer noch zum Beispiel, wenn Kunden eine Anfrage schicken für einen Vortrag zum Beispiel, dann kriegen die in der Regel ein Paket mit einem Buch oder zwei Büchern zugeschickt, mit dem Angebot zusammen. Das macht das wertiger und wertvoller.

Also das ist ja, der Kunde holt sich fünf Angebote ein, einer schickt ein Paket mit zwei Büchern hin, die er geschrieben hat. Die anderen nicht, die anderen schicken ein PDF, so. Oder ich habe auch schon den Fall gehabt, ich habe ein Buch geschrieben, 2013, glaube ich, 2014, über das Thema Social Media im B2B. War damals das erste deutsche Buch dazu. Und dann kam eine Anfrage später für einen Vortrag, nee, für ein Seminar, so war das, für ein Seminar rein. Und da schickte ich ein Angebot hin, da sagt sie, ja, es war leider deutlich über unserem Wunschsatz, also es ist zu teuer. Sag ich zu ihr, okay, kein Thema, verstehe ich. Sie können den buchen, der das Buch gelesen hat, oder halt den, der das Buch geschrieben hat. Da sagt sie, ach so, ja, haben Sie eigentlich recht, okay gut, passt doch, aber habe dann deswegen den Tagesansatz halt durchgedrückt, wegen dem Buch. Also das Buch ist sehr gut für Expertenpositionierung, als Verkaufsargument, als Visitenkarte quasi, wenn jemand anfragt, macht wahnsinnig viel aus.

Es ist nicht so sehr spannend monetär. Also du kriegst für ein Buch, wenn du einen Verlag veröffentlichst, halt 1,50 bis 3 Euro in dem Dreh, kriegst du als Autor nachher von dem Buch raus, damit wirst du nicht reich, dann musst du schon viele 10.000 verkaufen, um da irgendwie, um deine Arbeitszeit wieder rauszuholen, das tust du mit einem Fachbuch normalerweise nicht. Also monetär ist es nicht so spannend, aber eben, wie gesagt, um dann damit was zu verkaufen. Andere Methode ist, ich habe ja auch viel dieses „Free Plus Shipping Buch“, ich habe ein Buch selber geschrieben, dünneres Buch halt, und das selber auch drucken lassen, und dann gebe ich das halt raus als Lead-Generierungstool, also das ist kostenlos, die zahlen 3,80 Euro Versandkosten, eine Versandpauschale, und das Buch ist dann kostenlos, und das ist halt spannend, weil das haben halt viele Tausende jetzt schon bestellt, und die kriegen dann eben ein Angebot hinterher mit einem Upsell und einem Kurs und so. Dieser Funnel funktioniert halt wahnsinnig gut.

Also ein Buch kann auch ein sehr guter Verkaufseinstieg sein für was, was danach noch kommt. Und das dritte ist noch, Buch ist sehr, sehr spannend für Medien, also gerade Fernsehen. Im Fernsehen, wenn die Experten sich reinholen, ist ein Buchautor für die ein sehr, sehr starkes Argument. Zum Beispiel, erst neulich war ich beim WDR-Interview spontan über Zoom. Und eigentlich mache ich bei denen immer solche Themen, Generation Z, Social Media, Influencer, solche Sachen. Und jetzt war das Thema Arbeitgeber-Marketing. Und da meinte er, was schreibt man jetzt in die Buchzeile, in die Bauchzeile rein? Weil ich bin ja Social-Media-Experte, normalerweise in den Bauchzeilen immer, jetzt Arbeitgeber-Marketing. Da meinte er, sag ich zu dem, ja, schreibst du doch Buchautor. Ah ja, super, passt. Hat er Buchautor reingeschrieben.

Und die fragen auch oft so, ah, sie haben auch Bücher geschrieben, Herr Beilharz? Und ich so: Ja, habe ich. Ah gut, dann schreiben sie so auf, so, Buch geschrieben. Also Buchautor sein, gerade für größere Sendungen, jetzt irgendwie Stern-TV war ich ja oder Akte und sowas, da legen die schon, oder bei ARD, ZDF, so die öffentlich-rechtlichen, die legen da schon Wert drauf, dass jemand ein Buch geschrieben hat, das macht einen Autor und macht eine Autorität aus. Die Amis sagen so, Autorität kommt von Autor sein, das stimmt schon. Also ein Buch bringt Reputation. Und ab vier Büchern bist du Wikipedia-relevant.

Seodeluxe: Ah ja, ok.

Felix Beilharz: Was auch seine Vorteile hat.

Seodeluxe: Okay, das wusste ich gar nicht.

Felix Beilharz: Ich habe das vierte Buch übrigens nur geschrieben für Wikipedia, wenn ich ehrlich bin. Es zählt auch nur öffentlicher Verlag, es zählt nicht Eigenverlag. Die ersten beiden waren ja im Eigenverlag von meinem damaligen Chef. Das zählt nicht. Da hatte ich drei Bücher im Verlag. Eins bei Business Village, eins bei O’Reilly. Und eins bei, weiß gar nicht mehr genau, ich meine Haufe, glaube ich, war das dritte. Und dann habe ich gesehen, Wikipedia, brauchst du vier Bücher. Da habe ich noch ein ganz dünnes bei Springer Gabler geschrieben, so 120 Seiten nur. Hat, glaube ich, keiner jemals gekauft, weiß es nicht. Aber es war das vierte Buch, deswegen war Wikipedia plötzlich dann relevant.

Seodeluxe: Ja, sehr nice, auf jeden Fall. Wie gesagt, du hast halt so viele Themen da auch gemacht. Du aktualisierst die Bücher ja auch, gibt ja verschiedene Ausgaben, also bist ja da noch dran. Ist noch was geplant an Büchern oder sagst du, reicht erst mal?

Felix Beilharz: Nee, ich habe dieses Jahr eins auf dem Plan, was ich selber machen werde, wieder einen Eigenverlag, was ich so als Marketingbuch verwenden werde. Da habe ich ein paar Ideen, was da rein soll. Also ich habe noch ein Buch also auf dem Plan auf jeden Fall. Mir ist bisher immer noch kein Spiegel-Bestseller gelungen, leider. Also meine Bücher haben sich sehr oft verkauft und werden auch an Hochschulen verwendet, als Lehrbuch und so. Also laufen gut so. Aber du brauchst halt für Spiegel-Bestseller halt innerhalb kurzer Zeit halt viele Verkäufe. Und ich habe die meisten über längere Zeit eher. Und das reicht dann nicht. Und das ist noch so eins auf meiner Bucketlist, ein Spiegel-Bestseller. Das habe ich leider, ich habe es verbockt, ich habe, ach, das war dumm, ich habe vor zwei Jahren eine Anfrage bekommen, von einem kleinen Verlag, vom den ich nie was von gehört habe vorher, die wollten mit mir ein Buch machen.

Da habe ich gedacht, ich habe jetzt schon irgendwie damals acht Bücher oder neun Bücher gehabt, entweder kommt jetzt ein großer, geiler Verlag auf mich zu oder ein Campus oder so, oder ich mache das selber, also so einen kleinen Verlag, die machen eh nicht viel so, das bringt nichts so, Gott, habe ich das abgesagt. Arrogant, wie ich bin, ja, das war dumm wahrscheinlich. Und jetzt sehe ich halt plötzlich ein neues Buch von Daniel Zoll und er schreibt so wow, Spiegel-Bestseller. Gut, jetzt gucke ich drauf, ist das der Verlag! Also offenbar haben die halt, nachdem ich abgesagt habe, halt ihn dann angerufen oder angefragt, er hat es gemacht und zack, haben die halt einen Spiegel-Bestseller produziert. Shit, hätte meiner sein können. (lacht)

Ich gönne es ihm voll, aber das hätte auch mein Buch sein können. Blöd. Also von daher, ja, einen Spiegel-Bestseller hätte ich gerne noch und ich werde weiterhin Bücher schreiben tatsächlich. Also ich habe bisher quasi eins pro Jahr geschrieben, wenn man so mal hochrechnet in meiner Selbstständigkeit. Und ich glaube, so eins alle zwei Jahre werde ich weitermachen. Ja, das macht schon Sinn. Und ich muss halt die alten auch wieder überarbeiten. Also zumindest mal so ein, zwei der guten Bücher, die gut laufen und so, die Dauer-Dauer-Seller sind. Jetzt ist das Dicke jetzt schon in der dritten Auflage erschienen. Also die werde ich weiterhin überarbeiten auch.

Seodeluxe: Hast du denn da auch die Zeit noch dafür? Also du hast ja wirklich viel zu tun, bist ja auch viel unterwegs. Wie schaut es da aus, dass du sagst, okay, ein Buch pro Jahr schaffe ich schon noch?

Felix Beilharz: Ja, also Zeit ist eine Frage natürlich. Ein Buch frisst schon Zeit. Ich fülle halt sehr gut Lücken und so. Und ich bin ja… also ich arbeite ja nicht dauernd. Ich bin relativ teuer, sodass ich halt mit meinem Tagessatz es mir leisten kann, auch Tage nicht zu arbeiten. Ich muss jetzt nicht jeden Tag verkaufen. Das ist halt der Punkt. Das ist wie eine Spirale, die sich hochschaukelt. Du wirst teurer, dadurch musst du weniger arbeiten, kannst aber mehr Zeit stecken in Marketing. Dadurch kannst du wieder teurer werden. Also ich muss halt nicht, ich sag vieles ab. Ich verliere viele Anfragen, weil ich zu teuer bin und sag viele Anfragen ab, weil ich zu teuer bin, um mir das leisten zu können, solche Sachen zu machen. Die es mir darum erlauben, teurer zu sein. Also das bedingt sich gegenseitig.

Von daher, ich kriege das hin mit dem Buch, wobei man sagen muss, ich habe keine Kinder. Das mag helfen. Wenn ich mal Kinder haben sollte, dann würde es auch anders aussehen wahrscheinlich. Aber ich komme damit klar, noch mal ein Buch zu schreiben dieses Jahr. Aber auch da, ich schreibe ja keine 500, 600 Seiten Dinger. Also ich habe ja ein Buch mit 740 Seiten, aber da haben halt 10 Kollegen mitgeschrieben, die jeweils ein Kapitel geschrieben haben und ich bin nur, ich habe drei Kapitel geschrieben, bin Herausgeber. Also das habe ich nicht selbst geschrieben. So, ich würde hier, Erlhofer (Anm. Sebastian), der schreibt ja seine Bücher selbst über tausend Seiten. Das würde ich nicht machen. Alter, da würde ich lieber acht Bücher draus machen als ein Tausend-Seiten Buch. Da hätte ich auch keinen Bock drauf. So, das ist wirklich krass aufwendig. Aber so 200, 200 Seiten kriegst du gut auch in einem halben, dreiviertel Jahr, wenn du dich im Thema auskennst und eben fit bist im Thema und nicht alles neu recherchieren musst, kriegst du das schon hin.

Seodeluxe: Okay, ja, spannendes Thema auf jeden Fall. Wie gesagt, da bist du auch der, der mir neben den jetzt genannten, also Sebastian oder auch andere, die ja da wirklich viel schon publiziert haben, fällst du da schon wirklich auf, weil halt kontinuierlich auch was nachkommt. Und auch verschiedene Themen, was ich sehr, sehr spannend finde. Genau, sehr cool auf jeden Fall. Jetzt haben wir so ein bisschen alles durch. Jetzt haben wir schon gehört über deine Webseiten, wir haben über deinen Werdegang natürlich so gehört. Wir haben über die Bücher gehört, über dein Dozententum. Die Sendung heißt ja SEOs Finest. Jetzt ist natürlich auch noch die Frage, wenn du ja Hardcore-SEO machst, für dich, für den Kunden, was waren denn so in den letzten zwölf Jahren, seit wir uns das letzte Mal gehört haben, was waren denn so die größten Herausforderungen im SEO für dich?

Felix Beilharz: Vor allen Dingen, dass die ganzen Tricks nicht mehr funktionieren, dass also die Low-Hanging-Fruits werden halt weniger, das ist der Punkt. Also SEO ist jetzt viel, viel mehr strategische Beratung, es geht wirklich um Marketing drumherum auch, es geht um wirklich inhaltliche Exzellenz, es geht um UX und solche Sachen, also viel, viel mehr als… früher war es viel noch so diese klassischen SEO-Sachen, irgendwie von Meta-Tag ausfüllen, über Texte optimieren, über Überschriften und so weiter, über Linkbuilding, alles Sachen, die halt nach und nach nicht mehr so krass wichtig sind. Und dafür halt drumherum Sachen wichtig geworden sind. Das heißt, die SEO von heute ist viel tiefer in der Unternehmensberatung, glaube ich, mit drin, als es früher der Fall war.

Früher konnte halt ein SEO noch viel machen alleine. Heute kannst du das nicht machen, wenn der Rest nicht mitspielt und nicht mitzieht. Also wenn das Webdesign dann irgendwie scheiße ist…. alleine Mobile, nimm Mobile als Thema. Das war vor zehn Jahren egal oder vor zwölf Jahren. Ob eine Seite Mobile ist oder nicht, die kann trotzdem gut ranken. Da bist du darauf nicht angewiesen. Wenn heute in den Unternehmen halt den Relaunch verzögert dauernd und es halt einfach nicht mobile-friendly ist, wird es halt generell schwieriger. Und solche Sachen macht es für den SEO, glaube ich, der nur SEO kann und nur im SEO drin ist und nicht auch gut kommunizieren kann mit einer Abteilung, der nicht strategisch denkt, so macht es halt schwierig. Also SEO ist viel anspruchsvoller geworden und diese kleinen, schnellen Quick Wins, die werden halt weniger.

Die Sachen ja auch beim Kunden, die man sofort zeigen kann, na hier, das habe ich heute gemacht, zack, zack, zack, so. Das ist auch weniger leider. Heute brauchst du erstmal eine richtige Analyse dahinter und Maßnahmen, die erst langfristig wirken und die einfach größer aufgehängt, höher aufgehängt sind. All das macht es, finde ich, schwieriger. Und halt auch das Aufkommen von KI jetzt, dass Google, zumindest mal was in USA schon, Gemini und Bard und so angeht, halt auch immer mehr generative KI in die SERPs reinbringt, das macht es ja auch nicht leichter, dann noch gut zu ranken und gute Platzierungen zu erreichen, die auch Traffic nachher bringen. Das wird spannend, glaube ich noch. Also ich glaube tatsächlich, organisch sich noch zu platzieren wird möglich sein, aber halt für weniger als bisher. Früher waren es zehn Links, das war super, da wurden es irgendwann sieben Links oder so, aber es waren immer noch genügend Flick-Möglichkeiten da.

Das könnte halt sein, dass es halt weniger werden, dass halt vielleicht noch, keine Ahnung, ein paar Anzeigen da sind, ein bisschen Shopping und dann halt AI-Content und dann halt noch vielleicht zwei, drei Links und dann müssen die halt um Platz ein, zwei, drei kämpfen. Also ich glaube, dass die Herausforderung ist, je mehr Google auf KI setzt, desto schwerer wird es, organisch noch was zu reißen. Deswegen sind halt Experten wie du so wichtig, die sowas vermitteln können und sowas umsetzen können.

Seodeluxe: Vielen Dank. Ja, gerade bei den großen Plattformen, wo man da so arbeitet, da ist natürlich auch schon seit vielen Jahren ja alles umkämpft. Das ist ja heute nicht besser geworden. Das ist auch interessant, also wenn wirklich Unternehmen kommen im Jahr jetzt 2024, gibt es ja immer noch welche und sagen, oh, da müssen wir mal SEO machen, wo man sagt, okay, guten Morgen, alles gut, ja. Aber Nischenthemen werden immer funktionieren und Nischen gibt es ja ungefähr eine Milliarde da draußen, ja. Also SEO war ja vor 20 Jahren oder vor 10 Jahren schon totgesagt, heute auch, ja, alles ist irgendwie immer tot. Nein, Bullshit. Also die Sachen funktionieren natürlich in ihrer kleinen Nischenwelt funktionieren die genauso gut wie vor zehn Jahren.

Man muss einfach nur, du hast selber gesagt, mit deinem Gartenhäuschen, wenn du da was hast, dich positionierst, dann entsprechend den Content liefern kannst oder schönes Linkbuilding machst, ja, deine Zielgruppe aufbaust, dann kannst du da auch lange von profitieren und das macht ja auch Spaß. Du hast in der ersten Sendung auch gesagt, du baust das eben auch für passives Einkommen. Wie ist jetzt so die Verteilung bei dir zwischen aktivem und einem passiven Einkommen, also wenn du drüber reden magst kurz.

Felix Beilharz: Ja klar, also wie gesagt, die Online-Produkte, ich kann es nicht wirklich momentan nicht genau sagen, aber ich schätze, dass vielleicht 40% ungefähr online oder vielleicht sogar 50% Online-Produkte sind und im Corona-Jahr war das halt mehr. Da waren es irgendwie nachher fast 100%, nicht ganz, aber ein großer Anteil war halt online und online rechne ich mal als passiv. Also rein passiv gibt es natürlich nicht, du musst immer was dafür tun, gerade bei meinen Themen. Das ist das Problem bei mir, ich habe Online-Kurse, die kann ich, wenn es gut läuft, zwei Jahre verkaufen und habe es in den zwei Jahren schon aktualisiert zwischendrin und muss dann einen Relaunch machen, weil das Thema halt durch ist. Andere Kollegen, Leute, die machen irgendwie Abnehmen oder so was, oder Führung oder keine Ahnung, irgendwie Gartenbau, Gartenhäuschen zum Beispiel, das könntest du halt zehn Jahre lang laufen lassen und läuft immer noch gut, weil sich nichts ändert so wirklich.

Social-Media-Kurs, den kannst du nicht fünf Jahre verkaufen. Ich verkaufe meinen so ungefähr, wie gesagt, alle zwei Jahre mache ich einen kompletten Relaunch und in den zwei Jahren zwischendrin mache ich auch schon kleinere Aktualisierungen, immer wenn was Neues passiert und so. Das ist halt ein laufendes Thema, deswegen ist es nie passiv. Der AI-Kurs, den habe ich im September gelauncht. Den habe ich jetzt schon, glaube ich, drei oder vier Mal überarbeitet und mache jetzt gerade wieder neue Videos rein. Also das ist so schnelllebig. Das ist nicht passiv, aber es ist zumindest mal entkoppelt von der Zeit vom Geld. Das ist heute eher so mein Ding. Entkoppeln, Zeit von Geld. Ich habe jetzt gerade meine E-Mails geguckt, seit wir hier reden, kamen halt zwei Bestellungen rein und drei haben ein Lead generiert, also haben so eine Checkliste oder irgendwas bestellt. Das ist halt dieses Passive. Ich muss nicht währenddessen, ich muss nicht aktiv arbeiten, damit was reinkommt, aber ich muss arbeiten, damit damit überhaupt was reinkommt. Also ich entkopple Zeit von Geld und das mache ich weiterhin so tatsächlich. Das ist das, was ich früher als passiv bezeichnet hätte, würde ich heute eher als entkoppelt bezeichnen.

Seodeluxe: Also ich finde es super. Es ist ein schöner Weg. Es ist auch genau das, was viele Leute sich hervorstellen. Also einfach, wie gesagt, passiv wenigstens einen Teil ihres Einkommens zu generieren, damit sie eben Zeit für anderes haben, für Familie, für Hobbys und so weiter. Das ist ja genau das, weshalb wir den Job ja alle machen. Viele schaffen das. Ich kenne auch einige Kollegen, die gar nicht mehr arbeiten, die es quasi geschafft haben, sich zurückgezogen, zur Ruhe gesetzt haben. Viele sind noch dabei, weil sie einfach Spaß haben oder weil sie es können. Das ist doch super, ja. Ich möchte noch ganz kurz, wir sind so zeitlich sind wir schon so ein bisschen durch, SEOs Finest ist immer so ein Stündchen ganz grob, ich würde noch gerne über private Sachen noch ein bisschen reden und zwar Hobbys. In der ersten Sendung hast du ja ein bisschen über deine Hobbys gesprochen und da hast du zum Beispiel gesagt, du hast ja als Bub hast du ja Klavierspielen gelernt und da hast du in der Sendung gesagt, du würdest gerne, wenn du Zeit hast, dich mal wieder ans Klavier setzen. Jetzt die Frage nach zwölf Jahren: Was ist aus dem Klavierspiel geworden?

Felix Beilharz: Sag ich dir tatsächlich, ja, pass auf. Auch da wieder auf und ab. Ich habe mir dann tatsächlich ein Klavier gekauft, das stand dann ein paar Jahre nur rum, habe es dann wieder verkauft und ich habe letztes Jahr geheiratet, spät, aber immerhin, und bin mit meiner Frau oder damals mit meiner Freundin / Verlobten, dann zusammengezogen, vor vier Jahren oder vor fünf Jahren schon. Und dann haben wir uns zu Corona ein Klavier gekauft wieder und seitdem spiele ich auch wieder. Also tatsächlich, ich spiele wieder Klavier, nicht dauernd, nicht so oft, wie ich gerne möchte, aber ich setze mich in der Woche locker so zwei, dreimal ran und spiele ein bisschen. Also ja, Klavier ist wieder ein Thema in meinem Leben.

Seodeluxe: Sehr cool. Ja, dann auf jeden Fall alles Gute zur Hochzeit dann nachträglich natürlich. Und wenn du dann, dann kannst du ja, wie bei „Pretty Woman“, ja, dann kannst du quasi zu Hause dann romantische Abende auf dem Klavier spielen und deine Frau kann sich auf den Flügel legen mit einem Glas Wein und sich von dir bespielen lassen, da bezirzen lassen, das ist ja toll.

Felix Beilharz: Erstens, es ist E-Piano, kein Flügel, platzmäßig und zweitens, so gut bin ich leider auch wieder nicht, ich möchte das auch nicht. (lacht)

Seodeluxe: Na gut, dann, genau, wollte ich nachfragen wegen Sport, du hast ja der früher schon immer, also seit ich dich kenne, warst du immer schon sehr sportlich, hast ja auch früher Kampfsport gemacht. Wie sieht es denn da aus? Machst du Sport noch regelmäßig?

Felix Beilharz: Ich gehe gleich auch ins Fitnessstudio nachher. Ich bin sportlich. Kampfsport ist, ich war zwischendurch auch in Thailand, ein paar Wochen im Muay Thai Camp und so, aber das ist auch schon vier, fünf Jahre her. Das ist ein bisschen wegen Gelenken und so, man wird irgendwann auch ein bisschen, angeschlagen, dann habe ich es mal ein bisschen auf Eis gelegt, aber Sport, Fitness, Kraftsport mache ich nach wie vor. Ich versuche fast jeden Tag irgendwas Sportliches zu machen. Ich habe einen Crosstrainer hier stehen, den ich an Off-Tagen mache und sonst gehe ich ins Fitnessstudio. Also Sport ist eigentlich die größte Konstante in meinem Leben. Neben Online-Marketing ist Sport die größte Konstante, die es immer schon gab.

Seodeluxe: Super, klasse. Du musst den Crosstrainer direkt an den Laptop anschließen. Wenn der Akku alle ist, dann musst du wieder auf den Crosstrainer. (lacht)

Felix Beilharz: Das wär geil. (lacht)

Seodeluxe: Dann kannst du loslegen. Nee, finde ich klasse. Genau, und dann habe ich hier noch was auf dem Zettel. Und zwar hast du damals gesagt, du hast ja Spanisch gelernt, weil du hast ja dein Praktikum in Spanien gemacht. Und dann hast du gesagt, nach einem Jahr konntest du dann Spanisch sprechen. Jetzt ist es eingerostet, und auch Spanisch würdest du gerne wieder aufleben lassen. Bist du quasi heute in der Lage, wenn du nach Spanien gehen würdest, zum Kunden zu gehen und zu sagen: „Hola senor, necesitas mas SEO“? Also wie sieht es mit deinen Spanischkenntnissen aus?

Felix Beilharz: Gute Frage. Ich bin fast jedes Jahr in irgendeinem spanischsprachigen Land im Urlaub, auch deswegen tatsächlich. Also ich bin jetzt wieder auf Mallorca mit meinem Vater eine Woche, letztes Jahr auch Mallorca. Ich versuche schon regelmäßig Spanisch zu sprechen im Urlaub. Und Urlaubsspanisch klappt immer noch sehr gut. Also ich kann mich unterhalten mit Leuten, auch über Tagesgeschehen und so. Das klappt schon. Berufliche Sachen, glaube ich, da wird mir das Vokabular einfach komplett fehlen. Also ich glaube, SEO, Social Media Content wird sehr, sehr schwierig. Aber ja, für normale Alltagsunterhaltung auf einigermaßen simplem Niveau, ohne jetzt hochphilosophische Konzepte ansprechen zu müssen, dafür reicht es noch. Und mal so eine Serie zu gucken auf Spanisch geht auch noch. Aber ich merke schon, dass ich halt häufiger nachdenken muss und so. Also natürlich, man ist halt raus irgendwann und wenn du das nicht aktiv forcierst und wirklich aktiv sprichst und lernst und so, wird das schwierig. Aber ich versuche jedes Jahr ein-, zweimal irgendwo zu sein, wo ich Spanisch sprechen kann.

Seodeluxe: Du bist ja auch viel im Urlaub unterwegs, habe ich auch gesehen. Du hast, glaube ich, mal geschrieben, du versuchst jedes Jahr auch in die USA und einfach unterwegs zu sein.

Felix Beilharz: Ich war sieben Jahre oder acht Jahre jedes Jahr in den USA, mindestens einmal.

Seodeluxe: Was ja auch toll ist. Also genau deswegen geht man arbeiten, um einfach, also meines Erachtens, um sich dann einfach auch was leisten zu können, sich die Welt anzuschauen. Und das ist ja toll. Und auch da wieder wirklich, also Chapeau, dass du das eben so durchziehen kannst. Also planst und auch machst und wirklich vorlebst, wie es eben gehen kann. Also von daher, da bist du wirklich ein Vorbild einfach. In dem, was du machst, definitiv. Also das kann man nicht anders sagen. Ja, wir sind, wie gesagt, am Ende der Sendung. Ich möchte schließen. Es gibt ein cooles Zitat aus „Blacklist“, wer die Fernsehserie kennt, der, ich weiß jetzt gar nicht mehr, wie er heißt, der Hauptdarsteller, so ein Gangster, der hat immer extrem tolle Sprüche. Und ich habe irgendwann mal angefangen, mir diese Sprüche aufzuschreiben und einer meiner Lieblingssprüche von ihm ist: „In der Zukunft liegt so viel Versprechen und in der Vergangenheit so viel Bedauern“. Das finde ich ein toller Spruch und da wollte ich dich fragen, gibt es irgendwas an deiner Vergangenheit, wo du sagst, ach Mensch, hätte ich anders machen können oder sollen?

Felix Beilharz: Nichts krasses. Es gibt ein paar so kleine Sachen, die ich irgendwie im Nachhinein hätte anders machen müssen. Ich kann nur ein Beispiel sagen, was ich bis heute sehr bereue. Da war ich dumm einfach. Ich war vor auch schon irgendwie acht Jahre her oder so bei OMR zum Podcast eingeladen. Und irgendwie habe ich das halt nicht ernst genug genommen. Ich wusste nicht, was sie da für einen Aufwand betreiben. Ich dachte irgendwie, ich gehe da hin und ich war in Hamburg schon zum Seminar und wollte abends danach dann noch zum Podcast bei denen gehen. Da dachte ich, wir holen uns kurz hin und drehen halt kurz, und dann war es halt so, dass halt das Seminar zwei Stunden früher fertig war und ich halt zwei Stunden früher einen Zug nach Hause nehmen konnte, hab ich halt denen geschrieben, pass auf Leute, ich fahr früher nach Hause, lass uns das verschieben einfach, hab mir echt dabei nichts gedacht, so das war wirklich einfach, aus Dummheit und Arroganz, keine Ahnung.

Ich hab’s nicht böse gedacht, hab aber dann halt gemerkt, dass sie echt angepisst waren und weil sie halt Aufwand getrieben haben dafür, den ich halt nicht gesehen habe, so in meinem simplen Kopf, und war dann halt nie wieder zum Podcast bei OMR (lacht) von daher, das tut mir echt bis heute leid, das war dumm einfach. So Kleinigkeiten habe ich schon ein paar, wo ich sage, das hätte ich anders regeln sollen. Aber im Großen und Ganzen glaube ich, ich habe ein paar Entscheidungen treffen müssen, die sich nachher als richtig herausgestellt oder zumindest als nicht falsch herausgestellt haben und die jetzt zu dem geführt haben, was heute ist und ich glaube, das war ganz okay. Also ich habe nichts, wo ich sagen würde, das bereue ich jetzt wirklich zutiefst, das nicht.

Seodeluxe: „Und in der Zukunft liegt so viel Versprechen“, wir haben ja gehört, du arbeitest an deinen Büchern. Was hast du denn noch auf deiner Bucketlist, die du vorhin angesprochen hast?

Felix Beilharz: Also der Gedanke, tatsächlich nicht mehr aktiv arbeiten zu müssen, müssen, wollen ja, müssen nein, um einen guten Lebensunterhalt zu gestalten, ist schon sehr verlockend. Das will ich auch tatsächlich. Also ich möchte, momentan muss ich arbeiten, ich arbeite sehr gerne, aber ich muss auch arbeiten. Ich könnte nicht von meinem Kapital oder so leben. Aber das ist halt schon das Ziel, dass halt die Investments oder auch die Produkte, die man hat, dass halt Sachen, Einkommen einspielen. Auch wenn ich jetzt quasi, ich habe halt eine ganz schlechte Berufsunfähigkeitsversicherung, nur übrigens auch auch ein Punkt, weil ich auf der Webseite halt Bilder zeige von mir im Rennwagen oder von mir beim Fallschirmspringen. Deswegen kriege ich keine bessere BU.

Die stufen mich ein wie ein Rennfahrer tatsächlich. (lacht) Das ist absurd. Ich bin einmal im Leben im Rennwagen gefahren und kriege deswegen keine BU. aber gut. Ich muss halt weiterarbeiten. Aber wenn ich jetzt irgendwie umfallen würde und wäre berufsunfähig, wäre schon cool, wenn ich wüsste, ich habe einen sehr guten Lebensstandard, ohne arbeiten zu müssen. Und da möchte ich schon hin, dass halt ein gewisses Vermögen da ist, das das komplett ermöglicht. Und das ist eine Absicherung, halt jeden denkbaren Worst Case abzusichern, das ist damit dann irgendwann das Ziel.

Seodeluxe: Ob man das schafft und jeden Fall jetzt abdecken kann, bleibt fraglich, aber ich weiß auf jeden Fall, was du meinst und was du vorhast. Ja, im Endeffekt, das war jetzt die aktuelle Sendung. Ich hoffe, wir machen in zwölf Jahren noch eine.

Felix Beilharz: Das wär geil.

Seodeluxe: Die machen wir dann natürlich in unserem Ferienhäuschen auf Malle, wo wir dann leben werden, wenn wir es dann da geschafft haben und nicht mehr arbeiten müssen. Ziemlich cool. Ich würde das Schlusswort jetzt gerne noch an dich geben, danach aber noch kurz was sagen. Genau, also ja, Felix.

Felix Beilharz: Ja, erstmal vielen Dank für die erneute Einladung. Hat wieder super Spaß gemacht. Und ich bin echt gespannt, was wir in zwölf Jahren wieder machen dann. Ich werde weiterarbeiten, selbst wenn ich nicht mehr müsste. Ich werde arbeiten, aber halt, weil ich es will und nicht, weil ich Einkommen brauche, sondern weil ich Bock drauf habe, was zu reißen. Das, glaube ich, wird immer so sein. Da müssen wir auch als Typen einfach so, ich glaube, wir können nicht plötzlich nichts mehr tun. Das wird, glaube ich, nicht funktionieren. Du hast ein cooles Zitat gebracht. Ich kann dir mal mein Zitat sagen, ich weiß gar nicht, von wem das ist, aber das finde ich sehr wertvoll. Und das ist auch das, was, glaube ich, ich immer anstrebe.

Bei allem, was ich tue, das Zitat geht so: „Never risk the empire for a pot of gold“. Also riskier nicht das Reich, das große Ganze für den schnellen Gewinn, für den Topf Gold. Mit dem Linsengericht, biblisch quasi, Linsengericht, sein Erbe zu verkaufen, heißt, wenn du was machst, denk darüber nach, bringt das jetzt gerade ein paar Euro ein, ist das cool irgendwie, aber schädigt deswegen die Marke langfristig. Ist das langfristig überhaupt wertvoll, was du gerade machst? Und bei allem, was ich tue, denke ich darüber nach, ob das, was ich jetzt gerade mache, was verlockend ist, was jetzt gerade einen schnellen Gewinn verspricht, ob das langfristig mein Empire beschädigt und wenn ja, besser bleiben lassen. Also das ist so mein Motto und das, glaube ich, kann auch anderen helfen, langfristig erfolgreich zu sein.

Seodeluxe: Ja, das ist ein cooler strategischer Ansatz und auf jeden Fall ein guter Weg, wie gesagt, den du nachweislich ja auch bisher gegangen bist. Und ich bin mir sicher, da wird noch einiges in der Zukunft gehen. Ja, schön, dass du da warst. Schön, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir grüßen an der Stelle natürlich auch gerne nochmal die Julia, hast du ja gesagt, deine Mitarbeiterin, die hier den Termin auch koordiniert hat. Vielen Dank dafür. Das war Folge Nummer 31 von SEOs Finest. Bei mir zur Sendung zu Gast heute der Felix Beilharz, zum zweiten Mal hat mich super gefreut. Mein Name ist Marcell Sarközy, Seodeluxe und wie gesagt, ich freue mich, wenn ihr die nächsten Folgen dann wieder reinschaut. Das war’s von uns. Bis zum nächsten Mal. Ciao.

Felix Beilharz: Ciao.

SEOs Finest 31 Shownotes

Felix Beilharz Webseite: https://felixbeilharz.de/
Felix auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/felix-beilharz/
Online Marketing Insiderkurs: https://felixbeilharz.de/produkte/omi/
Buchtipp „Manual Generation Z“: https://felixbeilharz.de/generation-z-buch

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