SEOs Finest 30 – Astrid Kramer 2 / Host: Marcell Sarközy (Seodeluxe) / 31.01.2024
SEOs Finest 30 als Podcast
Link zur alten Folge: SEOs Finest 11 – Astrid Staats (07.07.2012)
SEOs Finest 30 als Video
Please accept YouTube cookies to play this video. By accepting you will be accessing content from YouTube, a service provided by an external third party.
If you accept this notice, your choice will be saved and the page will refresh.
SEOs Finest 30 Transkript
Seodeluxe: So, hallo und herzlich willkommen zu einer nagelnagelneuen Folge, Folge Nummer 30 von SEOs Finest. Und wenn ihr das Video schaut, dann seht ihr sie jetzt quasi schon neben mir in der Galerieansicht hoffentlich, die bezaubernde, reizende und wirklich geschätzte Kollegin von mir, die ich seit vielen, vielen Jahren kenne. Und ich freue mich unglaublich, sie heute wieder in der Sendung zu haben. Sie ist heute wieder da, Astrid Kramer.
Astrid Kramer: Hi!
Seodeluxe: Herzlich willkommen, liebe Astrid.
Astrid Kramer: Dankeschön, dankeschön und danke für die Einladung.
Seodeluxe: Sehr, sehr gerne. So, wer die alten Folgen kennt, sind ja auch noch live, könnt ihr euch angucken, der wird sehen, dass die alte Folge Nummer 11 war, wo die Astrid schon mal bei mir war, da hatte sie noch einen anderen Nachnamen, lasst euch davon nicht verwirren, ansonsten alles gut. Die Folge 11 war vom 07.07.2012, das heißt, wir reden jetzt hier von knapp, ja, 11,5 oder 12 Jahren, wo das her ist und in dieser Zeit ist natürlich bei der Astrid unglaublich viel passiert und das möchte ich heute erfahren. Quasi aus ihr rauskitzeln und gerne horchen, welche spannende Reise sie einfach erlebt hat. Astrid, wer dich jetzt gar nicht kennt, vielleicht kannst du dich nochmal mit zwei, drei Worten nochmal kurz vorstellen für die neuen Hörer.
Astrid Kramer: Okay, also erstmal mache ich vielleicht ein bisschen Werbung für den alten Podcast, weil ich habe den mir vorhin auch nochmal angehört, so als Vorbereitung zu dem Podcast jetzt. Und es war ein ganz krasses Flashback zu SEO früher. Das heißt, für jeden, der schon länger in der Branche unterwegs ist, ist das wahrscheinlich wirklich lustig, auch sich mal diese alten Folgen anzuhören. Wir haben gerade im Vorgespräch gesagt, die zwölf Jahre sind mega schnell rumgegangen. Das stimmt auch. Und trotzdem ist aber natürlich, man ist irgendwie dann doch ein anderer Mensch, der gleiche Mensch, keine Ahnung. Es ist mega viel passiert und ich glaube, das macht Spaß, da noch mal so ein bisschen in die Vergangenheit rein zu sneaken.
Für jeden, der mich nicht kennt und der keinen Bock hat, sich uralte Podcast-Folgen anzuhören, mein Name ist Astrid Kramer. Ich mache SEO seit mittlerweile fast 16 Jahren. Ja, seit 16 Jahren. Habe vorher Informationswissenschaft studiert. Das heißt, da habe ich eigentlich auch schon SEO gemacht. Das hieß nur Universal Design, aber es war im Prinzip dasselbe. Und ich bin selbstständig seit 2011, ja, und habe auch letztes Jahr eine neue Firma gegründet, da sprechen wir dann auch gerne noch drüber. Und was soll ich sagen? Ach so, vielleicht für den einen oder anderen interessant. Ich lebe in Spanien, also schon seit sieben Jahren nicht mehr in Deutschland. Habe einen ganz bezaubernden kleinen Sohn und einen ebenso bezaubernden, ständig schlafenden, an meinen Füßen liegenden Hund. Und genau, that’s me in a nutshell.
Seodeluxe: Okay, vielen lieben Dank für die Vorstellung. Wie gesagt, wer natürlich mehr über Astrid erfahren will oder sie noch gar nicht kennt, was ja in der SEO-Szene, sage ich jetzt mal, ein Ding der Unmöglichkeit wäre, ein Paradoxon sozusagen, ja, das geht gar nicht, der möge sich bitte die alte Folge auf jeden Fall anhören. Das haben wir beide vor der Sendung gemacht. Da gibt es nochmal spannende Insights zu Astrid und außerdem fachsimpeln wir mindestens 15 Minuten über Tattoos. Also ihr seht schon, die Sendung lohnt sich total. Genau, du hast schon ein bisschen jetzt was vorweggenommen, Astrid. Das wird mega spannend, da reden wir auf jeden Fall drüber über die Themen, die du angesprochen hast. Du bist ja vor, wie gesagt, 16 Jahren bist du gestartet als SEO-Chick, dann gleich geswitcht, aber nach kurzer Zeit zu „Nerd in Skirt“ und die Seite hast du ja zehn Jahre gehabt. Ich habe geguckt, eine Wayback Maschine von 2008 bis 2018, dann wurde es wahrscheinlich Zeit, ein bisschen, ja keine Ahnung, erwachsener zu werden oder warum hast du das Blog oder die Seite dann damals aufgegeben, verlassen, weitergeleitet, was war da los?
Astrid Kramer: Coole Frage. Manchmal habe ich das bereut, das kennst du wahrscheinlich, aber ich habe so einige meiner Webprojekte so irgendwie so relativ leichtfüßig in die Tonne getreten und dann gedacht, verdammt, bei Nerd in Skirt war es einfach so, das waren ja alles Fachinhalte, das war ja alles SEO und dazu, ich war, ich sage es ganz ehrlich, einfach zu faul und ich hatte auch nicht die Zeit und ich hatte andere Prioritäten 2018. Ich hätte das alles mal aktualisieren müssen. Also das kennt ja jeder von euch, der irgendwie einen Blog hat und wer es noch nicht gehört hat, sollte daran denken, dass man seine Inhalte aktualisiert.
Sonst wird man da irgendwie mit einem uralten, „Wie maskiere ich meine Links“-Blogpost in Verbindung gebracht, obwohl man so selbst gar nicht mehr arbeiten würde oder das empfehlen würde oder wie auch immer. Das heißt, ich habe einfach gesehen, ich habe ein paar coole Rankings gehabt, aber die waren halt eben alle inhaltlich nicht mehr so, dass ich sage, ich stehe da dahinter. Und der Job wäre dann gewesen, hier mal irgendwie ein paar hundert Blogposts zu aktualisieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Und das habe ich nicht gesehen. Aber 2018 war mein Kind zwei Jahre alt. Ich war in Spanien, war selbstständig, war in einem fremden Land. Und da hat man dann andere Prios. Genau.
Seodeluxe: Alles gut, alles gut. Ich meine, du hast ja die Domain in dem Sinne dann hergegeben. Oder hast du sie noch im Besitz? Weiß nicht.
Astrid Kramer: Aber das ist eine gute Frage.
Seodeluxe: Die leitet ja weiter.
Astrid Kramer: Die leitet weiter. Also habe ich sie noch. Genau.
Seodeluxe: …hast sie weitergeleitet. Ich weiß aber nicht, ob du die aktuell noch hast. Irgendwie muss man reinschauen. Also ich habe es hier nur gesehen. Heute Vormittag habe ich mal reingeschaut. Die Wayback Machine, 23 gibt es noch. Den letzten Aufruf 24 ja dann nicht mehr, weil vom September 23 ich schaue mal schnell rein und alles gut. Da bin ich total bei dir. Also wenn du alte Artikel hast, wobei jetzt die alle zu aktualisieren hätte ich jetzt vielleicht auch nicht gemacht. Also da kannst du ja konsolidieren. Also im Dezember 23 leitet die weiter auf eCommerce-Partners, SEO-Freelancer.
Astrid Kramer: Oh, wow.
Seodeluxe: Also wieder gegrabbt. Ich hatte das auch, ich hatte eine ganze Zeit lang, hatte ich mal meine persönliche Domain, also marcellsarkoezy.de. Genau. Und dann hatte ich die irgendwie hergegeben, weil ich dachte, wer braucht die irgendwie? Und dann leitete die weiter zu irgendeiner SEO-Agentur irgendwann.
Astrid Kramer: Ja, na klar.
Seodeluxe: Dann habe ich gesagt, habe ich mir wieder geholt, habe die nett angeschrieben, habe gesagt, Leute, her damit. Mit Persönlichkeitsrechte und jetzt habe ich die halt wieder, alles gut. Kann man alles machen, von daher passt schon. Das ist natürlich ärgerlich, also eine schöne alte Domain herzugeben, bin ich total bei dir, habe ich auch gemacht, zu oft und man ärgert sich, weil die Domainkosten sind eigentlich relativ gering, je nachdem, außer man hat jetzt wirklich hunderte von Domains und gerade auch so .com, .net, .org, .info, wie sie alle heißen, da summiert sich dann doch schon mal am Ende des Jahres so ein relativ unschöner Betrag für Projekte, die man nicht bemustert, ja. Aber eine Hauptdomain abzuschalten, das habe ich einmal im Leben gemacht und das bereue ich tatsächlich, genau wie du wahrscheinlich auch noch.
Astrid Kramer: Ja, ja, bei mir kommt immer so ein Aufräumrappel irgendwann. Und dann, also zum Beispiel, ich weiß, in unserer letzten Folge, also vor 11,5 Jahren, haben wir zum Beispiel über meine mietehamburg.de gesprochen. Und die war ja auch nicht schlecht, die war ja auch gut aufgebaut. Und da weiß ich zum Beispiel jetzt gar nicht mehr, was damit passiert ist. Ich glaube, ich habe sie verkauft, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ja, so. Also dann ist ja auch irgendwie nochmal ganz nett, wenn man wenigstens ein bisschen Kohle für kriegt, für das, was man so gebaut hat und so. Aber nee, ich bin dann schon jemand, ist dann manchmal ein schmerzhafter Schnitt, aber ich bin’s dann los. Ich räume lieber auf. Also auch wenn das vielleicht nicht das Klügste ist, aber dann ist mein Portfolio überschaubar und genau.
Seodeluxe: Macht auch irgendwo Sinn. Und ja, du hast sie verkauft. Du hast mir damals auch sogar den Betrag verraten.
Astrid Kramer: Oh?
Seodeluxe: Für wie viel du sie verkauft hast.
Astrid Kramer: Ich weiß es nicht mehr.
Seodeluxe: Und es waren genau, das wird hier natürlich natürlich nicht preisgegeben.
Astrid Kramer: (lacht)
Seodeluxe: Die Domain ist aktuell nicht aufrufbar, habe ich heute Morgen auch noch mal versucht. Also ich gucke natürlich immer, wenn ich die Sendung höre dann oder mir die Shownotes schreibe, schaue ich immer, was ist mit den Sachen so passiert. Aber nicht alles, meine Güte. Also man muss jetzt nicht den uralten Käse da rauskramen. Das ist auch völlig unwichtig, weil als SEO, man hat einfach Projekte, man hat Webseiten, man hat Domains, man testet, man macht, man kauft neue, man schaltet ab. Das ist völlig normal.
Astrid Kramer: Ja.
Seodeluxe: Aber wie du schon richtig gesagt hast, das war ein schönes Projekt, war ein AdSense-Projekt von dir auch oder ein Projekt mit AdSense drin und ist alles gut.
Astrid Kramer: Genau.
Seodeluxe: Warum sollst du sowas nicht haben? Lass uns über die tollen neuen Sachen sprechen. Ich weiß gar nicht, ehrlich gesagt, wo ich anfangen soll. So viel hast du ja gemacht. Also am spannendsten, natürlich, vielleicht starten wir da, ist natürlich schon der Umzug, also der Weggang aus Deutschland. Ich kenne wenige, die das gemacht haben. Ich bewundere dich total dafür. Und ja, also wenn ich könnte, dann gerne auch sofort ab in die Sonne. Also wie cool muss das sein, wenn man eh von zu Hause arbeitet? Das sage ich ja meiner Familie auch immer. Wenn ich eh hier am Rechner sitze und mit Kunden international mache, dann ist denen ja völlig egal, wo ich sitze. Also das sehen die ja nicht. Dieses Zimmer könnte ja auch jetzt sonst wo sein. Das wisst ihr ja auch nicht. Und das finde ich so grandios, dass du einfach umgezogen bist, urlaubstechnisch dann da geblieben bist, dein Sohn da zur Welt gekommen ist und du da einfach noch lebst. Bitte erzähl uns doch mal, nochmal jetzt in Kurzfassung, wie es jetzt dazu gekommen ist.
Astrid Kramer: Okay, also erstmal mein Sohn ist in Hamburg geboren noch. Also das ist ein richtiger Hamburger, Hannes ist ein richtiges Nordlicht. Wie wir sind hierher gekommen, da war er fünf Monate alt und ich habe das öfter gehört so, naja, ist der super mutig und gerade mit kleinem Kind und so. Aber wir sind ja damals hierher mit der Prämisse, wir bleiben nur zwölf Monate. Also der Gag war ja, dass ich gesagt habe, okay, ich bin eh in Elternzeit. Wir haben jetzt irgendwie das Baby. Max, mein ehemaliger Mann, der kann arbeiten, von wo er will. Also wir machen das einfach mal ein Jahr. Und dadurch hast du auch nicht dieses, boah, mein ganzes Leben ändert sich. Also wir haben alle unsere Möbel und alles, was wir irgendwie dachten ist was wert, in einen Storage gepackt in Hamburg. Also wir haben das eingelagert.
Und sind dann einfach mit dem Flugzeug und mit dem Koffer hier in Marbella gelandet und hatten auch für die ersten zwei Monate ein Ferienhaus angemietet, um dann zu sagen, okay, und für die restlichen zehn Monate suchen wir uns dann eine echte Wohnung. Und dann war das einfach so, dass wir hier hängen geblieben sind. Also komplett. Das war so, ich würde mal sagen, natürlich ein Riesending hier, das Wetter und die Landschaft und die Lebensqualität. Die Menschen sind wahnsinnig offen und liebenswürdig. Und es ist wirklich eine ganz, ganz tolle Lebensqualität, die man hier hat. Aber der Hauptausschlagspunkt für mich war das Kind. Also weil einfach ein Kind aufwachsen zu sehen in Spanien, also gerade hier im Süden am Strand, ist was anderes wie in Deutschland. Und der Umgang mit Kindern ist hier ein ganz anderer. Also die Menschen sind super offen.
Ich erinnere mich daran, als wir nach Spanien das erste Mal wieder in Deutschland im Urlaub waren, und mein Kleiner konnte gerade sprechen und hat dann nach zwei Tagen zu mir gesagt, Mama, warum fasst mich hier niemand an? So, das fand ich so niedlich. Weil man in Deutschland macht man das nicht, hier so und so. Und in Spanien macht man das. Da werden Kinder einfach durch die Haare gebuschelt und die Kindergärtner umarmen die Kinder und ich mag das sehr gerne. Und ja, die ganze Gesellschaft ist so auf Kinder, kleine Kinder ausgerichtet und da wollte ich ihn nicht, nicht nochmal rausnehmen. Also weil das so herzlich hier und das war dann eigentlich die Entscheidung und die Überlegung, wir geben dem was ganz Geiles mit, wenn der gleich zweisprachig aufwächst und mittlerweile lernt er die vierte Sprache. Er ist jetzt sieben und hat die vierte Sprache in der Schule. Also das ist echt irre. Und das kann ich ihm nicht einfach so in Deutschland bieten. Das war so der Hintergedanke, genau.
Seodeluxe: Definitiv. Ja, und du hast es ja auch nicht bereut. Also ich habe ja einige Blog Postings von dir gelesen auf diversen Webseiten, wo du ja über den Umzug oder dein Leben in Marbella einfach berichtest. Und natürlich gibt es immer Höhen und Tiefen oder Sachen, die in einem Land besser funktionieren als im anderen. Aber der Tenor, wenn man sich so durchliest, ist immer, dass du einfach happy bist, da geblieben zu sein. Und ich finde das grandios. Also weil viele reden ja immer auch davon, ja, alles scheiße hier, blödes Wetter und alle doof und zieh aus und tralala, aber macht ja keiner. Und von daher, wie gesagt, mein Ziel wäre es Tatsache auch immer noch, irgendwo da zu wohnen, wo andere Menschen Urlaub machen. Das habe ich nicht aufgegeben. Aber wie gesagt, da gehören ja auch die Lebensumstände mit dazu, mit der Familie, mit Kindern und so weiter. Meine Kinder sind jetzt schon fast groß und von daher kann auch durchaus sein, dass wir dann auch irgendwann mal in die Sonne ziehen.
Astrid Kramer: Ja cool.
Seodeluxe: Also ich würde mich sehr freuen. und vielleicht irgendwo bei dir in die Richtung und dann sehen wir uns. Ich habe keine Ahnung.
Astrid Kramer: Ja.
Seodeluxe: Ich wollte ja mal zum Urlaub. Wir wollten ja zum Urlaub runterkommen, meine Frau und ich. Das hat ja dann wegen Corona leider nicht funktioniert. Das war dann nach Corona, wo dann die Hotel- und Reisekosten so dermaßen in die Höhe geschossen sind. Muss man ja sagen, sonst hätten wir dich ja gerne mal auch besucht. Also es war ja alles schon angedacht. Du erinnerst dich dran.
Astrid Kramer: Genau, genau, genau.
Seodeluxe: Das holen wir auf jeden Fall nach.
Astrid Kramer: Ich kann die Gegend nur empfehlen. Ich glaube gerade Marbella… ja, es hat einen, eigentlich den falschen Ruf. Viele Leute kennen Marbella auch gar nicht. Und wenn man irgendwie was von Marbella weiß, dann denkt man so an Posch und irgendwie Luxus und bla bla bla. Und klar, ich meine gerade hier, wenn ich 20 Minuten laufe, dann bin ich in Puerto Banús am Hafen und das ist so der Yachthafen. Und da ist dann irgendwie Gucci und Dior und Schickimicki. Aber das ist ja nicht Marbella. Also Marbella hat einfach so, so viel mehr zu bieten. Und was hier richtig cool ist, deswegen ist es eigentlich auch ein sehr schöner Ort für eine Workation, ist, dass wir hier super international sind.
Also offiziell hat Marbella, ich glaube, 33 Prozent nicht-spanische Einwohner, aber das sind nur die offiziellen Zahlen. Es gibt ja ganz viele, die hier auch einfach leben und nicht angemeldet sind, also keine offiziellen Einwohner sind. Und das merkt man also, dass man hier eine ganz internationale Community hat und dementsprechend auch Business machen kann so vor Ort, was man in anderen, würde ich jetzt mal sagen, andalusischen Orten nicht ganz so gut machen kann. Das ist alles noch sehr spanisch. Malaga ist gerade sehr am Kommen, was Business angeht, aber genau, also da ist Marbella ja schon besonders.
Seodeluxe: Okay, sehr schön. Kommt mir alles ein bisschen Spanisch vor, was du da erzählst.
Astrid Kramer: (lacht)
Seodeluxe: Von daher, da wenn wir beim Thema Business sind, da bleiben wir auch gleich dabei. Wie ist es dir denn da ergangen? Also nach dem Umzug warst du ja dann, hast du gesagt, in Mutterzeit und wie ist es dir dann quasi gelungen mit deutschen Kunden oder eben auch Kunden vor Ort quasi deinen Lebensunterhalt zu finanzieren?
Astrid Kramer: Eigentlich hat sich bei mir gar nicht viel verändert. Also ich hatte meine Elternzeit, dann war die vorbei und dann hatte ich meine Kunden weiter oder so. Also ich hatte ja immer diese Luxussituation, dass ich gebucht war von Anfang an und gebucht bin. Also daran hat sich nichts verändert. Ich habe keine Kunden vor Ort, muss ich sagen. Ich hatte letztes Jahr mal einen, doch einen Kunden in Marbella, allerdings deutschsprachig. Also weil ich rede zwar kaum noch Deutsch im Alltag, da ist natürlich Spanisch und Englisch, sind die Sprachen, mit denen ich so tagtäglich kommuniziere.
Aber ich würde mir nicht zutrauen, jetzt auf Spanisch eine SEO-Beratung zu machen. Das müsste dann schon Englisch sein. Und hier gibt es überraschend viele, auch im Business, Spanier, die kein Englisch sprechen. Also das ist keine Selbstverständlichkeit, dass man jetzt hier sagt, man geht in eine Firma und macht einen Workshop auf Englisch oder man macht die Beratung auf Englisch. Das ist leider nicht ganz selbstverständlich. Deswegen, nee, Kunden vor Ort hatte ich bisher nur einen. Ansonsten ist eigentlich alles so in meiner, also mit der Selbstständigkeit im SEO, eigentlich alles so geblieben wie vorher auch. Genau, genau.
Seodeluxe: Wie gesagt, was ja auch vollkommen in Ordnung ist. Also wenn du da nicht Kundentermine hast, also irgendwelche Kick-Offs, Jour-Fixes, wo du halt hin musst oder Workshops, klar, logisch. Dann, wie machst du das? Also springst du einen Flieger und fliegst du dann nach Deutschland dann mal für ein Wochenende oder für ein paar Tage?
Astrid Kramer: So gut wie gar nicht mehr. Also ich bin wirklich, ich spare mir das. Ich war jetzt irgendwie bald mal wieder bei meinen Eltern. Also die besuche ich so ein bis zwei Mal im Jahr. Das muss schon sein, dass der kleine Oma und Opa sieht. Aber ansonsten, die Kunden brauchen das auch nicht. Also ich habe jetzt einfach, ich glaube, das ist auch durch Corona gekommen. Das ist so selbstverständlich mittlerweile, dass man über Zoom oder Teams, oh Gott, ich hasse Teams, aber egal. (lacht) Also über so Tools miteinander kommuniziert, da muss man nicht vor Ort sein. Also das ist einfach nicht mehr, muss nicht sein, genau.
Und ich finde das ganz schön, weil dadurch wird die eigene Welt auch viel größer. Also natürlich dadurch, dass man, bei mir ist es so, dadurch, dass ich im Ausland lebe, aber ich hatte jetzt zum Beispiel letztes Jahr, hatte ich eine Konferenzanfrage aus den USA, wo ich mitgemacht habe dann, eine Podcast-Anfrage aus den USA, wo ich mitgemacht habe. Das ist so, auch sobald man irgendwie anfängt, selbst vielleicht nicht mehr auf Deutsch zu kommunizieren bei LinkedIn, sondern auf Englisch und sich so ein bisschen internationaler zu öffnen, dann öffnet sich das auch. Und nee, die Vor-Ort-Termine habe ich eigentlich so gut wie gar keine. Nee.
Seodeluxe: Die einzige Gefahr, die man da so ein bisschen, also ich bin total bei dir, einzige Gefahr, die ich so sehe, dass man halt teilweise auch ein bisschen zu viel im eigenen Office oder Kämmerlein sitzt. Also es ist natürlich schon was anderes, wenn man den Austausch mit Menschen hat vor Ort, aber trotzdem finde ich es auch super, ja. Also ich habe auch Kunden, die man oder Schulungen, die man halt eben komplett per Zoom macht, wo man früher halt Anwesenheit hatte, fährt man irgendwo hin, in andere Bundesländer teilweise macht da Schulungen, fährt wieder stundenlang nach Hause. Das ist irgendwo unnötig, Tatsache.
Astrid Kramer: Ja, ja. Das was du eben meintest, ist auch nicht ganz so das Ding. Das war am Anfang so, da hatte ich viel mit Homeoffice. Ich habe jetzt ein Coworking-Space, wo ich also im Open Space sitze. Das ist ein richtig toller Platz. Also die haben eine mega Location hergerichtet. Das ist ein Coworking-Space, aber die machen sehr viel Networking, sehr viel Weiterbildung, also legen da auch sehr viel Wert auf die Community. Das sind schwedische Gründer, also auch eine sehr internationale Community wieder. Das heißt, da habe ich so meinen ganz normalen Austausch mit Leuten.
Da werde ich auch Ende diesen Monats spreche ich über SGI-Optimierung und da halte ich dann also einen kleinen Workshop für die Members und wollte da auch dann einen SEO-Workshop anbieten für die Mitglieder. Das ist eben auch so ein Business Club, also so ein Coworking und Business Club. Und vor zwei, drei Monaten war ich in Sotokrande, das ist hier so 50 Kilometer in die andere Richtung und habe über AI und Bias in AI gesprochen auf einer Konferenz. Also das ist schon, ich gehe schon raus und habe meine Connects. Es hat sich eben vieles verändert und es ist vieles auch diverser geworden. Also auch die Themen haben sich, sind vielfältiger und was man eben so macht, aber den Home-Office-Koller, den habe ich zum Glück nicht, so.
Seodeluxe: Ja, das sind ja viele. Also das habe ich schon oft mitbekommen irgendwie. Ich bin deswegen auch mal ganz froh, wenn irgendwo, tatsächlich gerade jetzt hier in München, dann irgendwie mal ein Meeting ist und man die Leute auch mal persönlich sieht oder mal einen Workshop irgendwo hinfliegt. Also der letzte war auch in Hamburg, wo ich dann zweimal war. Das ist halt toll, wenn man da die Leute mal persönlich sieht. Gerade wenn man mit Leuten arbeitet, die man sonst nur auch über Skype, Zoom, wie sie alle heißen, Teams sonst bisher so gesehen hat.
Astrid Kramer: Das stimmt.
Seodeluxe: Ich meine, wenn wir uns jetzt nicht kennen würden und würden uns jetzt hier nur sehen, dann ist das ein ganz anderer Eindruck, als du in Wirklichkeit auch bist.
Astrid Kramer: Ja, das stimmt.
Seodeluxe: Astrid ist so eine ganz liebe, tolle. Das muss man immer wieder sagen.
Astrid Kramer: Das merkt man nicht bei Zoom, aber genau. (lacht)
Seodeluxe: Das kommt hier in diesem Zweidimensionalen einfach immer nie so rüber. Das muss man einfach erlebt haben. Astrid, du hast früher ganz viel Musik auch gemacht. Da wollte ich nochmal nachfragen, ist da noch was übrig geblieben? Also Hobby-technisch oder machst du noch Musik irgendwie?
Astrid Kramer: Ja, ja. Und lustigerweise, parallel zu unserem alten Podcast, da hatte ich seit einem Jahr eine Band in Hamburg. Und tatsächlich habe ich hier seit einem Jahr eine Band in Marbella.
Seodeluxe: Okay.
Astrid Kramer: Und wir sind gestartet mit dem gleichen wie die andere Band. Also wir machen Rock-Cover. Allerdings habe ich jetzt auch ein Lied von Melissa Etheridge im Repertoire, war, wo ich vor elfeinhalb Jahren gesagt habe, das mache ich nicht, aber das mache ich doch und das macht auch sehr viel Spaß. Wir sind jetzt aber schon bei Lied Nummer 5 unserer eigenen Songs. Also wir machen jetzt auch eigene Songs. Ich habe auch einen geschrieben und ich schreibe viele Lyrics und das ist natürlich so ein Ziel, dass wir mal sagen können, wir haben so acht bis zehn eigene Songs dann auch zusammen gebastelt.
Seodeluxe: Ja cool. sehr schön. Und die Band heißt „Hot Burritos“ oder wie heißt ihr denn?
Astrid Kramer: Genau, wir heißen „Sonic in Arcadia“.
Seodeluxe: Das ist jetzt nicht gerade gerade Spanisch.
Astrid Kramer: Wir sind ja auch keine Spanier. Also ich habe drei Briten und mich.
Seodeluxe: Ach so, okay, alles klar. Gibt es da irgendwie was von zu hören? Also bist du auf irgendeiner Plattform, wo man das abrufen kann, dann…
Astrid Kramer: Genau, also es gibt sonic-in-arcadia.com. Das können wir dann vielleicht in die Shownotes packen.
Seodeluxe: Genau, ich wollts gerade sagen, genau, also wenn es da was gibt, dann gerne her damit. Und dann könnt ihr euch da auch nochmal von Astrids sagenhaften Bühnentalenten und Gesangstalenten überzeugen. Wie gesagt, ich habe dich ja auch schon ein, zwei Mal vor vielen, vielen Jahren auf der Bühne erlebt, sei es Campixx oder sonst wo. Und du bist halt so eine Rockröhre und auch so eine kleine Rampensau. Das weißt ihr auch, bin ich ja auch. Es gibt halt Menschen, die lieben einfach die Bühne. Also das macht auch einfach Spaß, da zu stehen. Und manche mögen es halt gar nicht. Und das ist vollkommen in Ordnung. Genau. Und von daher habe ich mir das schon so ein bisschen gedacht, also dass du auch diese Musik nie aufgegeben hast. Das liegt wahrscheinlich so in deinem Naturell. Und das finde ich ja ganz grandios.
Astrid Kramer: Ja, ja.
Seodeluxe: Dass du da überhaupt noch Zeit für hast.
Astrid Kramer: Ja, und wir machen das wirklich ernsthaft. Das heißt, wir proben mindestens einmal die Woche.
Seodeluxe: Okay.
Astrid Kramer: Aber ja, es ist möglich. Man muss es eben dann eintimen. Das ist das, was ich im Moment so merke. Ich habe vor kurzem jemanden kennengelernt, der hat so gemeint, mein erster Eindruck von dir ist, du hast ein gutes Zeitmanagement. Ja, das muss man natürlich haben. Also ich habe irgendwie meinen Google-Kalender, da ist alles irgendwie ganz detailliert eingefaded, was ich zu tun habe. Dann funktioniert das auch. Manchmal muss ich sagen, ich muss mich ein bisschen bremsen. Also ich mache sehr viel Sport aktuell, also eigentlich fast täglich Sport. Ich habe das Kind, den Hund und habe die Band und habe die Firma, und meine Freunde.
Und da war jetzt vor kurzem, hatte ich noch die Möglichkeit oder hätte ich die Möglichkeit gehabt, hier bei den Rotariern mit einzusteigen und das fand ich auch, das war eine sehr, nette Truppe, auch viel jünger als sonst mit schönen Values und fand ich spannend, aber dann habe ich gesagt, Leute, das schaffe ich nicht. Noch zwei Donnerstagabende oder einen Donnerstagabend fix pro Monat kriege ich nicht mehr unter. Ich würde es liebend gerne machen, aber da muss ich dann realistisch sein und sagen, das schaffe ich nicht mehr. Ja, also dann muss man auch mal Nein sagen.
Seodeluxe: Ja, klar. Geht dann nicht. Vor allem, wenn du mal tatsächlich einen Tag krank bist oder so, dann fällt ja da wieder was flach. Verschieben sich vielleicht wieder Sachen und so. Alles gut. Jetzt hast du gesagt, du hast die Musik, hast dein Business, hast deinen Sohn und den Hund angeblich immer unterm Tisch liegen. Der Hund ist aber wie Bielefeld: Man hört immer von ihm, aber noch nie hat ihn jemand gesehen.
Astrid Kramer: Ja, aber ich bin ja hier nicht mit Handy unterwegs. Sonst könnte ich das jetzt so runterhalten und euch den zeigen. Hochheben kann ich den schwer. Also der hat schon seine 20 Kilo.
Seodeluxe: Also wir glauben der Astrid dann mal, dass sie da einen Hund unterm Tisch hat. Wie heißt der Hund?
Astrid Kramer: Snoop. Wie Snoop Dogg.
Seodeluxe: Snoop?
Astrid Kramer: Snoop.
Seodeluxe: Ach, Snoop. Ja, okay. Aha, so, so, verstehe. Alles klar.
Astrid Kramer: Aber den habe ich schon lange. Also Snoop ist schon, der feiert seinen zehnten Geburtstag dieses Jahr.
Seodeluxe: Schön. Das ist ja 70 in Hundejahren.
Astrid Kramer: Ja, ja.
Seodeluxe: Ein alter Snoop schon.
Astrid Kramer: Ein alter Snoop.
Seodeluxe: Wir wollen ein bisschen über das Business natürlich reden. Das ist ja mega spannend, was du alles gemacht hast. Also wir haben gehört, du betreust noch Kunden in Deutschland. Deutschland sind das jetzt Kunden, die du schon sehr, sehr lange hast. Kommen da ab und zu auch neue dazu? Also wie hoch ist da so die Fluktuation bei dir?
Astrid Kramer: Das ist ja alles relativ, was ist eine hohe Fluktuation? Aber ich habe ein paar Kunden, die habe ich schon seit vielen Jahren. Das finde ich auch sehr geil. Also die sind einfach, die sind happy, ich bin happy. Das funktioniert einfach gut. Und dann kommen immer mal wieder neue dazu. Genau, genau. Also ich hatte zum Beispiel gestern gerade ein Gespräch in meinem Coworking-Space. Da weiß ich nicht, ob da was draus wird. Aber das war mit einem schwedischen Gründer. Und der hatte wohl im Office nachgefragt, wer SEO macht. Und dann hat die Frau, die an der Rezeption saß, gesagt, ich habe gerade Astrid hier reingekommen sehen, sprecht mal miteinander. Das ist dann natürlich ganz cool, wenn man in so einem Office sitzt, wo man dann eben auch vielleicht zusammenarbeiten kann. Nee, aber ansonsten, das hat sich wirklich eigentlich nicht verändert zu früher. Also man hat ein paar Stammkunden und immer wieder neue.
Vielleicht was ein bisschen sich verändert hat zu früher, und ich weiß gar nicht, woran das liegt, vielleicht daran, dass SEO mittlerweile ernster genommen wird oder höher priorisiert wird. Ich habe weniger so One-Hit-Wonder-Kunden, also weißt du, so Kunden, die irgendwie sagen, mach mal einen Sitecheck und dann hörst du von denen nichts mehr oder mach mal einen Workshop und dann war es das. Das habe ich eigentlich nicht mehr. Also wenn ich jetzt für eine Beratung gebucht werde, dann werde ich für eine komplette Beratung gebucht. Dann ist das nicht mehr irgendwie so einmalig ein Input geben. Was ich ganz abwechslungsreich und spannend fand am Anfang, weil dann kommt man ja auch, ich habe irgendwann mal meine Kundenordner gezählt und ich hatte über 100 Ordner, also in den Jahren jetzt angesammelt.
Das ist schon krass, mit wie vielen Unternehmen man in Kontakt kommt. Aber wenn man mit einem Kunden fünf, sechs, sieben Jahre arbeitet, finde ich einfach viel, viel netter, weil man einfach viel mehr Möglichkeit hat, was zu machen. Man sieht, dass sich was auszahlt, dass was funktioniert. Also das ist einfach viel befriedigender, wie wenn man einfach nur so einmal so einen vorn Bug und dann weiß man nie, haben die Leute es jetzt verstanden, bringt es was, wie entwickeln die sich? So, da ist man nicht mehr dabei.
Seodeluxe: Das weiß man nicht, wobei halt, wenn der Maler kommt, der macht auch die Wohnung und dann geht er und er fragt sich vielleicht auch nicht im halben Jahr, Mensch, die ist die Wand noch weiß.
Astrid Kramer: Genau.
Seodeluxe: Und man fragt sich natürlich, wenn du du jetzt fünf, sechs, sieben Jahre für einen Kunden auch tätig bist, warum machen die kein Inhouse-Team, finden die keinen? Oder ist das was, was ich aus der Erfahrung habe, dass ich Kunden immer nur Zeitraum X betreue, bis die dann auch irgendwann ein Inhouse-Team aufbauen, weil schon doch ungewohnt, wenn jetzt einer einen Freelancer hat, der jetzt auch vielleicht ein bisschen mehr kostet und sagt, hey, ich behalte ihn jetzt mal zehn Jahre irgendwie. Aber es ist natürlich auch schwer, jemanden zu finden. Wir wissen alle, der Markt ist relativ leer.
Astrid Kramer: Ja.
Seodeluxe: Also es gibt ja neue Leute, klar, keine Frage. Denen fehlt es dann aber an Erfahrung. Wie siehst du das?
Astrid Kramer: Also ich denke gerade mal so an einen meiner Dauerkunden, die ich schon viele Jahre habe. Die haben SEOs im Inhouse. Also ich komme da einfach additional dazu. Und anscheinend lohnt sich das nicht nur für mich, sondern auch für den Kunden. Also ich bin ja da immer noch so, dass ich sage, ich verkaufe keine Riesenpakete. Das habe ich noch nie gemacht. Ich habe immer noch eine Stundenabrechnung, wo ich die Uhr laufen lasse, wo ich auf Viertelstundenbasis abrechne. Das heißt, ganz oft glaube ich, was die Kunden an Output von mir bekommen, wäre in der Festanstellung viel teurer. Das ist einfach so. Also ich bin dann günstiger, als wenn du jetzt jemanden festanstellst, der vielleicht auch mal zwei, drei Stunden Leerlauf am Tag hat, weil er auf irgendwas wartet oder irgendwie nicht produktiv sein kann oder krank ist oder ich weiß es nicht. Das ist bei mir nicht so.
Bei mir zahlst du halt das, was du kriegst. Und, also ich glaube, das lohnt sich. Und dann habe ich auch, ich hatte jetzt gerade Neukunden dazubekommen, die sind zum Beispiel extrem smart, was SEO angeht. Die sind wirklich gut. Die wollten einfach nochmal einen Expertenblick aus einer anderen Richtung. Also weil ganz oft auch, wenn du drin bist, dann bist du drin und machst jeden Tag deinen Kram und machst es so gut wie möglich. Und dann kommt jemand von außen und sagt, sag mal, ist euch eigentlich nicht aufgefallen, dass da XY so. Also das kommt eben dann auch mal vor.
Seodeluxe: Genau, das kenne ich auch. Doch, also dass man einfach selber betriebsblind wird oder dass man so im Tagesgeschäft auch gefangen ist, dass man manche Sachen, die man auch machen will, gar nicht umsetzen kann. Dann bleibt halt irgendein SEO-Aspekt, keine Ahnung, technische Analyse oder irgendwas, bleibt halt einfach mal ein halbes Jahr liegen, weil ständig neue Prioritäten da sind im Tagesgeschäft.
Astrid Kramer: Genau.
Seodeluxe: Und dann ist immer gut, wenn jemand extern da nochmal rüberschaut. Und dann hat man ja auch noch das Problem, dass der Prophet im eigenen Land ja immer nicht gehört wird. Also das ist auch immer sehr witzig, wenn man in eine Firma geht, in ein Unternehmen und mit den SEOs, die meistens dann, wie du schon sagst, da auch vorhanden sind, kommuniziert und die sagen, „Hey, ich habe hier den und den Insight, kannst du den bitte bei der Geschäftsleitung platzieren“? Dann macht man das und dann sagen die „Ja, ja, super“. Und der Inhouse-SEO hat ein halbes Jahr das probiert, aber keiner hört auf den.
Astrid Kramer: Ja, genau.
Seodeluxe: Das ist natürlich komfortabel und es macht mir auch Spaß. Das hilft ja dann dem Unternehmen auch. Toll, das freut mich total, wenn das so bei dir funktioniert, auch langjährig so funktioniert, so läuft, das ist sehr schön und da sieht man eben auch, dass du natürlich natürlich ein, ja, ich möchte es nicht sagen, nee, ich sage diesen Begriff nicht, weil er so blöd ist, doch, ich muss es sagen, Urgestein. Du bist ja ein Urgestein. Ja, sorry, hört sich immer so…
Astrid Kramer: Man ist ja alt, es ist ja so.
Seodeluxe: Ich meine, du machst den Job einfach nicht seit gestern, du machst es sehr erfolgreich. Ja, du bist… Ich sage mal so, es gibt ja diesen harten Kern. Und wo findet man diesen harten Kern? Auf den SEO-Postern. Die SEO-Poster, wer sie noch kennt. Ich habe sie alle da. Muss sie mal abfotografieren und selber mal posten, weil ich liebe diese Dinger. Keiner kennt die. Und das ist der harte Kern. Und wer da drauf ist und heute immer noch SEO macht, das sind die Urgesteine und das ist super. Und da bist du halt eine davon. Und grandios, dass du es auch durchgezogen hast, weil du weißt selber, viele unserer ehemaligen Kollegen oder einige sind ausgestiegen. Die sind weg, man hört nichts mehr.
Astrid Kramer: Ja, der Martin Missfeld auch, schätze ich mal.
Seodeluxe: Also auch positiv.
Astrid Kramer: Genau, der Martin Missfeld ja auch, weil du gerade Poster gesagt hast. Der ist ja auch zurück zur Kunst, soweit ich das sagen kann.
Seodeluxe: Alles gut, ich will das ja auch gar nicht bewerten, sondern manche sind einfach weg. Die Gründe mögen ja vielfältig sein und wir sind halt eben noch dabei und das finde ich halt schön. Also das einfach konstant auch durchzuziehen. Dann sieht man eben auch, SEO war für manche nicht nur ein Trend oder so, sondern die haben es eben wirklich zu ihrem Beruf gemacht und die Leidenschaft eigentlich noch bis heute. Wobei, ja, SEO vor zehn Jahren war schon tot und vor, keine Ahnung, alles ist immer tot. Ich musste schmunzeln, weil in der alten Folge, du hast sie ja auch gehört, da habe ich so ein bisschen die Webdesigner gedisst, die sich 2012 mit Webdesign selbstständig gemacht haben. Und habe denen gesagt, das braucht doch kein Mensch mehr, 2012. Selbst heute gibt es die ja noch.
Astrid Kramer: Natürlich.
Seodeluxe: Also schon irgendwie lustig.
Astrid Kramer: Natürlich. Wobei, genau, ich muss aber auch sagen, noch eine Sache weg von den SEO-Postern. Ich finde es aber auch sehr, sehr schön und erfrischend zu sehen, dass sich eben so ein ganz anderer, jüngerer Kern rausgebildet hat. Also manchmal komme ich mir schon so ein bisschen vor, so wie die, weiß ich nicht, die alten Kerle in der Muppet-Show, die so auf dem Balkon sitzen und so runtergucken, was auf der Bühne passiert. Aber da gibt es einfach, da gibt es so tolle, ich meine jetzt gerade Aleyda oder Lily Ray, also da wirklich so Persönlichkeiten, die so mega smart sind und auch noch dieses Feuer haben, sich in jedes Detail reinzugraben, was irgendwie jetzt Google gerade veröffentlicht hat und was mit dem Nebensatz jetzt gemeint sein könnte oder nicht.
Das finde ich sehr, sehr cool, dass es das gibt. Und manchmal trauere ich dem so ein bisschen nach, dass wir Alten da nicht mehr ganz so drin sind. Aber andererseits ist das einfach der Lauf der Dinge. Und es ist schön zu sehen, dass es eben immer noch ein Herzblut-Business ist. Also dass die Leute, die das eben dann jetzt auch neu ja, das sind ja nicht neu, aber seit, sagen wir mal, acht Jahren machen oder seit sechs Jahren machen, eben auch mit mega Herzblut dabei sind und so. Das finde ich cool, das zu sehen.
Seodeluxe: Definitiv, wobei mein Hauptkritikpunkt ist immer, dass zu wenig getestet wird. Aber wie gesagt, die Zeiten ändern sich. Da bin ich total bei dir. Und ja, alles gut. Also alles gut. Ich freue mich, dass der Nachwuchs einfach auch da ist, dass Leute immer noch da Bock drauf haben. Es ist einfach eine Milliardenindustrie, muss man ja auch sagen. Also es wird auch immer Leute geben, die da an den Start kommen. Und wir haben ja da viel gesehen, viel erlebt. Also ich denke eigentlich nur positiv an alles zurück, an alle Events, an alle Kontakte, an alle Menschen, die ich da getroffen habe. Das ist einfach super spannend, inklusive dir.
Und ich freue mich ja auch, dass wir nach so vielen Jahren noch eben, wie gesagt, bei der Sache sind, den Kontakt noch haben und so viel Positives zu berichten haben. Da wären wir auch gleich beim nächsten Punkt. Du berichtest nämlich ganz viel aus deiner Region. Das finde ich ganz toll. Du hast ja ein Portal gegründet, das Andalusien-Portal, und berichtest da wirklich, ich habe reingeschaut, wirklich zeitnah, also alle paar Tage, ich ziehe meinen Hut, aus der Region. Wie ist es denn dazu gekommen, zu diesem Portal?
Astrid Kramer: Ja, das ist sogar, eigentlich ist das schon wieder so auch am Abebben. Ich war tatsächlich beim Stand von vier Artikeln pro Tag. Das war so mein normaler Output, den ich hatte. Gegründet habe ich das 2016. Was ich festgestellt habe, ist, es ist ein Herzensprojekt und das wird es auch bleiben. Deswegen stampfe ich das nicht ein. Aber es ist super schwer zu monetarisieren, weil ich keine Lust habe, habe irgendwie so Evergreen-Content über die besten Jogging-Schuhe oder keine Ahnung was zu veröffentlichen, um dann Affiliate-Marketing machen zu können, sondern ich möchte hier in der Region bleiben. Also die Grundidee, wir fangen gleich mal vorne an, das heißt andalusienaktuell.es und ist ein Nachrichtenmagazin, Magazin auf Deutsch über Andalusien.
Und was ich da so schön fand, war, dass ich relativ schnell hier eine Community bekommen habe an Leuten. Also die paar Deutschen, die es eben in Andalusien gibt, ich glaube, wir sind so 5000, 6000, die findet man dann oder die finden dich dann bei Facebook. Und deswegen bin ich noch bei Facebook, nur wegen Andalusien aktuell. Und die kommunizieren dann auch über deine Seite oder freuen sich über die Nachrichten und so. Gerade zur Corona-Zeit war das extrem erfolgreich, weil wir ja nur spanische News bekommen haben. Also wo darf man jetzt gerade hingehen? Um welche Uhrzeit darf man die Wohnung verlassen? Wann muss man zurück sein? Wo muss man eine Maske tragen? Wo nicht? Und das gab es alles nur auf Spanisch und die Leute haben sich einfach sicherer gefühlt, wenn sie die News dann auf Deutsch nochmal geliefert bekommen haben.
Das Problem ist, ich müsste, um davon leben zu können oder um sagen zu können, ich mache das wirklich zu meinem Hauptbusiness, müsste ich richtig Sales machen und da müsste ich hier an die lokalen Unternehmen rangehen und da irgendwie Werbeplätze verkaufen. Und da fehlt mir jetzt die Zeit und die Kapazität, das zu machen. Also das ist einfach was, wo ich sage: Ich mache das weiterhin. Ich schreibe immer mal, wenn mir ein Thema vor die Nase kommt, das ich spannend finde oder gut finde, aber es ist jetzt mehr ein, zwei pro Woche, nicht mehr vier pro Tag. Und ich nutze es als sehr gutes Praxisbeispiel, sehr gut auch, weil noch viele Fehler drin sind, als Praxisbeispiel bei meinem 121Watt SEO-Seminar.
Weil da kann ich immer mal sagen, guckt euch mal an, das ist ja sogar von Elegant Themes ein Kauf-Theme und die machen immer noch irgendwie die H-Tags in die Sidebar und in den Footer und also das ist immer noch falsch und das ist immer noch falsch und das ist immer noch falsch oder wie setze ich einen internen Link, dann kann ich live im Seminar die interne Verlinkung meiner eigenen Seite verbessern und die Leute sehen, wie man es praktisch umsetzt. Das heißt, dafür ist das Projekt mega gut, dass ich eben live zeigen kann, was funktioniert, was funktioniert nicht. Ich hatte dann auch mal so einen Discover-Ausschlag, dann hat man irgendwie so, wow, was ist denn hier passiert, wo kommen denn jetzt die Leute her? Dafür sind eben diese Praxisthemen sehr, sehr gut, die Praxisprojekte. Aber es ist nicht mein, also ich könnte nicht davon leben. Es ist wirklich ein Herzensprojekt, mehr ist es nicht. Genau.
Seodeluxe: Ist auch unheimlich schwer. Also du hast es ja gerade gesagt, was man alles tun müsste, um das korrekt zu monetarisieren und zu bekommen. Also das ist auch was, man liest ja im Internet immer so, ah, hier, keine Ahnung, so alles so easy und schnell reich werden und du brauchst ja nur drei Seiten und ein bisschen SEO und dann die Kohle fließt. Ja, Leute, Bullshit. Ja. Es ist unheimlich schwierig, eine funktionierende, also als Einzelunternehmer, Schrägstrich Privatperson, unheimlich schwierig, eine funktionierende Seite aufzuziehen, die so viel abwirft, dass es auch Spaß macht, wobei Spaß definiert ja jeder selber.
Für einen Schüler sind es halt 50 Euro im Monat, für einen normalen sind es halt 500, für einen Affiliate sind es, keine Ahnung, 5000, ja. Aber das alles zu machen, also genau, diese Inhalte zu liefern seit vielen, vielen Jahren, heute haben wir es ja ein bisschen einfacher, weil Stichwort AI, kommen wir auch gleich dazu, ja, dann das Ganze SEO-technisch so aufzubereiten, dass Google das total lieb hat, die Nische zu finden und dann das auch noch dauerhaft zu monetarisieren, das ist eine Sisyphus-Arbeit oder Atlas, wie heißt der Typ, der den Stein hochrollt?
Astrid Kramer: Ja, Sisyphus war schon genau…
Seodeluxe: Und man ist immer wieder und ja, genau. Von daher, ich weiß 100 Prozent, wovon du sprichst. Bin mir aber sicher, dass du da eine tolle Basis geschaffen hast. Also wenn du sagst, 2016 und der Content war jetzt auch toll. Ich habe auch gesehen, dass viele Leute eben da kommunizieren. Also melde die bloß nicht ab die Seite.
Astrid Kramer; Nee.
Seodeluxe: Oder gib mir Bescheid, bevor du es machst. Das ist gut. Also von daher, ich drücke dir den Daumen, dass du da auf jeden Fall dann vielleicht das auch in einigen Jahren erst nutzen kannst. Vielleicht liegt es jetzt erstmal nur da. Meine Güte, läuft ja nicht weg. Also das frisst ja kein Brot, außer die paar Domaingebühren da.
Astrid Kramer: Ganz genau. Und wie gesagt, das sind sowieso Sachen, die mich interessieren. Also das war so ein bisschen das Problem bei Miete Hamburg, meinem ersten halbwegs erfolgreichen Affiliate-Projekt. Das war eben mit ganz viel Kopf aufgesetzt. Also ich habe dieses Keyword gefunden, dass das so ein hohes Suchvolumen hat. Dann die Keyword-Domain war frei. Dann gab es ein geiles Affiliate-Programm von ImmobilienScout, wo du irgendwie die Suchmaske einbinden konntest. Also es wurde einem alles so auf dem Silbertablett serviert. Aber ich hatte da kein Herzblut drin. Was interessiert mich denn der Immobilienmarkt in Hamburg. Also es war halt so, man schreibt dann, weil man halt schreiben muss. Und hier ist das halt was ganz anderes. Also wenn ich hier was über Andalusien schreibe, auf Deutsch, dann ist das wirklich was, wo ich sage, das betrifft mich selbst, das interessiert mich, das finde ich super spannend, da möchte ich drüber kommunizieren. Und dann macht es auch Spaß, dann ist es auch cool. Genau.
Seodeluxe: Und vor allem merkt man das ja auch. Also das ist ja immer, wenn man irgendwo Herzblut investiert oder einfach auch Themen hat, die einem selber Spaß machen, da redet man ja ganz anders drüber, als wenn das ein abstraktes Thema ist. Das war schon immer so, genau, und das wird auch immer so sein, von daher toll, also wie gesagt, dass du das so weiterführst in deiner knappen Zeit. Da bin ich sehr gespannt, wie lange dieses Projekt auf jeden Fall noch da sein wird und hoffentlich bald Früchte trägt. Du hast eine eigene Company nochmal gegründet. Das ist was, das wusste ich gar nicht.
Astrid Kramer: Ja.
Seodeluxe: Das habe ich dann auch heute Morgen erst entdeckt. Deswegen, da bin ich natürlich ganz besonders neugierig. Und zwar die „Get ‚Em All“.
Astrid Kramer: Get ‚em All, genau.
Seodeluxe: Ich war ein bisschen irritiert, weil wenn man die Domain oben so liest, dann denkt man, also ich habe sofort gelesen getemail.com.
Astrid Kramer: Ah, okay.
Seodeluxe: Weil das doppelte L, das ist so getemail. Aber erzähl uns doch bitte ein bisschen was über die Get ‚em All. Also wer bekommt sie alle? Was ist da los?
Astrid Kramer: Genau, also Get ‚em All. Erstmal muss ich sagen, der Name, ich war total happy, dass die Domain frei war und dass ich auf den Namen gekommen bin. Und Inspiration war da ein bisschen mein Sohn, weil der war ja damals, ja war schon sieben, genau, aber ein großer Pokémon-Fan. Und da ist ja Catch’em All. Und ich hatte dann Catch’em All, Get ‚em All und dachte, wieso ist denn das noch frei? Wieso gibt es denn das noch nicht als Marke oder als Domain? Und ich dachte, ja, dann mache ich das. Aber der Hintergrund dabei war eigentlich, dass ich habe einfach zu viel verdient als Autonomer, als Selbstständige aus Steuergründen. Und habe dann mal so proaktiv meiner Steuerberaterin vorgeschlagen, sag mal, würde das nicht Sinn machen, bei mir eine SL zu gründen? Das ist eine gute Idee, mach mal. Und dann habe ich das angestoßen.
Und dann dachte ich mir, na ja, wenn ich ja sowieso eine SL, also die spanische GmbH, wenn ich eh eine SL gründe, dann kann ich ja vielleicht auch ein bisschen wachsen. Und dann kam das so, wie sagt man, da kam wie die Jungfrau zum Kinde, weil das war alles nicht so geplant. Also ich hatte dann gedacht, naja, gut, schön wäre ja, ich hätte Kollegen und ich hätte auch Kollegen aus anderen Disziplinen, also Digitalmarketing und Digitalstrategie, aber eben nicht nur SEO. Und ich war hier ziemlich aktiv in einem Netzwerk, die „Marbella Business Women“, das ist so ein internationales Netzwerk. Und dann hatte ich denen geschrieben in unserem WhatsApp-Chat, dass ich Freelancerinnen suche, die gut sind und im Digitalbereich unterwegs sind, ob man vielleicht zusammenarbeiten könnte.
Und dann hatte ich innerhalb von drei Wochen, also die Firma war noch gar nicht gegründet, das hat hier ewig gedauert wegen meinem Bankkonto und so, hatte ich schon die ersten sechs Freelancer irgendwie, die mit mir zusammenarbeiten. Da sind nicht alle von übrig geblieben. Man muss dann erst mal zusammenarbeiten und gucken, dass es funktioniert. Aber das lief dann an und da dachte ich schon so, wow, was ist denn da los? Dann kam der Kai Spriestersbach dazu und der Justin Keirath, mit dem ich jetzt fast täglich, also Justin und ich arbeiten sehr eng zusammen. Und die Annalisa, das ist eine Italienerin, die sitzt in Italien, lebt aber zur Hälfte auch hier oder öfter mal hier in Estepona in der Gegend. Das heißt, wir treffen uns auch persönlich. Und das sind jetzt so Leute, mit denen ich wirklich ganz, ganz eng zusammenarbeite, auch mit Evgeni zum Beispiel. Und jetzt sind wir innerhalb von, naja, ist ja noch kein halbes Jahr, sind wir bei 16.
Also das Team ist jetzt 16 Frauen, überwiegend Frauen, Frauen, Männer, groß. Und das Tolle ist einfach, dass ich jetzt ein Team habe. Also ich arbeite nicht mehr alleine, sondern ich habe jetzt ein Team, mit dem ich zusammenarbeite. Und meine Kunden freuen sich halt auch, weil die jetzt sagen, okay, sie brauchen Social Media. Da hast du doch jemanden, Astrid, oder du hast doch jemanden für Videoproduktion oder du hast doch jemanden, der Webseiten bauen kann. Und jetzt ist das sehr schön, weil jetzt kann man dem Kunden so ein Team zusammenschustern und zusammenstellen, der das braucht. Und man hat aber trotzdem den Blick drüber, dass jetzt nicht irgendwie in Sachen SEO alles in die falsche Richtung läuft oder irgendwie. Und das macht richtig Spaß. Das ist richtig cool. Cool, genau. Und Get ‚em All, damit ist halt gemeint, Get ‚em All zum einen natürlich krieg deine Mitbewerber, also krieg die Rankings, krieg die Nutzer, krieg die Leser und zum anderen aber auch Get ‚em All krieg die Expertise, also kriegt die Leute, die du wirklich brauchst.
So, ohne naja, was so ein bisschen mein USP ist oder was ich eben auch so verkaufe, ohne jetzt Agenturen zu nahe treten zu wollen. Es gibt sehr, sehr, sehr tolle SEO-Agenturen oder Online-Marketing-Agenturen, aber bei mir hast du halt kein Overhead. Es gibt halt keine Juniors und es gibt keine Trainees. Es gibt wirklich nur ein Experte zu einem Gebiet. Der Justin, ich meine, das ist jetzt SEO, aber den Justin kann ich halt einfach blind loslaufen lassen. Da muss ich nicht gucken, ob alles funktioniert oder wie auch immer. Da weiß ich, wenn der was empfiehlt, dann ist das Sahne. Und das ist eben, das ist toll, wenn man so Leute hat und dann sagt, mit denen arbeitet man zusammen.
Seodeluxe: Aber die arbeiten dann alle quasi als Freelancer dann für dich oder wie machst du das mit dem Kunden? Weil, das habe ich jetzt nicht ganz verstanden, weil der Kunde, der bucht dich ja quasi oder bucht ja dann dich als Agentur und du sagst dann, ich habe halt drei Leute und dann wird halt irgendwie der Verdienst wird halt geshared oder?
Astrid Kramer: Genau, genau. Ja, ja, also die Freelancer schreiben mir eine Rechnung und ich schreibe eine Rechnung mit ein bisschen Provision an den Kunden, genau. Das heißt, ich trage das finanzielle Risiko, aber das kann ich eben auch machen bei meinen Kunden, weil ich da weiß, die lassen mich da nicht irgendwie plötzlich auf 10.000 Euro sitzen. Das wäre relativ unerfreulich, aber dafür hat man ja jetzt, na, wie lange? 13 Jahre, 12 Jahre Beziehungen aufgebaut, um sagen zu können, okay, das Risiko kann ich tragen, weil das einfach läuft.
Seodeluxe: Definitiv. Man hat ja auch wirklich diesen Mehrwert. Also bei mir ist zum Beispiel auch so, ich bin ja da als Einzelunternehmer auch seit vielen Jahren unterwegs, dass Tatsache ich viele Sachen ablehnen musste, was du gerade gesagt hast. Also da kommt dann die Anfrage, hey, wir brauchen halt ganz dringend, keine Ahnung, Social Media. Ich sage, sorry, Social ist nicht meins, wird nie meins sein. Kernkompetenz SEO, muss ich ablehnen. Und dann versuche ich dann zwar auch irgendwo im Netzwerk zu platzieren oder frage nach. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was daraus wird, weil ich das auch nicht gegen Provision vermittle, sondern ich gebe es einfach weiter an Leute, die ich kenne. Da wird was draus oder auch nicht.
Meistens erfahre ich es gar nicht. Oder machst du Google Ads? Ich sage, nein, habe ich noch nie, mache ich nicht. Ich bin keine Ads-Agentur. Gebe ich dann auch weiter. Und ja, vielleicht ist es sinnvoll, das dann eben mitzunehmen. Mir wäre es persönlich ein bisschen zu viel. Aber wenn du halt sagst, du hast einfach den Need und der Kunde fragt nach und sagt, okay, er braucht halt Social, UX und weiß ich noch drei andere Bereiche und du kannst alles anbieten, ist das natürlich ein USP für dich. Also klar.
Astrid Kramer: Genau, genau. Also es ist jetzt auch kein, es ist nicht, dass man sagt, ah cool, das ist jetzt passives Einkommen. Das ist es nicht, weil ich ja trotzdem, ich bin in CC bei allen E-Mails. Ich bin trotzdem in der Kommunikation. Bei Annalisa, die ist Italienerin, da kann ich nicht erwarten, dass sie mir ein deutsches Reporting schreibt, das irgendwie fehlerfrei flutscht, das heißt, da bin ich dann Lektorat und so. Also, ich verdiene mein Geld anders jetzt. Also ich bin dann eher im Projektmanagement oder in der Kommunikation mit drin und eben nicht mehr so, ich mache nur die SEO-Beratung und das finde ich auch schön, weil dadurch eben man mit anderen Sachen in Berührung kommt. Und ich sehe halt schon, ich meine, wenn du im SEO so super, super, super effektiv, produktiv, großartig sein willst, dann kannst du dich ja jeden Tag mit was Neuem beschäftigen. Also es ist ja immer noch so.
Also ich meine, der Kai hatte irgendwann mal so bei LinkedIn geschrieben, SEO ist intellektuell erschöpft. Das kann ich nicht unterschreiben. Dann muss ich sagen, ich arbeite immer noch nicht mit Knime, heißt es so, Knime, habe ich noch nicht auf dem Schirm, steht auf meiner Bucketlist, To-Do-List, musst du dich rein arbeiten oder ich sage eben mittlerweile, okay, die Datenanalyse macht Annalisa, weil die hat da echt Bock drauf und dann lasse ich lieber sie das Lockerstudio und das Knime oder was auch immer es ist machen, weil es nicht meine Kernkompetenz ist. Also da, genau, das finde ich halt ganz schön, dass man da in dem Bereich, man muss gar nicht so weit gehen, dass es andere Disziplinen sind. Also selbst im SEO kann ich noch Add-ons bekommen durch andere Leute, wo ich sage, ich fuchse mich jetzt nicht in alles rein, als One-Man-Show.
Seodeluxe: Ja, vor allem, es kommen ja auch immer neue Tools und Trends und, ja, hast du jetzt gerade angesprochen, die kommen ja auch immer wieder dazu, ja, und alles kann man sich dann tatsächlich auch nicht so lernen, dass man dann auch richtig gut vielleicht mit allen Tools wird. Also ich habe jetzt schon wieder zehn neue AI-Tools, da konnte ich mir bisher mal zwei von angucken. Der Rest ist auch wieder auf dem großen „Pile of Shame“ in der Schublade. (lacht) Aber alles gut, so ist es halt. Von daher, klar, das kenne ich natürlich auch. Dazu hat man normalerweise dann eben auch Juniors oder vielleicht Werkstudenten, Auszubildende, Praktikanten, keine Ahnung, wo man sagt, schau dir mal das Tool an und versuch mal damit irgendwie einen Test aufzusetzen, damit man dann da schauen kann, was dabei rauskommt. Wir sind beim Thema AI. Ich habe es schon angesprochen. Jetzt haben wir den Bogen auch zu den Tools. Wie hat die AI dein Leben verändert? Das ist ja auch noch gar nicht so lange, dass das Ganze da ist. Ziemlich disruptiv. Ich finde ja auch, wie arbeitest du jetzt mit AI-Tools zum Beispiel? Wie hat sich der Workflow verändert bei dir?
Astrid Kramer: Also AI hat mein Leben so in vielerlei Hinsicht verändert, vor allen Dingen, weil ich neben dem SEO jetzt eine andere Leidenschaft beruflich für mich entdeckt habe. Also das hast du ja bestimmt gesehen. Ich habe jetzt schon ein paar Vorträge gehalten über AI-Biases. Also das ist was, was mich so als alte Informationswissenschaftlerin und auch gleichzeitig als jemand, der am Thema Diversity, Accessibility und so schon immer interessiert war, sehr interessiert, wie wir also, wie diese ganzen AI-Tools, die jeden Bereich des Lebens irgendwie tangieren, ob die denn alle so fair arbeiten oder nicht, ob die Datenbasen alle so sauber und ausgeglichen sind, wie sie sein sollten oder eben nicht. Also das finde ich ein Thema, das ist mega spannend.
In der Praxis habe ich ganz ehrlich vor allen Dingen ChatGPT und Midjourney im Einsatz. Also ChatGPT liebe ich zum Texte erstellen, aber das natürlich als, ja, ich sehe das so als Schreibassistent oder so. Also das ist schon, es ist eine Zeitersparnis, aber gar keine so riesengroße, weil bis so ein Artikel so ist, wie ich ihn haben will, braucht das ein paar Prompts, bis das wirklich so ist, wie ich es gerne hätte. Und ein paar Nachjustierungen und dann nochmal die Nachrecherche, ob denn überhaupt alles so richtig ist, was der ChatGPT sich da so zusammen reimt. Das heißt, ich mag das, aber wer jetzt da denkt, ich kipp da was rein und kriege einen Text raus und stelle den online, der ist halt irgendwie auf dem Holzweg, denke ich. Also das wird nicht funktionieren. Und Midjourney muss ich auch sagen, bin ich schon fast wieder ein bisschen von runter. Also ich hatte sehr viel Spaß damit zu experimentieren und Bilder rauszukriegen. Und mittlerweile kann ich diese Optik kaum noch sehen.
Also es ist ja egal, wie verfeinert die Prompt sind. Man sieht das ja bei Dominik (Anm. Wojcik) so schön, der macht immer so geile Bilder mit Midjourney. Und ganz oft finde ich dann auf den alten ausgelutschten Stockfoto-Portalen was Schöneres, also was Menschlicheres oder was Individuelleres oder wie auch immer. Also selbst da für meine Bildauswahl und was ich zum Beispiel festgestellt habe für Analusien aktuell im Bereich Nachrichten ist AI für Bilder total schwer, schwer ungeeignet. Weil viele Bilder oder Prompts dann gegen die Richtlinien verstoßen würden. Also wenn ich irgendwie einen Artikel schreibe zum „Der Tag gegen Gewalt gegen Frauen“ und sage dann, ich brauche irgendwie eine Frau, die ihr Gesicht schützt, weil sie mit der Hand angegriffen wird oder so, dann kommt, sorry, können wir nicht machen, verstößt gegen uns Richtlinien. Oder zeig mir jemanden, der gerade verhaftet wird, aber ohne, dass man das Gesicht erkennt.
So, dann, da kriege ich dann vielleicht ein Ergebnis, dann steht aber auf dem Rücken von der Polizei steht dann „Plozitze“, weil mit Buchstaben können ja alle noch nicht, selbst wenn man es ihnen vortippt, schreibt das hinten drauf in den Prompt, kannst vergessen, wird nicht umgesetzt. Das heißt, da gibt es auch noch so gewisse Limitierungen, die dann irgendwie nicht so richtig flutschen und dann bin ich, laufe ich mit Stockfotos besser. Aber ChatGPT ohne Frage ist eins meiner Lieblingstools geworden für die Textausstellung, definitiv. Und für Übersetzungen auch. Also das ist sehr, sehr, sehr schön. Die sind sehr smart. Ich war ja immer ein DeepL-Hardcore-Nutzer, aber DeepL limitiert mich ja auch immer. Ich müsste dann auf die Pro-Version, bin ich zu geizig für. Und die fand ich immer schön von den Übersetzungen her. Wenn ich jetzt aber zu ChatGPT sage, übersetzt mir das bitte und formuliere es ansprechend, dann kriege ich oft eine natürlich sprachigere Übersetzung. Also was mir bei meiner Nachrichtenseite natürlich auch hilft, weil meine Quellen meistens spanischsprachig sind. Genau.
Seodeluxe: Ja, sehr cool. Also das ist auf jeden Fall ein sinnvoller Einsatzzweck für diese Art von Tools, also ChatGPT und Co. Midjourney bin ich total bei dir auch, dass man kann es irgendwann nicht mehr sehen und manche Prompts funktionieren einfach überhaupt gar nicht. Das ist mir auch 100% unklar, warum das so ist. Also manche Bereiche, ich hatte nochmal für einen Reisekunden oder in anderen Bereichen auch mal was und da gibt es so Sachen, da generieren die AI also wirklich hunderte von Bildern und da gibt es so manche Prompts, die wollen die nicht, wollen die nicht. Da kommt dann immer das gleiche Bild. Oder man sagt, hey, mach das Bild, keine Ahnung, ohne Palme. Und auf jedem Bild ist eine Palme. Man denkt so, das gibt’s auch gar nicht.
Astrid Kramer: Ja, ja.
Seodeluxe: Schon ein bisschen dubios. Mit den Wörtern habe ich übrigens auch noch nicht verstanden. Da bin ich total bei dir.
Astrid Kramer: versteht kein Mensch.
Seodeluxe: Also wenn ich sage, mach ein Bild und an der Wand steht SEO, drei Buchstaben und die AI kriegt es nicht hin. Das kann doch gar nicht sein. Also das geht doch gar nicht.
Astrid Kramer: (lacht) Ja. Das ist irre. Musst Du mal den Kai fragen, der könnte dir das jetzt genau erklären, woran das liegt.
Seodeluxe: Wen soll ich fragen?
Astrid Kramer: Der Kai Spriestersbach, der ist jetzt im Bereich KI unterwegs und der kann einem das dann, der hätte jetzt eine fünfminütige Antwort drauf, warum der Midjourney das mit dem Buchstaben nicht hinkriegt.
Seodeluxe: Okay, der Kai ist auf jeden Fall, war in Folge 25, war er dabei und natürlich ist der Kai auch auf meiner Liste von den neuen Folgen. Also die alten Folgen gehen bis, lass mich nochmal ganz schnell nachgucken, bis 26. Es gibt 26 alte Folgen, also der Kai hat die vorletzte Folge damals noch mitgenommen. Und ja, natürlich gibt es auch eine neue Folge, da werde ich ihn dann ausführlich zu AI befragen und dann werden wir vielleicht auch diesen Punkt klären können. Heute wollen wir ja was über dich erfahren, liebe Astrid.
Wie gesagt, wir haben jetzt ganz viele tolle Sachen schon gehört. Dein Umzug, wie happy du bist, einfach da an der Sonne zu leben. Genau, mit Sohn und Hund, das finde ich ganz grandios. Wie gesagt, dann deine Business-Aktivitäten, die du machst, neue Company auch. Also toll. Ich habe dich als echte Powerfrau einfach auch kennengelernt. Du bist auch jemand, der sehr energisch ist, also im positiven Sinne. Du bist jemand, der einfach fokussiert das Ziel hat, das einfach durchzieht. Du bist jemand, der einfach da nicht nachlässt oder dem die Power auch irgendwie nicht ausgeht. Also so ein Stehaufmännchen halt. Aber alles im positiven Sinn. Und das finde ich ganz toll.
Ich habe vor einigen Jahren diese Diskussion auch noch so ganz rudimentär mitverfolgt von wegen, oh, Frauen-SEO, Frauen-Business-Welt, du hast jetzt ganz kurz angesprochen, da gibt es den Marbella Frauen-Zirkel. Ich muss ganz ehrlich für mich sagen, ich bin aus dieser Diskussion irgendwie total raus. Also mich hat das noch nie in irgendeiner Form gestört oder irgendwas, dass eine Frau den Job macht. Da wollte ich tatsächlich aber gerne nochmal nachfragen. Also hast du, was gab es für Punkte, was gab es für Momente in deiner beruflichen Karriere jetzt, wo du gesagt hast, hey, hier wurde ich als Frau irgendwie echt benachteiligt oder vielleicht sogar auch bevorzugt? Gibt es da was?
Astrid Kramer: Also bevorzugt nicht. Benachteiligt, da muss ich sagen, dass ich mit diesem ganzen Thema auch erst so richtig zu tun habe, seit ich Mutter bin. Also da hat sich sehr viel verändert. Vorher, ich hatte so Klassiker, dass ich irgendwie als Expertin in eine Firma kam, sollte da den Workshop halten und dann kommt jemand und sagt, kannst du mir mal einen Kaffee bringen? Und dann habe ich gesagt, du, würde ich super gerne machen, aber ich habe keine Ahnung, wo eure Küche ist, weil ich bin die Frau, die den Workshop leitet. Also so, dass man relativ mit wenig Respekt behandelt wird, dass man extrem demonstrieren muss, dass man alles kann, also dann aber auch immer 300 Prozent, dass es nicht reicht, wenn man einfach gut ist, dann muss man super gut sein in allem, so das nervt und das war anstrengend.
Aber da habe ich immer gedacht, na ja gut, ist jeder seines Glückes Schmied, das kriegt man schon hin. Und wo es dann wirklich, wo die Schere aufging in meiner Erfahrung und wo sie glaube ich auch bei vielen Frauen aufgeht, ist eben das Problem mit der Familienplanung. Also dann, sobald das Kind da ist, gibt es ja in Deutschland nicht diese, meiner Meinung nach, eine vernünftige Lösung, jeder macht ein halbes Jahr Elternzeit. Ich habe zwei Eltern, jeder geht ein halbes Jahr in Elternzeit. Dann müssen auch die Chefs nicht fragen bei der Einstellung, hast du vor, schwanger zu werden? Was ich auch gefragt wurde, obwohl es illegal ist, aber man wird ja trotzdem gefragt.
Seodeluxe: Ok.
Astrid Kramer: Das heißt, das ist so, da war das auch. Also da war dann einfach auch nach der Elternzeit war mein Einkommen, ich rede da jetzt mal aus dem Nähkästchen, wirklich halbiert. Also ich habe dann einfach nur noch die Hälfte auf dem Konto gehabt, von dem, was ich vorher hatte. Und habe, ich würde mal sagen, so vier Jahre gebraucht ungefähr, um mich wieder auf das Niveau hinzuarbeiten, auf dem ich war, bevor das Kind da war. Und währenddessen hatten meine männlichen Kollegen ja schon alles verdreifacht, was sie so gemacht haben. Also das ist ab einem gewissen Alter oder eben mit so Familienverhältnissen merkst du halt schon, dass du als Frau rödeln kannst wie eine Wahnsinnige und trotzdem nicht, weiß ich nicht, die 250.000 im Jahr machst, sondern wenn du Glück hast, wenn du Glück hast, am sechsstelligen kratzen kannst. Und das ist einfach ein Fakt.
Und damit bin ich nicht alleine. Ich weiß, dass es sehr vielen so geht. Vielen geht es noch viel, viel schlechter. Also ich habe da eine luxuriöse Situation jetzt auch zum Beispiel, ja, so traurig es klingt, aber seit der Trennung habe ich auch Zeit für mich. Also vorher war ich die Hauptperson für Kind und Mental Load und Haushalt und was eben so anfällt. Jetzt machen wir 50-50. Das heißt, jetzt habe ich jede zweite Woche Zeit für mich und kann in meine Firma investieren und in weiß ich nicht was. In Investments sich überlegen, was macht Sinn und lauter so Sachen. Also das ist eben so eine Sache, die mir auffällt und eine Sache, die auch relativ schwierig ist. Deswegen fand ich die Marbella Business Women auch so eine schöne Initiative, dass die Businesswelt immer noch sehr weiß-männlich dominiert ist.
Also ich sehe das auch in meinem Coworking-Space. Da sind wir, weiß ich nicht, 50 Kerle, drei Frauen oder so, wenn man da hingeht tagsüber. Und die Jungs, ob sie wollen oder nicht, schachern sich halt eher die Jobs zu. Magst du mit mir ein Startup gründen? Magst du das? Das habe ich nicht so, dass ich irgendwie einfach so aus dem Nix ein Job-Anbot kriege. Oder wo ich dann auch denke, selber schuldig wird das rocken, aber es kommt einfach nicht, es passiert nicht. Und ich kriege es eben mit, bei meinen männlichen Kollegen, da passiert das einfach so. Die werden da angefragt und da angefragt und da und dann lass uns was zusammen machen und bla bla bla. Und das ist ein Riesenunterschied. Und das finde ich schade. Also man sieht jetzt, es ändert sich schon einiges, aber wir haben da noch einen langen Weg vor uns.
Seodeluxe: Also vielen Dank erstmal für die ehrlichen und interessanten Insights. Also wie gesagt, ich hätte nicht nachgefragt, weil das ist natürlich ein ernstes und wichtiges Thema, wenn ich das auch so kennengelernt hätte. Also ich kenne es, wie gesagt, gar nicht. Vielleicht bin ich da echt ein bisschen blauäugig. Aber deswegen ist es total wichtig, einfach mal auch aus deiner Perspektive oder aus Perspektive einer Frau natürlich zu hören. Wobei der Podcast heute ist deine Folge. Wir wollen von dir ja ganz erzählt hören. Super schade. Also mega schade, weil mich nervt sowas ohne Ende. Also weil mir persönlich ist es völlig egal, egal ob du ein Mann bist, eine Frau, ein Alien, ist mir völlig wurscht. Wenn du einfach die Power hast, den Job machen kannst und dann machst du es.
Also ich liebe es ja, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die einfach was reißen wollen. Und so jemand bist du ja. Und das ist mega schade, wenn du da vielleicht dann manche Sachen nicht bekommen hast oder jemand denkt, oh ja, keine Ahnung, hier geht man Kaffee holen oder so. Also wie respektlos einfach. Das ist sehr, sehr traurig. Ja, ich hoffe, dass da natürlich dann noch viel geht. Also wir haben ja vorhin auch gehört, in dem Coworking-Space, wenn dann jemand fragt, wer macht hier SEO? Und dann, ja, die Astrid ist gerade da. Dann ist das ja schon mal die richtige Richtung auf jeden Fall.
Astrid Kramer: Genau. Sehr cool irgendwie. Genau. Aber das ist eben so, das wird auch gerne mal unterschätzt. Das ist halt nicht so einfach. Also wenn du, es ist immer noch so, wenn ich einen Raum betrete, der so 90 Prozent mit Männern besetzt ist, dann fühle ich mich nicht mega sicher. Also ich würde mich schon wohler fühlen, also sicher ist auch vielleicht das falsche Wort, aber es ist schwer zu erklären. Ich würde mich aber wohler und relaxter fühlen, wenn das mehr 50-50 wäre. Und das merke ich auch in dem Coworking.
Also da, ich muss mich da manchmal auch so ein bisschen selbst hinprügeln und sagen, nee, du steigst da jetzt nicht wieder aus. Das ist eine gute Chance und dann kommst du mal raus und so. Aber die Jungs setzen sich auch nicht einfach so zu mir an den Tisch und sagen, ist da noch frei und dann trinken wir ein Bier zusammen. Das passiert einfach nicht so. Und das deswegen, das sind eben alles so kleine Alltags-Hürden, die ganz selbstverständlich, wenn man selbst nicht betroffen ist, auch nicht mitkriegt, weil wie soll man es denn mitbekommen? So, genau.
Seodeluxe: Okay. Also das ist auf jeden Fall schon fast Thema für, ich würde jetzt fast sagen, eigene Sendung, das ist schon Thema für einen eigenen Podcast, also da gibt es natürlich sicherlich auch schon einige da draußen. Interessantes Thema, spannendes Thema und wie gesagt, mich ärgert das unheimlich, dass wir nämlich von 2024 reden, wo wir, by the way, übrigens schon längst auf dem Mond eine Basis haben sollten, sollten, ja, immer noch über so einen mittelalterlichen Scheiß da irgendwie reden müssen. Also wie traurig eigentlich. Astrid, nichtsdestotrotz, du hast dein Ding immer gemacht, du hast dein Ding durchgezogen, du hast viele Jahre lang jetzt einfach bewiesen, dass du es kannst, dass du die Power hast und du wirst das auch genauso weitermachen, da bin ich mir total sicher. Was hast du denn noch so geplant für die Zukunft eigentlich? Also gibt es noch, keine Ahnung, gibt es noch spannende Dinge, Hobbys oder Projekte beruflich, wo du sagst, das will ich auf jeden Fall noch reißen? Genau.
Astrid Kramer: Ja, da kann ich noch nicht so viel jetzt konkret zu sagen. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht was in der Pipeline hätte. Aber also zumindest beruflich wird es, ich möchte, dass die Firma weiter wächst natürlich. Ich hatte so, letztes Jahr hatte ich dann irgendwie auch mit Businessplan und dann könnte ich irgendwie versuchen, Venture Capital zu kriegen und bla bla bla und dann wollte ich das ganz anders aufziehen. Da bin ich mittlerweile wieder so ein bisschen runter. Ich finde das gerade sehr schön, dass das so langsam wächst und dass ich eben so alle zwei Monate ungefähr so eine Person dazu bekomme, bei der ich sehe, mit der kann ich blind arbeiten. Das ist richtig geil. Das macht Spaß und das ist, glaube ich, nachhaltiger wie jetzt irgendwie schnell, schnell und groß, groß. Ist noch so ein bisschen in der Hand drauf rumdenken, ob es wachsen soll oder nicht?
Seodeluxe: Huch?
Astrid Kramer: Huch, du bist weg?
Seodeluxe: Meine Kamera hat sich gerade ausgeschaltet, warum auch immer.
Astrid Kramer: Okay, ich mache mal weiter Stand-up. Genau. Und das heißt, ja, ich werde mich aber auf jeden Fall inhaltlich weiter mit KI und Ethik beschäftigen. Das ist schon mein Baby. Da möchte ich nicht von weg. Das ist ein Thema, das ich super spannend finde. Und ansonsten muss ich sagen, für mich selbst überraschend, was jetzt so Ortschaften angeht oder mein Leben außerhalb des Jobs, bin ich tatsächlich angekommen. Also ich habe mein Zuhause gefunden. Vielleicht lebe ich irgendwann mal auf den Kanaren, wenn ich ganz alt bin, aber aktuell sehe ich das nicht. Also aktuell sehe ich Marbella als mein Zuhause und das ist sehr schön.
Seodeluxe: Ich muss hier ganz kurz werden. Ich muss nur ganz kurz die Kamera hier neu einstecken. Ich hoffe, das passt jetzt alles. Genau, also meine Kamera plötzlich weg, obwohl sie leuchtet. Da bin ich wieder…
Astrid Kramer: Da biste!
Seodeluxe: …völlig überbelichtet.
Astrid Kramer: (lacht)
Seodeluxe: Jetzt bin ich wieder da. (lacht) Alles gut. Ich habe natürlich noch zugehört. Ja, spannend. Und du hast es schon richtig gesagt, du hast natürlich was immer in der Pipeline, so kenne ich dich. Das finde ich super. Und ich drücke auf jeden Fall immer die Daumen, weil ich bin immer der Meinung, wenn Leute einfach auch Power haben und Ideen und Visionen, da wird immer irgendwas draus. Das ist einfach so auch eine Grundvoraussetzung im Leben. Ich habe irgendwo mal was ganz Tolles auch gelesen. Da hat einer geschrieben, ja, ich würde halt gerne eine Million verdienen. Und dann habe ich es aber nicht geschafft und habe halt nur irgendwas 300.000 verdient. Und alle haben dann zu ihm gesagt, ja, du bist ja ein Loser quasi, aber er hat gesagt, ja, aber ich habe 300.000 und ihr nichts.
Astrid Kramer: (lacht)
Seodeluxe: Und genau so ist es halt. Also wenn du irgendein Ziel hast und dann erreichst du halt nur einen Teil davon, dann bist du schon erfolgreicher als viele andere. Und deswegen ist es immer so toll, wenn man einfach was macht. Und vieles klappt halt nicht, so ist das Leben. Aber man muss einfach was machen. Man muss Sachen probieren, machen und dann wird es eben mal völlig anders und läuft in eine ganz andere Richtung oder was anderes ergibt sich dann daraus und alles ist schön und gut. So wie jetzt eben mit deiner Firma, wo du sagst, die wächst halt schön konstant, alle zwei Monate kommt jemand dazu, ja, zum Beispiel. Das ist doch eine schöne Sache einfach, das organisch so wachsen zu sehen.
Astrid Kramer: Genau.
Seodeluxe: Und das gibt einem ja auch ein gutes Gefühl, dass man da einfach was auf die Beine bringt, stellt, ja. Also ich drücke ganz doll die Daumen und klasse, hört sich sehr schön an.
Astrid Kramer: Dankeschön.
Seodeluxe: Immer gerne. Ja, Astrid, wir haben jetzt ganz viel über dich gehört im alten Interview. Wie gesagt, gibt es auch noch ganz viele interessante Insights. Da kriegt ihr ein schönes Bild dann einfach zusammen, wer die Astrid so ist, was sie so macht. Ich vermute mal, dass du auch noch viele Jahre einfach dabei sein wirst, außer man hat es jetzt irgendwie geschafft. Es gibt auch einige, ich habe einige Leute angefragt nach dem zweiten Interview, ich darf die Namen jetzt nicht nennen, und einer hat gesagt, nee, ich bin raus, weil ich habe es ja geschafft. Also ich mache ja gar nichts mehr.
Astrid Kramer: Ich spiele auch Lotto. (lacht)
Seodeluxe: (lacht) Lotto.de sage ich dann nur. Das kann man natürlich auch spielen.
Astrid Kramer: Aber hier in Spanien natürlich El Gordo und El Niño, das sind ja echte Lotterien. Da ist ja Musik hinter. Mein höchster Gewinn waren 15 Euro bisher, aber trotzdem ist es nett, das ab und zu noch mal zu versuchen.
Seodeluxe: Genau, die Spanische war El Gordo, der Dicke. (lacht)
Astrid Kramer: Genau. (lacht)
Seodeluxe: Wo wir jetzt auch gerade beim Thema Thema Investment und Finanzen auch sind. Du hast ja mal auch eine Zeit lang mit Kryptos rumgehandelt.
Astrid Kramer: Oh mein Gott, ja.
Seodeluxe: Genau wie ich. Hast du nennenswert damit irgendwas reißen können? Ich bin gespannt.
Astrid Kramer: Ja, das ist ja jetzt wieder das Ding. Ich habe, also in der Nutshell, ich habe 2.000 Euro investiert und 8.000 Euro gemacht. Das ist schön, aber das würde sich natürlich mehr lohnen, wenn man mehr als 2.000 Euro investiert könnte. Aber die hatte ich damals einfach nicht. Also das ist immer so ein bisschen, beim Investieren so eine Sache, wenn du halt Kohle hast, ist es leichter, mehr Kohle draus zu machen, wie wenn du keine hast. Nee, Krypto habe ich dann aufgegeben, weil ich mir einfach gesagt habe, Leute, ganz ehrlich, niemand, den ich kenne, versteht wirklich, was da passiert. Also vielleicht könnte man den Pip fragen, der könnte dann irgendwie so eine kryptische Antwort geben und dann würde man denken, der hat es verstanden.
Aber ansonsten, also ich verstehe es nicht. Und dann dachte ich mir, das mache ich jetzt nicht mehr. Und ich versuche jetzt so ein bisschen langfristiger, nachhaltiger mit Aktien was aufzubauen, wenn ich eben die Möglichkeit habe, was zu sparen und zurückzulegen, dann lege ich es eben lieber in mein Depot als jetzt irgendwie aufs Sparbuch. Und das läuft bisher ganz gut. Ist auch ein Lernprozess, muss man auch irgendwie so sagen. Aber ja, das ist was, was mir Spaß macht, wo man eben auch, ich denke, ich habe ein sehr diverses Portfolio, deswegen ist es okay. Ich setze nicht irgendwie alles auf eine Karte, deswegen alles gut. Aber ja, da bin ich so am Lernen. Also das ist einfach so, wo ich sage, okay, da sehe ich ein bisschen Potenzial, mehr rauszuholen, wie wenn ich mein Geld jetzt einfach auf der Bank vergammeln lasse.
Seodeluxe: Definitiv.
Astrid Kramer: Und natürlich die Wohnung war jetzt, das ist ja das nachhaltigste Investment, das ich irgendwie gemacht habe bisher natürlich.
Seodeluxe: Sehr schön. Ja, da geht es mir genauso. Also ich habe auch ganz viele so Kryptos gehabt, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass du vor langer, langer Zeit das mal irgendwie gepostest hattest, dass du da eben ein paar Währungen hast. Also ich habe dann auch wahrscheinlich sogar noch weniger als du damit verdient, hatte dann aber irgendwie 20 Kryptowährungen, ja, die ganzen Shitcoins, wie sie da so schön heißen, weil man denkt, da geht was. Also da bin ich auch sowas von geheilt, ja. Und ich sehe, deswegen das Interessante ist ja auch, wo diese AI kam, da jetzt nochmal, um zurück zu gehen, da habe ich auch gedacht, eventuell ist das ja auch wieder wie Krypto, ja, ein Riesenhype, alle springen drauf und um ein Jahr später merkt man totaler Bullshit.
Ich habe das auch bei Bildern, sehe ich das jetzt, so langsam, es gibt so einen ganz komischen, ich glaube, das hat sogar einen eigenen Begriff, so eine Art Bilderverfall. Also der Grund, wie gesagt, da werden wir dann den Kai oder die technisch versierteren Leute als uns da gerne zu interviewen. Und zwar, wenn die AI jetzt Bilder generiert, dann schaut sie ja immer nach bekannten Vorbildern. Also zum Beispiel Gesicht von, keine Ahnung, Taylor Swift oder von Tom Cruise oder so, weil die sind ja schon da millionenfach. Und dann werden neue Bilder generiert und die gehen aber wieder ins Netz und die nächste AI findet dann noch mehr Bilder. Und dann im Endeffekt sehen die Bilder dann irgendwie alle immer gleich aus.
Und das habe ich Tatsache schon erlebt, dass ich random Bilder generiere und da sind Menschen drauf und man denkt so, hey, moment mal, die sieht ja aus wie, keine Ahnung, Scarlett Johansson, so entfernt. Und das ist ja irgendwie so merkwürdig halt, dass die AI sich quasi selber zum Trainieren hernimmt und in der Masse. Und vielleicht ist es halt so, wie mit den Kryptos, dass wir dann in zwei Jahren sagen, hey, AI, alles totaler Unsinn, hat nur drei Jahre gehalten und ist überhaupt gar nicht nutzbar, wie wir das gedacht haben.
Astrid Kramer: Ja, es gibt ja jetzt schon die Prognosen, dass es sein könnte, dass der nächste AI-Winter nochmal kommt, also weil jetzt eben wieder die Erwartungen alle so mega, mega hoch sind, mega, mega und man sieht ja schon, also ChatGPT hat gut nachgelegt, die sind ja wirklich besser geworden wie am Anfang, am Anfang war das ja, was war das denn, das war irgendwie ein nettes Spielzeug, aber dann haben die Leute irgendwie schon gesagt, oh, das ist ja eine neue Suchmaschine, da konnte ChatGPT noch gar nicht ins Netz, das hat mich auch so verrückt gemacht, wie die Menschen so kritiklos dieses Tool angenommen haben und gesagt haben, ich stelle ihm jetzt eine Frage und die Antwort, die ich kriege, ist so, ehrlich.
Also das ist schon besser geworden, aber jetzt ist ja Google hier so ein bisschen am Rückstolpern mit SGI, machen sie es jetzt wirklich, rollen Sie es groß aus, rollen sSie es nicht aus, weil das zu schnell war, weil das noch nicht ausgereift ist, weil das noch nicht rund ist und so. Und weil man nicht einfach irgendwie ein System, das seit 20 Jahren sich entwickelt, jetzt da plötzlich mit dem Arsch einreißt, weil man jetzt so einen neuen Chatbot da draufsetzen will irgendwie. Also ja, deswegen, ich bin auch mal gespannt, wie es weitergeht. Ich habe so das Gefühl gerade, es kühlt sich ein bisschen ab. Ich glaube nicht, dass es so einen AI-Winter geben wird, aber ich glaube, es kühlt sich ab. Alle atmen mal ein bisschen durch.
Und wir, ja, also man ist nicht irgendwie, also das war ja auch bei LinkedIn, war dann irgendwie nach einem Monat waren alle KI-Experten, wo ich so dachte, ehrlich Leute, seid ihr seit 1970 am Start? Woher kommt denn jetzt diese Expertise plötzlich? Da hat man jetzt einen Monat lang mit ChatGPT gearbeitet und schon ist man irgendwie, was war da, AI Innovator und keine Ahnung, was ich da dann plötzlich alles gelesen habe. Ich glaube, das beruhigt sich jetzt mal ein bisschen und ich hoffe es. Also ich hoffe es und dann atmen wir mal durch und setzen nochmal mehr auf Qualität und weniger auf Quantität und Pressure und Geschwindigkeit und so, genau.
Seodeluxe: Das stimmt auf jeden Fall. Ja gut, jetzt hast du auch diese LinkedIn-Jobbezeichnung oder Sachen da angesprochen. Klar, da gibt es natürlich auch heute noch viele, wo drin steht „SEO Guru“ und „Social Media Mastermind“ und weiß ich was, „Head of Internet“. Normal, also klar, die Leute wollen da natürlich auch auf den Zug aufspringen. Finde ich persönlich jet zt gar nicht so schlimm, aber dann muss natürlich da irgendwas passieren. Da müssen die auch wirklich irgendwas da anbieten können. Also entweder ein Tool machen oder tolle Vorträge oder so. Ich habe ja auch einfach nur im Internet mehr oder weniger gelesen, wie funktionieren Technologien. Habe dann Sachen ausprobiert, so wie du zum Beispiel wahrscheinlich Midjourney. Ja, Prompts durch und dann kann man gucken, kann man die irgendwie nehmen als Hero-Bilder für SEO-Blog oder nicht. Ich mache es auch nicht. Also ich erstelle die Bilder mit Canva selber zum Beispiel fürs Blog, weil ich sage, was soll das?
Astrid Kramer: Ja.
Seodeluxe: Also das geht Tatsache dann schneller, weil ich den Workflow einfach schon kenne. Aber alles gut. Es gibt sicherlich ganz, ganz, ganz viele Anwendungen, wo es total Sinn macht. Und ja, ich bin bei dir. Es ist Tatsache mehr so der Assistent. Also der schreibt Sachen um, übersetzt Sachen ganz toll. Das Rad jetzt neu erfinden oder diese absolute Wahrheit nehmen, schwierig. Das machen die Leute aber auch bei Google. Das ist natürlich schon das Gleiche, wenn du irgendwas eintippst und dann nimmst du auch irgendwie die erste Seite und denkst natürlich auch, das ist die Wahrheit, weil Google hat es ja dahin selektiert.
Astrid Kramer: Ja ja ja, klar.
Seodeluxe: Ob es jetzt eine SEO-Seite ist oder wirklich der bestmögliche Inhalt, das ist ja auch immer dahingestellt.
Astrid Kramer: Ja, ich glaube, da haben wir einfach auch einen anderen Blick für. Also wenn man jetzt irgendwie seit 20 Jahren so die Ergebnisse auseinander fleddert, so ein bisschen, dann ich glaube, da sind wir uns ähnlich, man erkennt relativ schnell, was ist Bullshit und was hat Hand und Fuß und was macht Sinn. Aber das ist, das darf man ja nie, das darf man wirklich nie vergessen, in welcher Bubble wir uns immer noch bewegen. Also immer noch, also das ist für mich, ich habe jetzt gerade in den letzten zwei Wochen hatte ich jetzt zweimal mit Unternehmern zu tun, wo die Website noch nicht mal indexiert ist. Wo man also wirklich sagt, so Leute, komm, wir setzen jetzt mal die Search Console auf, „Was ist denn das“? Genau, warte, ich helfe dir. Und dann pingst du mal deine XML-Sitemap hoch. „Meine was“? Ja, komm, so, damit wir das mal anstoßen.
Und das ist ja, hier gab es diese schöne Studie von Ahrefs, die machen die jetzt irgendwie jährlich oder so, wo die die Seiten analysieren und gesagt haben, ich glaube, 94 Prozent aller Websites kriegen gar keinen Google-Traffic. Also damit man einfach nur mal so sieht, in was für einer Bubble wir uns immer noch bewegen. Das ist immer noch, worüber wir reden oder so sagen, der ist ja schon 15 Jahre alt, so ein alter Hut, ist halt nicht Daily Business für andere Leute, auch nicht, wenn die professionell im Netz unterwegs sind. Und das ist eben, glaube ich, was sollte man sich manchmal nochmal so klar machen, dass wir da auch wirklich, dadurch, dass wir so nah sind an den Innovationen und an den neuesten Entwicklungen, das ist ein Wettbewerbsvorteil, da bin ich täglich dankbar für, dass ich mich in dem Bereich bewege und dadurch direkt Zugang hatte zu ChatGPT und Midjourney und was es auch immer so gibt.
Wäre ich ohne mein Netzwerk, das ich in den letzten 15 Jahren aufgebaut habe und eben dadurch, dass der Dominik dann so Kram postet bei LinkedIn und keine Ahnung und der Kai und wer auch immer, wäre ich da nicht gelandet so schnell. Und das ist eben was, wo ich sage, da bin ich dankbar für, aber das sehe ich durchaus als einen Vorteil, den wir haben gegenüber anderen Berufszweigen auch, ja.
Seodeluxe: Und am Ende des Tages bleibt SEO natürlich der schönste Job der Welt. Ich sag immer: Die schönste Nebensache der Welt mit drei Buchstaben, fängt mit S und E an. Richtig, SEO. (lacht)
Astrid Kramer: (lacht) Ganz genau.
Seodeluxe: So ist es. Astrid, das war ein schönes Schlusswort auf jeden Fall. Blick auf die Uhr, wir sind so ein bisschen durch. Ich halte die Sendungen ja immer in einem gewissen Zeitrahmen, immer so ein Stündchen, finde ich ganz geschmeidig. Ich könnte natürlich noch stundenlang mit dir weiter schnacken. Ja, das ist überhaupt keine Frage. Wir haben viele tolle Sachen gehört. Ich habe ganz viele tolle Sachen über dich gelernt. Fand es mega spannend, dich, wie gesagt, nach 11,5 Jahren jetzt mal wieder in der Sendung zu haben. Ja, ich würde das Schlusswort an dich geben. Magst du noch was sagen? Und dann verabschiede ich mich auch noch.
Astrid Kramer: Genau. Ach du, ich würde vielleicht mal so ganz, ich komme mal mit einem Kalenderspruch. Das benutze ich normalerweise nie, aber ich finde, das passt jetzt irgendwie zu der Folge. Ja, es ist nicht ganz ein Kalenderspruch, die würden das hübscher ausdrücken, aber was ich eigentlich gerne jedem mitgeben würde, ist: „Sei nicht zu lange unzufrieden“. Also wir haben jetzt viel darüber gesprochen, dass es Mut kostet irgendwie auszuwandern oder sich selbstständig zu machen, also eben so Schritte zu gehen. Und ich habe das so oft gesehen und ich fand das so schade, dass Menschen wirklich 15 Jahre unzufrieden sind mit einer Lebenssituation.
Und da ist eben, und das habe ich damals schon in der alten Folge gesagt und ich sage es jetzt nochmal. Da sind dann so Gurus wie Tim Ferriss oder so sehr geil, die sagen, wenn du irgendwas tun willst, mal dir das Worst-Case-Szenario auf. Und das ist das, was sowieso nicht eintritt. Aber wenn du das visualisiert hast, was kann im aller, aller, aller schlimmsten Fall passieren? In unserem Fall, wir steigen wieder in den Flieger, fliegen zurück nach Deutschland. Jemand hat unseren Storage ausgeraubt und wir haben keine Möbel mehr. Das wäre das Worst-Case-Szenario gewesen. Also das ist eben einfach was, wo man sagt, okay, das ist händelbar und das ist viel, viel besser händelbar als lange unzufrieden sein. So, deswegen vielleicht als kleiner Rüttler, wenn du da draußen jetzt schon länger drüber nachdenkst, dich selbstständig zu machen, auszuwandern oder wie auch immer, versuch’s vielleicht.
Ich habe viele gesehen, die haben sich selbstständig gemacht mit so einem Hybridmodell. Erstmal einen Tag die Woche was Eigenes aufgebaut, vier Tage angestellt geblieben. So wie ich, geht mal für ein Jahr ins Ausland oder für ein halbes Jahr, überschaubar, nicht alle Zelte abbrechen und dann wächst man auch in das Neue rein und dann sieht man, ob es das Richtige für ein ist oder nicht. Man kann das mit wenig Risiko machen und es lohnt sich. Genau.
Seodeluxe: Sehr schön. Das war ein sehr schönes Schlusswort. Vielen Dank dafür. Wie gesagt, wir verlinken da noch alles, was die Astrid uns da anbieten kann. In den Shownotes, also von ihren ganzen Business-Webseiten, LinkedIn-Profil sowieso bis zur Musik-Kapelle „Los Burritos“, hört unbedingt mal rein. Und dann, ja, Astrid, ich freue mich natürlich, dich in 10 bis 12 Jahren dann wieder mal vielleicht in der Sendung zu haben.
Astrid Kramer: Das machen wir, das finde ich gut.
Seodeluxe: (lacht) Das war Folge Nummer 30 von SEOs Finest. Bei mir im Studio heute die Astrid Kramer, hat mich super gefreut. Mein Name ist Marcell Sarközy, auch bekannt als Sedeluxe und ja, ich hoffe, euch hat es gefallen und ihr schaut oder hört bei der nächsten Folge auch wieder rein. Dann bis denn. Ciao.
SEOs Finest 30 Shownotes
Astrid Kramer Consulting: https://www.astrid-kramer.com/
Astrid auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/astrid-kramer-90743020/
Get Em All – Digital Strategy: https://getemall.com/
Sonic in Arcadia: https://sonic-in-arcadia.com/
Andalusien aktuell: https://www.andalusien-aktuell.es/
Buchtipp „Doers & Dreamers“ (mit Astrid): https://doers23.com/
Marcell Sarközy ist Gründer & CEO der Agentur Seodeluxe Online Marketing. Seit 2004 hilft er bekannten Unternehmen dabei, Ihre Sichtbarkeit im Internet zu verbessern und dadurch mehr Traffic zu generieren.