SEOs Finest 27 – Gero Wenderholm 2 / Host: Marcell Sarközy (Seodeluxe) / 09.11.2023
SEOs Finest 27 als Podcast
Link zur alten Folge: SEOs Finest 2 – Gero Wenderholm (09.05.2011)
SEOs Finest 27 als Video
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SEOs Finest 27 Transkript
Seodeluxe: So, ihr Lieben, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von SEOs Finest. Das ist die Folge 27 und wenn ihr euch jetzt wundert, wo die anderen Folgen sind, dann möchte ich euch natürlich kurz noch aufklären, was da passiert ist. Also, ich habe SEOs Finest damals gestartet, damals noch als SEO-Podcast bei Radio4SEO und da gab es die Folgen 1 bis 26. Das Ganze schon ein paar Jahre her und zwar satte zwölf Jahre. Also die erste Folge ist 2011 live gegangen und nach der 26. Folge im Jahr 2013 habe ich das Format dann pausiert. Ich weiß gar nicht mehr warum, wahrscheinlich aus beruflichen Gründen, egal wie auch immer.
Jetzt habe ich mir gedacht, nach zwölf Jahren Pause ist es wieder Zeit, das Format aufleben zu lassen. Es gibt tolle neue Technik und natürlich gibt es immer noch tolle Menschen da draußen, meine ehemaligen, ja oder SEO-Kollegen. Also ganz viele Leute, die SEO machen, SEO leben und noch aktiv sind und in der Suchmaschinenoptimierung hauptsächlich arbeiten oder im Online-Marketing allgemein. Genau, Folge Nummer 1 damals war mit Florian Stelzner und Folge Nummer 2 war mit Gero Wenderholm. Und ich freue mich ganz besonders, den Gero heute wieder eingeladen haben zu dürfen und dass der Gero auch so schnell zugesagt hat. Das finde ich total super. Und deswegen geht es jetzt weiter mit Folge 27 von SEOs Finest nach zwölf Jahren Pause. Die erste Folge quasi, die erste neue moderne Folge mit Gero Wenderholm. Hallo Gero, schön, dass du da bist.
Gero Wenderholm: Hallo Marcell, welcome back.
Seodeluxe: (lacht) Sehr cool. Gero, wie geht’s dir? Wir haben vor zwölf Jahren die Folge gemacht, in der Zeit hat sich viel verändert.
Gero Wenderholm: Ja, das kann man so sagen. Ich habe die Folge mir auch gerade nochmal angehört, die von vor zwölf Jahren oder wann das war und habe festgestellt, dass sich in meinem Leben doch so einiges geändert hat. Also die Konstanten sind, ich mache immer noch SEO und immer noch für relativ große Unternehmen. Ich habe immer noch zwei wundervolle Töchter und ich gehe immer noch zum Fußball zu St. Pauli. Ansonsten haben sich irgendwie alle anderen Lebensbereiche komplett geändert. Deswegen war das mal ganz spannend, sich da mal reinzuhören und auch mal zu reflektieren, was denn so passiert ist in all den Jahren.
Seodeluxe: Definitiv. Die alte Folge ist natürlich live oder wird jetzt gerade bearbeitet und geht dann noch live. Also wenn ihr hier diese Aufzeichnung hört, dann wird sie verfügbar sein. Es ist auch alles verlinkt dann entsprechend in den Shownotes, dass ihr euch die alte Folge, wenn ihr wollt, gerne nochmal anhören könnt. Und dann auch einfach schauen könnt, okay, was ist denn passiert oder was haben die Leute eben vor elf, zwölf Jahren so erzählt. Finde ich super spannend. Ich habe mir natürlich die Folge auch nochmal angehört. Und ja, abgesehen davon, dass wir natürlich immer noch jung und dynamisch dabei sind, Gero, und auch viel Spaß in der alten Folge hatten, freue ich mich, wie gesagt, ganz toll, dass du heute da bist und wir dann nochmal gucken können, was so passiert ist.
Du hast jetzt ein, zwei Sachen schon angesprochen. Bei SEOs Finest geht es ja hauptsächlich um die Menschen. Also was die Menschen so eigentlich treiben, was das so für Persönlichkeiten sind. Das sind Sinn und Zweck der Folge. Und natürlich wollen wir auch ein bisschen über das Berufliche sprechen und über SEO-Trends und Themen allgemein. Gero, die alte Folge, wer sie sich nochmal anhört oder dich jetzt nicht kennt, vielleicht magst du da nochmal ganz kurz ausholen und nochmal von deinen Anfängen, lebenslauftechnisch, TRG zum Beispiel, Personensuchmaschine sind ein paar Schlagworte, nochmal ganz kurz erzählen, was du so gemacht hast in deinem Leben.
Gero Wenderholm: Gerne. Genau, ich mache diesen ganzen SEO-Quatsch schon über 20 Jahre inzwischen, also gehöre da so ein bisschen zu den alten Hasen, war lange Inhouse, habe Präsentationstechnik und Versicherungen verkauft, dann in einer Werbeagentur gewesen bei Interone, dann zwei Jahre bei TRG, wo wir uns dann interviewt, wo du mich dann interviewt hattest in der Zeit. Relativ bald danach habe ich dann gewechselt zu Tchibo, war dort Head of SEO erst, dann Head of SEO und SEA und dann inklusive allen anderen Suchtechniken. Das habe ich dann vier Jahre gemacht und da mein Team aufgebaut und inzwischen bin ich seit acht Jahren oder sowas voll selbstständig als Freiberufler und berate immer noch im Bereich SEO oder Online-Strategien. Und mache das Gleiche jetzt in einer anderen Position.
Seodeluxe: Okay. Du hast jetzt schon die alten Sachen kurz angesprochen. Also die TRG, ja damals, wilde Geschichte, gibt es ja in dem Sinne jetzt ja nicht mehr. Dann bist du zu Tchibo gegangen. Lass uns darüber reden, weil da hört der alte Podcast genau auf. Wie ist es dir bei Tchibo zum Beispiel ergangen?
Gero Wenderholm: Also das, ich muss, jetzt kann ich es ja so ein bisschen erzählen, das irgendwie Head of SEO bei Tchibo klang total toll. Angefangen habe ich mit zwei Juniorinnen, die gerade mit ihrem Praktikum fertig waren und eigentlich im Prinzip die einzige Möglichkeit für sie übernommen zu werden war, da gibt es irgendwie was Neues im SEO und dann machen sie jetzt irgendwie SEO. Und das heißt, das war mehr oder weniger eine Abteilung im Werden erst mal. Und an meinem allerersten Arbeitst, war dann auch das erste Panda-Update bei Google und das heißt, ich komme an und gucke in Sistrix rein und habe irgendwie 50 Prozent der Sichtbarkeit verloren am ersten Tag. Und intern war der ganze Laden einfach auch, um ehrlich zu sein, nicht so richtig auf SEO eingestellt.
Angefangen von den Zahlen, dass irgendwie, ja, es den Kanal SEO gar nicht gab in der internen Bewertung, sondern nur Direct Traffic plus SEO und alles andere. Das wurde halt dann nicht expliziter aufgeteilt, was so intern für ein sehr zahlengetriebenes E-Commerce-Unternehmen nicht ganz so eine perfekte Situation war. Ressourcen, um irgendwie die Fehler, die ich relativ schnell gefunden hatte, zu reparieren, waren dann irgendwie auch nicht da. Und dann war das ein etwas holpriger Start am Anfang, bis ich dann mal festgestellt habe oder dann gelernt habe, wie in einem größeren Unternehmen, einem Konzern, dann das funktioniert. Das es auch viel um gemeinsames Kaffeetrinken geht und interne Politik und hier mal Klinken putzen und da mal Klinken putzen und dafür sein Thema kämpfen und dass das eine ganze Zeit gedauert hat, war eine Herausforderung.
Die andere Herausforderung war auch mal weg vom, ich sage fast Fachidioten, hin zum Teamleiter zu werden. Ich habe dann noch ein paar Leute einstellen können und dann aber zu sagen, ich muss mich mal selbst aus dem Fachlichen rausnehmen, sondern immer ein bisschen in den Hintergrund gehen, um halt, genau, mich um das Thema an sich im Konzern kümmern zu können und die anderen auch ein bisschen zu enablen. Das ist dann so ein bisschen schwierig gewesen, aus der damals quasi besten Agentur in Deutschland, die es gab, von TRG, da hinzukommen und dann irgendwie Leute, die den Job noch nicht so lange machen, denen das Vertrauen zu schenken oder sie dazu, ja, wie gesagt, ihnen glaubhaft zu machen, dass sie nicht immer zurücklehnen können und dürfen und zu sagen, im Zweifel guckt Gero doch immer noch drauf, sondern nein, das ist jetzt euer Job.
Und dann habe ich dann unter anderem durch einen Haufen, also das Schöne war, ich hatte relativ viel Budget, auch was ich nicht gebraucht hatte und habe mir dann irgendwie alle möglichen netten Leute dazu geholt, die dann mein Team mit ausgebildet haben, also da waren Dominik Wojcik und da waren Jens Faudrath und die Astrid (Anm. Kramer) und der Karl Kratz und da sind irgendwie alle Leute, auf die ich so Lust hatte, sind da hingekommen und haben mein Team ausgebildet. Habe ich mir dann auch irgendwie ein paar andere Leute dazugeholt, unter anderem die Friederike von von TRG und Pascal Landau hatte ich nachher noch im Team, der dann spätestens an dem Punkt war ich dann inhaltlich, technisch überflüssig. Das war dann sehr gut und dann konnte ich mich da so ein bisschen mehr auf die Entwicklung des Themas im Konzern und meine eigentliche Aufgabe konzentrieren. Und das ist, wenn man sich so ein bisschen Verständnis für SEO hat, dann weiß man, wie schön das ist, dass ein Geschäftsmodell daran besteht, einmal die Woche dein komplettes Sortiment zu tauschen.
Das heißt, du hast jede Woche eine neue Welt, heißt im SEO jede Woche neue Keywords und jede Woche einfach eine komplett neue Informationsarchitektur, weil irgendwie alles, was letzte Woche noch hip und auf der Startseite war, ist am nächsten Tag irgendwie auf der nächsten Seite und nach sechs Wochen einfach gar nicht mehr da. Und dem gegenüber steht dann eine Nachfrage der Besucher, die dann nicht unbedingt immer genau weiß, was du gerade hast, also dann trotzdem irgendwie sucht. Und wenn du die Inhalte irgendwie nicht da hast, gab es dann eine relativ große Herausforderung, mich dann irgendwie dem zu stellen. Und da kann ich ja mal sagen, inzwischen ist es auch wieder abgeschaltet. Habe ich was gemacht, was man eigentlich nicht machen sollte? Die haben irgendwie 350 aktive Produkte gehabt, aber irgendwie dreieinhalbtausend nicht mehr verkaufbare alte Produkte.
Die habe ich dann quasi als Produktarchiv wieder ins Netz gestellt, also einen Haufen ausverkaufte Produkte wieder online gestellt und dann entsprechend die Seite so, den Empfang so bereitet, dass die Leute zwar sehen, dass es das Produkt nicht mehr gibt, aber Alternativen vorgeschlagen bekommen irgendwie. Klingt im ersten Moment, oder vielleicht, ich weiß gar nicht, ob das heutzutage noch weiter funktionieren würde, weil die Enttäuschung ist ja normalerweise relativ groß. Du kommst irgendwo drauf und siehst sofort, kann ich nicht kaufen, weil gibt es nicht mehr, weil kommt aus dem Sortiment 2014. Aber das ist dann so ein bisschen das Besondere des Tchibo-Geschäftsmodells dann doch aber doch gewesen, dass die Leute ohnehin einfach irgendwie auf die Seite gekommen sind und dann relativ schnell ins Stöbern gekommen sind und haben halt, weiß ich nicht, sind über ein Rasenmäher eingestiegen und haben einen Kochtopf gekauft und das ist da bei denen tatsächlich eine relativ übliche Journey gewesen und das hat unfassbar gut funktioniert, uralte Produkte wieder ins Web zu stellen und hat Conversion Rates gehabt, wie manch anderer Shop über insgesamt nicht mit aktiven Produkten.
Und genau das war so ein eine der Möglichkeiten auf dieses Wahnsinns-Geschäftsmodell zu regieren, es gab noch andere Themen dass die halt beispielsweise im externen Marketing halt einen brutalen Push erzeugen konnten. Zum Beispiel, ich weiß nicht, da war die Klitschkos oder die Helene Fischer oder sonst irgendwie als Testimonials, die dann, wenn die im Fernsehen rumhüpfen, dann hat das natürlich auch entsprechend großen Einfluss auf die Suche. Und da dann Wege zu finden, das irgendwie abzufangen, zu kanalisieren auf die Seite und zu konvertieren, waren sehr spannende Herausforderungen. Insbesondere, als ich dann SEO und SEA unter mir hatte und dann entsprechend mit zwei verschiedenen Kanälen spielen konnte und die aufeinander abstimmen und anlassbezogen dann auch anders aussteuern und so. Und deswegen, das war so in der Zeit für mich sehr, sehr herausfordernd, aber auch eine sehr spannende und sehr, sehr schöne Zeit und im Endeffekt auch eine sehr erfolgreiche Zeit.
Also es hat ziemlich gut funktioniert. Wir sind sowohl, ich will jetzt keine Zahlen nennen, aber umsatzseitig als auch vom internen Struktur und von den Kompetenzen, die wir hatten, einfach immer weiter gewachsen. Und das hat sehr gut funktioniert und war eine tolle und lehrreiche Zeit, muss ich sagen. Und auf persönlicher Ebene, und da geht es ja viel in deinem Podcast auch, hat es mich dann insofern auch weitergebracht, ein bisschen Führungsqualitäten aufzubauen. Und zum anderen muss ich ganz ehrlich sagen, das hat für mich auch die Türen geöffnet in manch große Konferenz. Also der ein oder andere Zuhörer wird gesehen haben, mich schon mal auf irgendeiner Bühne, dass ich, ich weiß nicht, glaube ich, vier oder fünf Mal habe ich auf der SMX gesprochen oder war auf dem SEODay und OMX und überall irgendwie auf den großen Bühnen schon unterwegs.
Und um ehrlich zu sein, ich glaube, ohne Tchibo im Background hätte ich das irgendwie nicht gehabt. Also das klang, auch wenn es am Anfang, wie gesagt, relativ kleines war und nach mehr klang, als es wirklich war, hat mich das und meine, meiner Brand an sich war das durchaus förderlich und hat auch im Nachgang, habe ich dann durch den, ja, durch die Self-Reputation und das durch mein Netzwerk, das ernährt mich heute noch, das ich damals aufgebaut habe. Insofern hat mich diese Zeit sehr positiv geprägt und habe viel mitgenommen daraus und erst im Nachgang dann gedacht, ich habe jetzt doch irgendwie weniger Lust auf Großkonzern und doch wieder mehr Lust im aktiven Arbeiten oder wieder selbst was zu tun. Und das war dann so das Motiv, warum ich mich dann irgendwann selbstständig gemacht habe und bin bis heute dabei.
Seodeluxe: Da kommen wir gleich dazu. Also vielen Dank erstmal für die ausführliche Schilderung deiner Zeit bei Tchibo. Das hört sich total spannend an. Also ich finde es auch mega interessant, weil genau deswegen interviewe ich sehr gerne die Menschen, weil ich will ja auch hören, was einmal die Menschen so bewegt, was die Herausforderungen sind, aber auch, wie es in anderen Unternehmen so aussieht. Und jetzt hast du halt zum Beispiel gesagt gerade, man hat immer ein anderes Sortiment jede Woche. Jeder kennt es ja vielleicht von Tchibo halt. Das heißt, da kommen neue Produkte, man weiß auch gar nicht, man kann gar nicht im Vorfeld optimieren, vermute ich mal, weil wahrscheinlich wissen die selber nicht ein halbes Jahr, was alles reinkommt, oder?
Gero Wenderholm: Der Vorlauf ist tatsächlich bis zu anderthalb Jahre oder so was teilweise.
Seodeluxe: Ah, ok.
Gero Wenderholm: Wird das im Vorlauf gemacht und das weiß man schon, was kommt. Heißt aber trotzdem, dass die Seiten zu Punkt X erstmal in einer für Google gesperrten Seite, also in einer Privatcard, in einem exklusiven Bereich online gehen. Und genau und dann erst sobald sie live sind ja und dann kann man tatsächlich erst loslegen also im SEO kann man natürlich im Vorfeld dann schon ich sag mal in Texten oder solchen Dingen schon ein bisschen mehr spielen im Bereich der Aussteuerung, der Ads ist das dann ja geht es zu Punkt x los und manchmal sind die Sachen nach zwei Tagen auch wieder ausverkauft, das ist schon was, gerade im SEA war das schon sehr herausfordernd da wenn die Kampagne keine Zeit hat zu lernen, aber in kürzester Zeit extrem viele Klicks und sowas generiert, weil eine brutale Nachfrage dahinter ist.
Also um mal eine andere Zahl zu nennen, ich glaube, die haben irgendwie vier Millionen Newsletter und zweieinhalb Millionen Magazine dann irgendwie die Woche rausgehauen. Das heißt, die Leute wussten auf Schlag, was da kommt. Und deswegen, Suchvolumina waren halt brutal auf einen Schlag. Und hast du nicht so unendlich Zeit, dann zu sagen, hier, das ist irgendwie mein Ad für folgendes Produkt, da sehr viel nachzubauen oder sehr viel Zeit, weil es kann dir halt, wie gesagt, passieren, dass es innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft ist. Da so seine Wege zu finden für dieses besondere Geschäftsmodell war sehr spannend.
Seodeluxe: Das hört sich auch spannend an. Ich finde es auch total sinnvoll, was du vorhin gesagt hast, nämlich, dass man diese Landingpages für die ausverkauften Produkte dann noch auch da lässt. Also den Zeitraum muss natürlich jetzt jeder selber bestimmen. Ob man sagt, ich lasse halt noch eine Woche laufen oder ein Jahr. Darum geht es erstmal nicht. Aber wenn du sagst, es ist schnell ausverkauft, dann ist ja das Interesse da und dann sollen die Leute auf die Seite kommen und dann, wie du auch gesagt hast, stöbern sie, finden was anderes. Das ist so klassisches Amazon auch. Man kommt drauf und kauft dann irgendwas ganz anderes, als das, was man eigentlich kaufen wollte. Von daher finde ich das total legitim, dass ihr diese dreieinhalbtausend Seiten oder wie viel waren es jetzt, da hochgeladen habt und dann eben laufen. Und vielleicht kommen die Produkte ja auch wieder, das weiß man ja nicht.
Gero Wenderholm: Teilweise kommen sie auch wieder und das war so ein bisschen ein Politikum dabei auch, dass dann die Unternehmensführung gesagt hat, okay, dann sehen auch die ganzen Leute, dass wir den Quatsch schon mal hatten. Deswegen, es war ein bisschen politisch, aber es hat relativ schnell extrem gut funktioniert.
Seodeluxe: Ja, glaube ich.
Gero Wenderholm: Vielleicht noch einen Satz dazu, weil der sehr, sehr wichtig ist, weil ich einen schönen Business Case draus spielen konnte: Es gab halt Affiliates, die genau das gemacht haben, die jede Woche mitgeschrieben hatten was es bei Tchibo gab und da ein langes Archiv aufgebaut hatten und uns dann die Besucher wieder zurückverkauft haben- Tchibo hatte ein sehr attraktives Affiliatemodell, ich glaube es gab pro Sale irgendwie 5 € oder sowas, und da bin ich dann irgendwann mal zum Affiliate-Manager hingerannt und habe mir die Zahlen mal geben lassen, als ich das dann rausgefunden hatte und dann war, ja, das war dann so, gut, das ist im sechs-, siebenstelligen Bereich bekommt er im Jahr Provision. Das könnten wir unter Umständen sparen, was dann halt, ja, wenn man dann intern einen Fürsprecher braucht, ist das natürlich Kosteneinsparungen in der Größenordnung plus Potenzial, das irgendwie selbst zu bedienen.
Das waren dann irgendwie relativ gute Argumente. Und so habe ich in vielen Dingen da erstmal Business Cases intern drauf bauen müssen. Ich hatte auch Suchvolumina aus dem SEA zu bestimmten Produkten außerhalb der Phasen, nennt man das. Also ich konnte halt quasi auch nachweisen, wie oft dann Regenschirme gesucht werden, auch wenn es die gar nicht gab. Und so konnte man relativ gut berechnen und zeigen, was dann da wirklich ist und was ein Potenzial ist. Und das ist halt insbesondere, und deswegen erzähle ich die Geschichte auch so nochmal dazu, in großen Konzernen immer sehr wichtig, da einen Business Case draus zu bauen. Ansonsten gibt es da viele, die ganz auf die gleichen Ressorts zugreifen wollen. Aber sowas hilft halt an Argumenten.
Seodeluxe: Total klasse, dass du sowas auch kennst und weißt und dann über den Tellerrand schaust. Deswegen sind ja, ich sage mal, wir alte SEO-Hasen ja auch echt wertvoll für die Unternehmen, weil wir eben nicht nur das reine SEO machen, sondern eben auch noch ein paar andere Sachen kennen. Wenn du halt hingehst, hey, wir können da Affiliate sparen oder Ähnliches und das einfach im Unternehmen bekannt machst und vorher weiß es keiner, das ist ja super, also da bist du ja Gold wert. Ja, sehr cool, sehr cool. Also ich habe eine kleine Anekdote, auch Ähnliches erlebt bei Sixt, wo ich ja 2008 war als Head of SEO. Da gab es dann eben auch ganz viele Leute, die da Domain-Grabbing gemacht haben oder auch eben Brand-Bidding. Und das habe ich mir halt alles in einer ruhigen Minute mal angeschaut und konnte es dann eben auch ins Unternehmen tragen. Und das war unbekannt. Also das kannte keiner. Und das finde ich schon wichtig einfach, dass es Leute gibt, die über den Tellerrand schauen und dann auch ein bisschen da das Wissen ins Unternehmen reintragen. Das hast du jetzt eben bei Tchibo auch gemacht. Ja, super. Also total klasse. Ja, spannend. Also spannende Anekdote auf jeden Fall. Vielen Dank dafür.
Gero Wenderholm: Ich hätte noch diverse andere im Zweifel, auch gerade wo du sagst, im Bereich Brand-Bidding oder so Sachen.
Seodeluxe: Das glaube ich.
Gero Wenderholm: So bin ich zum SEA gekommen, weil ich irgendwann mal nachgewiesen habe, was das für ein Unsinn war. Zumindest im Bereich Tchibo war das nicht so besonders schlau, auf die eigene Marke zu bieten. Und das konnte ich irgendwann mal nachweisen, auch wiederum mit Zahlen belegt. Und das ging dann so weit, dass die Agentur rausgeflogen ist und bei mir das Thema SEA gegeben hat dazu.
Seodeluxe: Ja, so ist es dann auch.
Gero: Aber wie du sagst, das ist halt, wenn man mal ein bisschen versteht und die Traffic-Ströme und die Zusammenhänge von bestimmten Dingen versteht, das hilft einem schon enorm weiter. Und das war, muss man ja auch fairerweise sagen, manchmal in einem großen Unternehmen, wo verschiedene Bereiche und verschiedene Stränge, die irgendwie nicht so doll miteinander arbeiten oder ihren Fokus haben oder vielleicht auch gar nicht die Möglichkeit hatten. Ich kam halt irgendwie aus Agenturen vorher und habe mit verschiedenen Kanälen gearbeitet und sowas. Und wenn das Wissen einfach nicht da ist, dann machen die für ihren Bereich einen tollen Job wahrscheinlich. Aber manchmal hilft es dann doch irgendwie von außen dazu zu kommen und da einfach ein frisches Auge drauf zu haben.
Seodeluxe: Ja, sehr cool auf jeden Fall. Du bist dann, wann hast du aufgehört bei Tchibo? Wann bist du da raus?
Gero Wenderholm: Jetzt musst du im Xing luschern. Ich glaube, es dürften sieben, acht Jahre sein, 2014 oder so, würde ich tippen.
Seodeluxe: Was ist mit deinem Team passiert? Hast du noch Kontakt zu den Menschen, keine Ahnung, zum Pascal? Oder was ist während der Zeit einfach da passiert?
Gero Wenderholm: Also das Team an sich, ich glaube, die Gloria ist die einzige, glaube ich, die noch da ist. Genau, die Menschen haben alle ihren Weg gemacht. Genau, der Pascal ist dann ja irgendwie zu AboutYou gegangen, hat sich da immer weiter hochgearbeitet und kennt man ja irgendwie auch in der Szene. Also ich habe ihn noch als Jungspund quasi als technischen SEO haben können, bevor er einfach seinen Weg gemacht hat. Michael Fliedner, der war bei dänischen Bettenlager, ist jetzt glaube ich bei Xing gelandet auch und so weiter. Also irgendwie, Anna hat sich selbstständig gemacht. Also irgendwie sind es bis auf eine Kollegin, ist glaube ich keine mehr bei Tchibo.
Ja, und das Thema SEO habe ich auch danach nicht mehr so besonders doll verfolgt, was ich gehört habe, dass sie wieder viel aufgelöst haben und immer mal wieder Phasen hatten, wo sie es nicht gemacht haben. Und wo ich immer noch sehr gern darauf verweise, ist den Sistrix-Grafen. Da kann man sehr gut nachvollziehen, wann ich da war. Wie gesagt, nach dem ersten Panda-Update vom niedrigsten Punkt bis zum allerhöchsten Punkt. Und nachdem ich weg war, ging es dann wieder runter. Und da zeige ich immer mal gern zur Sichtbarkeit. Ich weiß, Sichtbarkeit ist nicht alles, aber es ist irgendwie doch ein ganz lustiger Effekt, dass man genau ablesen kann, wann ich da war, zwischen der Zeit irgendwie die Sichtbarkeit vervierfacht und danach ging es dann wieder bergab seitdem.
Seodeluxe: So muss das sein. Und da hast du natürlich einen guten Einstiegspunkt gefunden, also mit dem Panda-Update. Ja, ich meine…
Gero Wenderholm: Es war Katastrophe, weil es war halt irgendwie neu und es war halt auch wirklich nicht beschrieben. Es war einfach zumindest einigermaßen dokumentiert, dass man gedacht hat, okay, da vorgab es irgendwie Penguin, das war mit Links und Panda war dann irgendwie Low-Quality und ja, aber Tchibo? Komm, das ist jetzt irgendwie, da guckt irgendwie ein QS über jeden einzelnen Pixel, der da irgendwie online geht und Text da und für fürchterlich Geld, wo ist denn da schlechte Inhalte? Rätsel’s Lösung war nachher, dass die eine alte Seite falsch umgezogen haben, und da die keine richtigen Weiterleitungsziele, finden konnten, aufgrund dieses blöden Wechselsortiments, haben sie einfach gesagt, okay, alle alten URLs des Shops machen wir mal ein Redirect auf die interne Seitensuche, die dann aber leider indexierbar war.
Das heißt, irgendwie alles, was dann irgendwie an externen, an alten Produkten, irgendwie Links, Shares oder sonst irgendwie hatten, hat auf dem neuen System eine leere Suchergebnisseite gebaut und schwupps waren zu, ich weiß nicht, ich glaube, Zahlen mögen falsch sein, aber irgendwie zu 2.000 aktiven Seiten gab es noch, gab es dann 40.000 leere Suchergebnisse und dann hat Google gesagt in Gänze, okay, vielleicht ist die Domain doch nicht so doll und habe ich ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass so eine fette Brand wie Tchibo, da abgestraft werden konnte und genau, das eine Thema war das zu finden und das zweite Thema war das dann zu beheben und das hat echt eine ganze Zeit gedauert.
Seodeluxe: Ja, klar, glaube ich. Gut, das konntest du ja mit der Search-Konsole wahrscheinlich dann gut entdecken. Also da ging es jetzt viel um Technical SEO, also ein schöner Technical SEO Quick Win oder naja, quick dann wahrscheinlich nicht, je nachdem, wie lange du gebraucht hast zur Umsetzung im Haus. Aber das ist ja prima.
Gero Wenderholm: Die Sache war, dass die, also jetzt nur auf Sichtbarkeit bezogen, dass offenbar vorher viele von diesen komischen alten Suchergebnisseiten auch gerankt haben noch. Also das heißt, es war jetzt nicht so, dass es auf Knopfdrücks wieder hochging, sondern Google hat einfach gesagt, okay, diesen Haufen Quatsch entwerten wir mal und schwupps, war einfach die Hälfte der Dinge weg. Das war jetzt irgendwie nicht eine Strafe oder sowas, die haben aber einfach nur den ganzen Rotz, der vorher gerankt hat, einfach rausgenommen und rausgefiltert. Und das heißt, der Punkt, auf dem Tchibo dann gelandet war, war der ehrliche Punkt, wo sie hätten vorher sein müssen.
Und dann auch, wenn man das relativ schnell gefunden hat und abgestellt hatte, ging es ab dem Punkt wieder los. Also einen richtigen Quick Win gab es nicht, sondern es war eher so eine Konsolidierung, dass die irgendwie Jahre vorher zu hoch geflogen sind. Einfach mit da offenbar hat da die starke Brand dann geholfen dass die so eine Art voller automatisierte mistseiten, suchergebnisseiten einfach um was gerankt haben vorher das war er so das Thema dass ich auch gehofft dass schnell wieder hoch geht, aber nee, dass sich das dann alles ganz langsam erarbeiten also.
Seodeluxe: Ja, es ändert sich ja auch alles, ich meine wir machen den Job relativ lange oder das ist jetzt einige Jahre her wo du da auch da warst, von daher gibt es es ja immer wieder neue Updates, kommen neue Seiten dann dazu, die dann als Konkurrent auftreten. Das ist ja völlig normal, dass da auch alles irgendwo im Schwimmen, sage ich jetzt mal, ist. Gero, lass uns von Tchibo wegkommen. Wir wollen ja nicht zu viel über die Arbeit reden. Zweitens bekomme ich dann wieder Durscht auf den Kaffee, wie der Berliner sagt. Durscht, das geht natürlich gar nicht. Aber da nochmal als letzte Frage, hast du denn da viel Kaffee getrunken dann?
Gero Wenderholm: Das auf jeden Fall, genau. Es gab nur ganz wenige Meetingräume und man hat sich in der Cafeteria getroffen. Also das war ganz normal. Also es gehörte nach jedem Mittagessen dazu, dass man noch einen Kaffee trinken gegangen ist zusammen und die Meetings haben im Wesentlichen in der Cafeteria stattgefunden und die war relativ groß und total cool mit eigenen Barista und so weiter. Habe ich auch mal einen Barista Lehrgang gemacht und da mitgearbeitet und Kaffeekompetenz und all so ein Kram. Also ich bin auch ausgebildeter Barista seit Tchibo und habe in der in der Filiale gearbeitet und Kaffee verkauft inzwischen durch mal, also das machen die echt gut sich da, die Leute so an die eigene Marke und alles mit Kaffee-Duft oder die interne DNA heißt glaube ich „Aroma“ oder sowas mit irgendwelchen Abkürzungen, ich weiß nicht mehr, woher das stand, aber Kaffee gehört immer zum Geschäft.
Seodeluxe: Jetzt hast du den Kaffee gerade angesprochen, ich habe mir natürlich auch dein Instagram-Profil angeschaut und da gibt es halt ganz viele Kochbilder auch, also du scheinst da ein begeisterter Koch zu sein oder scheint es da Spaß zu haben. So stellt sich es auf den Bildern dar. Und das Ganze auch noch vegan?
Gero Wenderholm: Ja, genau. Da musste ich beim Rückblick auf die alte Sendung auch so ein bisschen lachen, dass ich den Job bei TRG bekommen habe, als ich irgendwie mit Thomas Promny und Christoph Burseg beim Schweinshaxe-Essen im Bräuninger in Hamburg saß und mich mit denen da über den Job unterhalten habe. Das war so mein Vorstellungsgespräch. Und dann dachte ich, okay, das würde mir heutzutage nicht mehr passieren. Ich glaube, ich bin seit auch sechs, sieben Jahren oder sowas ernähre ich mich rein pflanzlich. Und bin darüber auch zum Kochen gekommen. Und genau, lange die Leute nur mit Instagram und Facebook-Fotos irgendwie genervt von meinen Koch-Eskapaden. Und inzwischen geht das so weit, dass ich Kochkurse gebe.
Seodeluxe: Ah, cool.
Gero Wenderholm: Japanisch-Vegane-Kochkurse. Gestern hatte ich zum Beispiel wieder einen. Genau, und da kochen dann irgendwie 16 Leute, jeder ein paar Gerichte. Und am Ende gibt es ein großes Buffet. Und genau, habe ich so als Nebenpassion für mich entdeckt, unter anderem.
Seodeluxe: Das hört sich sehr cool an. Du bist ja noch in Hamburg oder du bist ja immer noch in Hamburg. Das ist ja deine Homebase, oder?
Gero Wenderholm: Ja.
Seodeluxe: Also wenn ich mal in Hamburg bin, dann komme ich gerne mal auf dem Kochkurs vorbei. Das finde ich auch sehr spannend. Und da sieht man gleich, du hast dann eben neben SEO auch noch das zweite und dritte Standbein mit Kochkurs und Barista-Ausbildung. Ja, bist ja gut versorgt.
Gero Wenderholm: Alles. Ich habe auch ein Buch geschrieben. Insofern, ich baue diverse Standbeine auf.
Seodeluxe: Sehr schön. Magst du uns über das Buch kurz was erzählen? Was ist denn das für ein Buch?
Gero Wenderholm: Ja, okay. Es ist… na gut, eigentlich müsste ich da schon wieder einhaken. Was hat sich denn geändert? Als wir uns letztes Mal unterhalten haben, war Beziehungsstatus verheiratet und inzwischen ist Beziehungsstatus Dauersingle. Und über die Jahre habe ich relativ viel, ich sage mal, interessante Begegnungen gehabt, um es vorsichtig auszudrücken, dass ich ein Buch darüber schreiben könnte. Und dann haben mich die Kolleginnen Lisa und Vanessa von Seocation ein bisschen überzeugt, überredet, das doch mal runterzuschreiben und dann habe ich da einen Roman darüber geschrieben, wo ich unter anderem einige chaotische Dating-Situationen wieder mit aufnehme und bin inzwischen beim dritten Teil und falls ein Verleger zuhört, ich suche noch einen Verlag dafür, aber bin fast fertig ansonsten.
Aber das ist eines meiner meiner Nebenbei-Projekte, die ich dann gerne mache, ein weiteres, das wirst du auch entdeckt haben und hättest es bestimmt als nächstes angesprochen, ist das Laufen. Das ist dann auch mit dem Veganismus nämlich so ein bisschen zusammengekommen, dass ich auf einmal mir das körperlich extrem gut tat und ich wesentlich fitter bin und wesentlich besser regenerieren konnte und sowas, dass ich inzwischen Marathons laufe. Und genau deswegen, das hatte für mich viele, viele positive Merkmale in meinem Leben, meine Ernährung umzustellen. Wenn wir das mal noch, dann noch wieder ein kleines Schritt ausholen oder ein Schritt zurückgehen muss, das kam auch nicht so ganz von ungefähr. So Agenturzeit, ordentlich lange Tage, richtig viel gemacht. Das hat mich dann ans Rande des Burnouts gebracht und dann war das irgendwann mal der Punkt erreicht, so geht es irgendwie nicht weiter.
Und dann angefangen von, ich gehe mal aus der Agentur raus zu Tchibo, wo es dann ein bisschen ruhiger, familiärer zugeht, bis hin zu, ich ändere mal ein paar andere Dinge in meinem Leben, ernähre mich gesünder, mache mehr Sport und so Sachen. Das gehört so alles irgendwie zusammen in meiner Entwicklung und deswegen sind von den von den vielen Dingen, die damals so waren, habe ich mich ein bisschen mehr, von, ich sag mal, Turbo-Karriere bis hin zu ein bisschen mehr Work-Life-Balance verschoben und mir einen Modus gefunden, in dem ich den Job immer noch mit Spaß machen kann. Auf der anderen Seite aber immer noch Dinge für mich habe, die mich erfüllen, die mir Spaß haben, wo ich meinen Ausgleich habe. Und du hast mir vorher schon verraten, dass du sogar älter bist als ich. Das ist dann, wissen wir ja, dass es auch immer nicht so ganz unwichtig ist, auch mal Zeiten zu haben, wo man auch auf sich achtet.
Seodeluxe: Ja, klar. Ich finde, das ist ja eine positive Entwicklung. Also wenn jetzt Leute nach zehn Jahren einfach nochmal wieder sieht oder wieder hört und merkt, Mensch, keine Ahnung, die sind jetzt vielleicht schon alt und grau und gebrechlich. Ja, und bei dir ist es ja genau andersrum. Es ist doch toll, also wenn du sagst, ich mache mehr Sport, ernähre mich gesünder, ich achte auf die Work-Life-Balance mehr. Das ist ja genau die Entwicklung, die man auch haben sollte, dass man sich einfach positiv weiterentwickelt. Also so sehe ich das und das ist so klasse. Geht es dir gut mit dem Laufen? Du hast das schon gesagt. Trotzdem frage ich nochmal nach, geht es dir gut mit der veganen Ernährung und mit dem Laufen oder sagst du, nee, irgendwie gibt es da ein Defizit?
Gero Wenderholm: Nee, das ist tatsächlich das komplette Gegenteil. Ich habe immer Fußball gespielt, aber zu ausdauernd laufen, das war irgendwie nicht so mein Ding. Und es war, das kam irgendwie zusammen, ich habe irgendwie gemerkt dass es ja das ist einfach besser funktioniert, also ich wäre irgendwie glaube ich nicht so zum Laufen gekommen wenn es nicht mit der mit der Ernährung so gewesen wäre, also jetzt wie ich bin jetzt bisher nur Marathon gelaufen und kein Ultra-Dings-Alpentrail was auch immer, deswegen kann ich nicht sagen ob es da irgendwie irgendwie Defizite gibt, aber so, naja, für einen Marathon reicht es noch, sage ich mal.
Und eigentlich merke ich von dem Pensum, das ich jetzt machen kann, oder auch vielleicht zu manchen anderen Leuten, die ich irgendwie sehe, brauche ich relativ wenig Regenerationszeiten immer. Und deswegen kann ich das sagen. Für mich ist es sehr, sehr positiv und kann da immer nur selbstbeschreibend sagen, für mich hat es funktioniert, für mich ist es toll. Ich bin aber ansonsten, außer dass ich die Leute mit meinem Essen nerve und inzwischen über Kochkurse versuche, dafür das Thema zu begeistern, wer mich kennt, bin ich jetzt nicht so der, der irgendwie groß durch die Gegend rennt und irgendwie den Zeigefinger hebt und den Leuten ihr Schnitzel aus dem Mund reißt oder nicht mehr mit ihnen redet, weil sie irgendwie gerade eine Milch in ihren Cappuccino schütten oder so.
Seodeluxe: Okay. Ja, vor allem, du hast ja selber mal ja auch Fleisch gegessen. Das hat ja dann so diesen Status, so wie Ex-Raucher, sage ich jetzt mal. Also, das muss man halt tolerieren und gut ist halt, das passt halt irgendwie. Ich bin ein großer Ramen-Fan.
Gero Wenderholm: Ich bin früher mit meinem Tchibo-Team beim Veggie-Day immer Döner essen gegangen, weil ich immer nicht satt geworden bin. So war es dann. Du bist großer Ramen-Fan?
Seodeluxe: Ich bin großer Ramen-Fan. Also von daher auch zum Thema Essen, weil du auch sagst, asiatisch. Also ich liebe es. Also da kommen wir zusammen. Das ist super, Gero.
Gero Wenderholm: Ja, genau. Für Rezept-Tipps folgen Sie mir auf Instagram.
Seodeluxe: Ich verlinke auf jeden Fall alles. Das machen wir dann noch. Also gerne auch, wenn du was hast, so private Sachen auch, wie zum Beispiel das Buch. Genau, ich habe auch ein, zwei, drei, inzwischen sind es fünf Kinderbücher geschrieben. Die habe ich alle im Self-Publishing bei Amazon. Also falls das für dich auch mal interessant ist, keine Ahnung, zu warten, dass ein Verlag kommt oder nicht, kannst du ja theoretisch gesehen einfach Self-Publishing machen und gut ist. Also wenn du was hast, dann bitte her damit, wird alles verlinkt in den Show Notes natürlich.
Wir wollen ja möglichst viel da Informationen rausquetschen aus dir. Und das soll ja auch alles promotet werden. Das ist ja super. Also definitiv auch gerne private Projekte wie Kochkurse oder irgendwas. Immer her damit. Wenn es da eine Seite gibt in irgendeiner Form, dann gibt es natürlich auch einen Link. Ist ja völlig klar. So, Thema Voice Search habe ich hier noch auf dem Zettel. Ich habe so ein bisschen mitbekommen bei LinkedIn, dass du dich mit dem Thema Voice Search beschäftigt hast, Du hast 2017 was gepostet, 2019… ist das so ein aktuelles Thema oder ist das jetzt nur ein Zufall, dass ich das entdeckt habe in deinen Fokus-Nachrichten?
Gero Wenderholm: Das ist bestimmt kein Zufall, dass du das entdeckt hast. Ich habe da, als das jetzt aufkam vor vier, fünf Jahren, würde ich eher so sagen ungefähr, habe ich das durchaus schon als ein Fokusthema gesehen und akzeptiert und habe durchaus auch versucht, mir dann sowohl einen Namen als auch eine Expertise aufzubauen. Also ich habe da auf vielen Konferenzen habe ich dafür was gesagt und zumindest so das Gefühl gehabt oder auch wenn andere mal Anfragen hatten zum Thema Voice, dann bin ich immer sehr gerne empfohlen worden. Das ist, um ehrlich zu sein, so ein bisschen eingeschlafen wieder. Also es gibt immer mal wieder ein Unternehmen, das da Interesse dran hat und dann mache ich mit denen irgendwie einen Workshop oder helfe denen dabei, irgendwie Anknüpfungspunkte zu finden.
Hat für mich mehrere Gründe. Zum einen fehlte schon immer so die Zahlenwelt dahinter. Also irgendwie, wenn in der Search-Console kein Voice-Traffic ausgewiesen wird, dann existiert der Traffic nicht. So ähnlich vergleichbar mit Discover oder sowas. Das gab es früher auch nicht. Oh, auf einmal ist es da. Huch, das ist ja doch groß. Also diese Zahlen fehlten und dann haben sowohl Google als auch Amazon, glaube ich, mit ihren Strategien für diese Sprachassistenten schon so ein bisschen, ja, ich glaube, nicht alles richtig gemacht und auch, um ehrlich zu sein, nicht so unglaublich gut funktionierende Geräte und Lösungen da irgendwie präsentiert. Ich mag trotz allem die Erfahrung gar nicht so sehr missen. Weil zum einen kann ich mir durchaus vorstellen, dass jetzt gerade mit den aktuellen KI-Dingen, die auch immer mehr in Echtzeit funktionieren, im Prinzip sind das ja auch wieder Chatbots.
Also sind viele, stellst du eine Frage und kriegst halt irgendwie eine Antwort. Und im Prinzip ist das, was eigentlich der Google Assistant beispielsweise oder Alexa können sollte, das ist das, was jetzt ChatGPT und so macht. Und deswegen bin ich auch ziemlich sicher, dass da im Hintergrund in einigen Teilen wieder ähnliche Systeme arbeiten. Und eine Sache, die ich nämlich in der Zeit gemacht habe, war halt rauszufinden, okay, wie wird man denn eigentlich diese Antwort, wenn die dann vorgelesen wird, die dann erzählt wird, die einem Alexa antwortet. Oder wenn ich auf irgendeiner Seite lande, wie werden denn, wenn jetzt dann nur bestimmte Anbieter gelistet werden oder bestimmte Produkte, wo zieht Google oder wo zieht Amazon, wo ziehen die ihre Quellen her?
Und mit den Dingen habe ich mich über vier Jahre sehr intensiv beschäftigt, habe Tests drüber gemacht und selbst wenn das jetzt in der SEO-Branche nicht so unglaublich groß geworden ist oder gehypt worden ist und man mich da auch gerne bestimmt für belächelt hat, weil ich das noch, glaube ich, länger verteidigt habe als manch andere Leute, die das immer schon als Hype gesehen haben, habe ich dadurch, glaube ich, eine ganze Menge mitgenommen. Wenn jetzt hier, weiß ich nicht, SGI (Amn. Search Generative Experience) oder irgendwie sowas kommt, wo dann irgendwie auch bis auf den Direkt-Answer-Block auch andere Elemente da reinkommen, dann kann ich mir relativ gut vorstellen, ja herleiten, wie denn diese, die Module dazukommen und wie in welcher Logik die Anbieter gelistet werden, weil ich mich damit halt sehr lange beschäftigt habe.
Und da wird jetzt irgendwie in der Kürze der Zeit auch Google nicht das Rad neu erfunden haben, sondern gesagt haben, okay, wir haben doch hier quasi unser Assistenzsystem, bis auf das wir jetzt dann eine KI in Echtzeit quasi antworten lassen, ist alle andere Logik, die dahinter steht, ist im Prinzip was ähnliches. Zumindest kommt es mir sehr, sehr, sehr bekannt vor. Und deswegen hoffe ich, dass mir da vielleicht sogar ein kleiner, durch das Voice Search jetzt einen kleinen Wissensvorsprung oder zumindest einen Verständnisvorsprung habe, was jetzt genau die neuen KI-Suchen angeht.
Seodeluxe: Finde ich total legitim und klasse, weil andererseits, man weiß ja auch gar nicht, welcher Trend dann wirklich was Großes wird oder nicht. Ja, wenn du dich jetzt mit Voice Search beschäftigst und das hebt einfach nicht ab, das kann ja tausend andere Gründe haben. Also ich weiß noch damals Google+, ja, alle haben sich auf Google+, gestürzt, ja, der Twitter-Killer und dann war das ein totaler Flop und dann verschwindet sowas in der Schublade. Das weiß man aber vorher nicht und deswegen ist ja auch immer gut, wenn man sich mit allem so beschäftigt, sich mal alles anguckt.
Und das ist so ein großes Manko, was ich halt, und da werde ich nicht müde, ich glaube, das habe ich in der alten Sendung auch schon gesagt, in Folge 1 oder 2, was mich heute immer noch nervt, ist einfach, dass so viele SEO machen, also gerade junge Leute, aber eben einfach nicht über den Tellerrand schauen. Also die wissen einfach nicht, was links und rechts noch gibt oder passiert oder diese Zusammenhänge und finde ich gut, dass du dir das dann anschaust, ja, und da vielleicht die Verknüpfung dann auch mit den AI-Tools dann herstellen kannst, wieso denn nicht. Es ist auf jeden Fall nicht verschwendet oder nicht vergeudet, die Zeit, auf gar keinen Fall, ja, also das ist ja schon spannend.
Gero Wenderholm: Ja, sehe ich auch so. Das war, sagst du komplett richtig, sich auch mal ein neues Thema, das einen halt total interessiert hat. Ich fand das halt in der Theorie immer noch unglaublich spannend oder im Grundansatz. Und das Thema Voice öffnet halt auch ganz vielen Menschen erst überhaupt den Weg ins Internet. Ob das jetzt nun klassisch SEO ist oder kein SEO ist und ob jetzt irgendwie für den einen ist jetzt Amazon SEO ist auch wieder kein SEO und weiß ich nicht was, nur weil die Plattform irgendwie ein bisschen anders heißt oder ein bisschen anders funktioniert und ein bisschen anders aussieht, finde ich das manchmal auch ein bisschen schade, dass manche Leute so eine direkt komplette, ablehnende Sicht dazu drauf haben oder sich dann teilweise da auch sogar versuchen, so ein bisschen über dich zu stellen, dass du dich dafür interessierst und das zu machen und, und so sehe ich das auch bei manchen neuen Themen.
Ich habe auch, glaube ich, in einer alten Folge gesagt, dass ich eigentlich relativ konservativ bin, was neue Entwicklungen angeht und manchmal auch nicht den heißesten Scheiß gleich irgendwie mitmache. In dem Fall fand ich das Thema einfach super spannend. Also für mich war das auch schon so der erste Ansatzpunkt in Richtung KI. Zumindest habe ich in meinem Empfinden gedacht, das könnte so ein bisschen in die Richtung gehen, dass da irgendwann der Assistent irgendwie quasi eine schlaue Antwort da irgendwie gibt. Ich weiß nicht, ob du das recherchieren konntest. Ich habe den Quatsch mal studiert. Also allgemeine Informatik mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz. Und das war dann für mich dann so mal, jetzt kommt endlich mal, was mein Thema, das irgendwie schon damals mein Lieblingsthema war, was mein Studienschwerpunkt war.
Und okay, das hängt irgendwo im Hintergrund am Algo, aber das ist eigentlich so ein bisschen unspannend, weil da kann man nicht so unglaublich viel, also außer, dass man versteht, wie das vielleicht funktioniert, kann man nicht so viel einwirken, war das an der Stelle halt mal so für mich so der erste, genau, vielleicht erste Preview auf das Thema, wie ein System funktionieren kann, das quasi als eine Antwortmaschine, also Sprung von der Suchmaschine zur Antwortmaschine und dahinter irgendeine Art von Intelligenz oder zumindest einem lernenden System hängt Und jetzt, genau, im Prinzip schneidet man jetzt nur die Sprachschnittstelle davon ab und hat wieder was relativ Ähnliches. Und ich bin sehr gespannt, ob das in die Richtung geht und freue mich da, die Entwicklung weiter zu beobachten.
Seodeluxe: Ja, wir kommen natürlich um das Thema nicht drum herum. Wir sind Ende 2023. Die KI-Tools sind ja in aller Munde. Du hast jetzt auch das schon gerade angesprochen. Ich habe gesehen, du hast auch einen KI-Test bei LinkedIn gemacht, in dem du halt automatisiert einfach mal Sachen eingestellt hast. Ich habe es nur ganz am Rande mitbekommen. Magst du uns da kurz mal was darüber erzählen? Was war da deine Intention zum Beispiel?
Gero Wenderholm: Eigentlich, um ehrlich zu sein, war das so ein, ja, aus einer Laune heraus, mir war irgendwie zu viel, ein bisschen zu viel KI und irgendwie alle, zu viel in alle Richtungen, das kann jetzt irgendwie alles. Ich glaube, ich kam relativ vom SEODay und irgendwie in jedem zweiten Vortrag wurde das so verkauft, das macht irgendwie deine komplette Arbeit und es macht irgendwie, macht einfach alles für dich und komm immer wieder zu dem Punkt, auch mal ein bisschen zu reflektieren, ein bisschen über den Tellerrand gucken, die Sachen richtig zu sortieren und einzuordnen. Ja, das Thema kann irgendwie nicht alles, es kann in bestimmten Bereichen ein Effektivitätsgewinn sein und ich wollte einfach nur mal auf eine richtig stumpf-doofe Art zeigen, ich nehme jetzt irgendwie ein Profi-Tool mal, kaufe mir das mal für einen Monat und lasse einfach das Ding mal machen und habe dann einfach mit verschiedenen Ansätzen, Dinge gepostet, einfach mal alle Features, die dieses Tool hatte, mal ausprobiert.
Einmal so ein Ideenfinder und dann kam ein sehr persönliches Zitat von, aber das war, glaube ich, drei oder vier Jahre alt. Das war irgendwie so ein, SEO ist natürlich sehr spitz als Thema und um da irgendwas zu finden, was mal viral gegangen ist in dem Themenbereich, dafür hat dieses Tool irgendwas gefunden, was drei, vier Jahre alt war und dann habe ich so ein bisschen, naja, das habe ich dann für mich mal ein bisschen umgelabelt, habe dann also quasi die Worte jemand anders über seine persönliche Weiterentwicklung und ich nehme jetzt nur noch tolle Kunden, die sonst irgendwie, habe ich mal einen Post rausgehauen und dann habe ich einfach damit das immer weiter Absurdum geführt, indem ich, bis ich das Tool in ein Thema habe vorschlagen lassen für mich oder einfach mal über Google Penalty irgendwas machen.
Ich habe einen Blogpost vom offiziellen Google-Blog mal als Basis reingeschmissen und habe den einfach ein paar Mal umschreiben lassen zum Thema Penalties und es sind komplett falsche Aussagen daraus geworden. Und andere Dinge, die gemacht haben, sind halt, ja, sind halt kurios, schlecht, falsch. Und nach wenigen Tests haben die Leute sich schon gewundert, was mit mir los ist und was irgendwie bemerkbar ist. Und das war, natürlich war das extrem quick and dirty, aber genau das wollte ich eigentlich damit auch zeigen, dass ich gesagt habe, das macht deine Arbeit irgendwie nicht. Du kannst nicht irgendwie hingehen und sagen, ich drücke mal hier fünf Knöpfe und plane jetzt meine LinkedIn-Post der nächsten fünf Wochen. Und das kann man in einer Stunde oder zwei, kann man das bestimmt gut schaffen.
Aber dann, ja, shit in, shit out. Dann wird halt irgendwie nur Mist produziert. Und auf der anderen Seite dann aber auch so mein Learning für mich so ein bisschen, dass gerade in so einem, also in dem Format LinkedIn, wo es eher um kleinere, kürzere, sehr prägnante Inhalte geht, in einem Fachthema, das sehr, sehr, sehr speziell und sehr genau sein muss, um korrekte Aussagen zu liefern und das wiederum eine kleine Datenbasis und man sehr komplexe Prompts schreiben muss, um da überhaupt irgendwas valide automatisiert zu haben, dass das vielleicht nicht, also zumindest für mich da nicht der richtige Ansatz ist, zu sagen, ich lasse das mal eine KI für mich erledigen irgendwie, indem ich ein paar Schlagwörter reinhaue und schreibe mir da jetzt mal einen schönen Text, das wird auf die Art und Weise irgendwie nicht funktionieren.
Was ich sehr spannend finde, natürlich habe ich da sehr viel Kritik von anderen Leuten auch bekommen, die so gesagt haben, ja, das kann ja auch nicht und das Tool ist auch doof. Ja, fein, aber das ist auch so ein bisschen Proof of Concept gewesen, so dass Leute sollten es merken und Leute sollten sehen, dass nicht einfach so das bestbewertete Tool, das irgendwie funktioniert. Man hat mir dann irgendwie andere Tools empfohlen und Ratschläge gegeben und so ist das dann noch irgendwie als was Positives irgendwie draus geworden. Ich habe das einfach, wollte aber im Wesentlichen eigentlich nur mal ausnehmen, ich war ein bisschen genervt von, dass der Eindruck erweckt wurde, man muss jetzt hier eine drei Knöppe machen und da drei Knöppe machen und schon übernimmt die KI dein LinkedIn-Profil, schon schreibt die KI deine Webseite und schreibt, mach das irgendwie so. Und so funktioniert es halt eben nicht. Und das war dann mehr oder weniger so eine aus der Laune rausgeborene Sache. Wie gesagt, der Gesamtaufwand inklusive Registrieren des Tools war eine halbe Stunde, den Quatsch zu machen. Und so sah das dann halt auch aus.
Seodeluxe: Das wird jetzt alles noch nicht so funktionieren. Vielleicht tut es das irgendwann in Zukunft. Auf jeden Fall auch witzig, dass du da ein bisschen getestet hast und einfach Feedback dir da abgeholt hast von den Leuten. Mir ist es jetzt nicht aufgefallen, sage ich jetzt mal. Aber ich habe den Post heute gesehen, weil ich heute nochmal rübergeschaut habe und du geschrieben hast, hier, Lambo ist bestellt, weil du jetzt mit der KI da deine Arbeit machst.
Gero Wenderholm: Was funktioniert hatte, war dass regelmäßig Posting dich schon offenbar sehr häufig in den Fokus bringt, dass man auch mit dem größten Schrott selbst erfundenen, nichtlustigen Hasenwitzen, die das Tool nachher irgendwie in der schlimmsten Ausprägung rausgeschmissen hat, dir da irgendwie ein paar tausend Impressions generiert und du offenbar häufiger vorgeschlagen wirst an der Seite als Experte zu irgendeinem Thema. Zumindest habe ich so viele Kontaktanfragen und Follower bekommen wie nie zuvor. Und das war schon dann doch irgendwie erstaunlich, dass der Algorithmus dich für, ja, auch dafür belohnt, einfach sehr regelmäßig zu posten und dann wirklich offenbar die Content-Qualität mehr oder weniger gar nicht so wichtig ist, um zumindest jetzt, ich sage mal, Reichweite zu erzielen und deine Audience zu erhöhen.
Wie wertig und wie wertvoll die jetzt ist, das mag ich jetzt irgendwie nicht einzuschätzen. Also ob das jetzt irgendwie die richtige Strategie ist, das möchte ich überhaupt gar nicht empfehlen. Aber für sowas sind solche Tests aber dann irgendwie auch ganz schön, einfach mal zu gucken. Dann game ich mal ein bisschen mit dem LinkedIn-Album ein bisschen rum. Und was passiert denn eigentlich mal, wenn ich da irgendwie zweimal am Tag irgendwelche Meldungen raushaue mit unterschiedlichen Qualitäten und dann einfach mal angucke, was das für Reaktionen erzeugt. Und das, wie gesagt, mit einem einfach quick and dirty Geschichte. Und ich finde, diese Art und Weise, mit Techniken umzugehen, das ist uns SEOs so ein bisschen eigen irgendwie. Immer lieber ausprobieren, als nur zu lesen und zu philosophieren.
Einfach Dinge anwenden und im Zweifel auf die Schnauze fallen. Und ich hoffe, ich habe mir meinen Namen jetzt nicht zu doll verbrannt damit, damit er sich irgendwie zwischendurch den, das, ja, was habe ich empfohlen? Das ist eine verbrannte Domain, wenn man die ein bisschen nachoptimiert, dass die sofort wieder funktionieren würde, hat die KI einmal aus dem Google-Post gemacht zu Google Penalty, was totaler Quatsch ist. Was da sehr lustig war, Malte Landwehr hat das sofort eingeschritten und hat alarmiert, okay, das kann gar nicht passieren. Und John Müller hat das geliked. John Müller fand das offenbar lustig, dass ich da totalen Mist erzählt habe. Das war so, okay, natürlich darf ich es gerade nicht rausmachen, aber dass man irgendwie, ich sah schon davor und wusste, wann mein nächster Post rausgeht und habe mal geguckt, was dann passiert und habe aber halt nicht eingegriffen, sondern habe einfach mal machen lassen und das war irgendwie was Witziges.
Seodeluxe: Definitiv, es ist auch witzig, dass die Leute das dann eben lesen und wahrnehmen. Das ist doch in Ordnung auch. Ich meine, da steht eh genug viel Unsinn im Internet, da brauchen wir uns nicht drüber zu unterhalten. Viel Halbwissen oder gar kein Wissen und viel Falsches auch. Auch, ja, das ist nun mal das Medium an sich. Ja, klar, dass da jeder teilweise unreflektiert sein Zeug da reinpostet. Von daher ist es ja gut, immer wenn man das valide mit Daten belegt. Du hast ja vorhin mehrfach angesprochen, dass du immer gern so mit Daten alles belegst, Use Cases machst. Finde ich super. Finde ich mega sinnvoll einfach auch.
Ja, und man nicht einfach nur irgendein Guesswork quasi da macht und das dann postet. Da sind wir auch noch mal beim Thema Daten. Du hasst das Suchvolumen. Ja, Hass mit Doppel-S, habe ich auch nochmal gelesen und da gab es so einen kleinen Post, wo du geschrieben hast, nein, Suchvolumen, alles Mist. Da müssen wir fairerweise sagen, gehe ich nicht d’accord mit dir, aber trotzdem, magst du uns da nochmal kurz erzählen, warum du der Meinung bist, dass Suchvolumen überhaupt gar keine Aussage oder wenig SEO-Aussagekraft für dich hat?
Gero Wenderholm: Ja, können wir gerne machen und sehr schön, dass wir da nicht einer Meinung sind, dann wird das vielleicht auch irgendwie ein bisschen interessanter dabei. Also ich habe mich da, wie gesagt, auch schon viel mit der Datenbasis beschäftigt und auch natürlich über die Jahre und gerade, weil ich viel SEO und SEA parallel gemacht habe, einfach gelernt und festgestellt, wie schlecht und wie wenig belastbar die Daten aus dem Keyword-Tool einfach sind. In fairer Weise war es nie für SEO gedacht. Wir hatten damals nur irgendwie nichts anderes.
Also das Google AdWords Tool oder der Keyword Planner da, da insbesondere die Suchvolumina auf so einem minimalen Sample basieren, dass da unglaublich viel fehlt und die Sachen so zusammengefasst, gerundet, gefiltert werden, dass das für mich ganz oft einfach zu kurz gesprungen ist. Und worum es mir da im Prinzip geht, ist so die uralte SEO-Taktik: Ich suche mir irgendwie ein Thema, suche mir das Keyword mit dem größten Suchvolumen raus und schreibe das dann irgendwie in den Title und schreibe es in die H1 und schon mache ich irgendwie SEO. Und dann, da bin ich halt zum einen von meiner Herangehensweise, den Content-Creation-Prozess von viel früher bis viel später zu begleiten, dass Keywords eine relativ untergeordnete Rolle spielen und das Suchvolumen da auch überhaupt nicht verzichtbar ist.
Das ist das, was ich im Prinzip unterm Strich sagen wollte und mich auch mal wieder, und da ist man ja auch irgendwie menschlich, dann auch mal irgendwo gerade gelesen gehabt, dass da irgendwie jemand sich mit einem Case beschäftigt hatte, wie toll das dann funktioniert. Und ich weiß halt, dass die Daten zum Großteil einfach kaputt sind, falsch sind, gefiltert sind, dass es zu vielen Themen einfach keine gibt. Das heißt, und ich warne einfach nur davor, elementare Business-Entscheidungen nur aufgrund von irgendwelchen Tool-Suchvolumina zu treffen, die im Zweifel einfach nicht stimmen und ich da irgendwie Lücken drin habe und es andere Möglichkeiten gibt, andere Begriffe, Begrifflichkeiten, Themen zu finden.
Und insbesondere, wenn man jetzt damit irgendwie sich versucht, einen Business Case aufzubauen, indem ich sage, okay, angenommene Suchvolumina XY mal Position so und so, die ich erreichen kann, angenommene ROI., was auch immer und damit könnte ich dann irgendwas machen, das ist für mich schon fast kriminell, das zu exorzieren, weil es muss eigentlich sehr, sehr falsch sein. Nein, auf der anderen Seite, und da finde ich das aber trotzdem legitim zu sagen, ich nutze es zur Recherche und zumindest zu einer groben Bewertung dazu, wenn ich mein Hirn nicht ausschalte dabei.
Oder auch das habe ich in den Kommentaren dann irgendwann mal gesagt, wenn ich wenn ich die benutzen kann um mein Business Case irgendwie durchzubringen wenn er wieder irgendein Chef kommt und sagt, du willst Ressourcen von der IT haben und du musst mir irgendwas nennen, dann ist es im Zweifel das einzige was ich habe mit dem ich irgendwie rechnen und kalkulieren kann sofern ich nicht irgendwie anzeigen geschaltet habe und echte Suchvolumina habe, was wiederum meistens die bessere Taktik ist, zu bestimmten Themen da Adwords zu schalten und die Zahlen darin sind wesentlich stimmiger als das was im Keyword-Tool rauskommt, und genau ich habe da glaube ich vier, fünf Punkte kann man gerne auf LinkedIn bei mir nochmal nachlesen, wo ich dann gesagt habe das finde ich nicht toll und begegnet mir immer wieder und es nervt mich da so ein bisschen gegen anzureden oder müssen gegen an zu argumentieren.
Ohne es komplett zu falsifizieren, möchte ich einfach die Leute einfach auf die nächste Ebene im Prozess bringen. Einfach zu sagen, ich muss doch, bevor du dich mit irgendwelchen Suchvolumina, du weißt nicht, wer da sucht, du weißt nicht, warum der sucht, du weißt nicht, in welchem Kontext der sucht, du weißt nicht, zu welcher Journey dieses Keyword gehört. Und wenn du diese Information beispielsweise gar nicht hast, wenn du dich damit gar nicht beschäftigst, sondern einfach so, ich gehe einfach nach irgendeiner komischen Zahl, die auf einer richtig, richtig brutal schlechten Datenbasis beruht und dann ist das unter Umständen vielleicht nicht die richtige Herangehensweise.
Und zum anderen noch ein Nebeneffekt dabei, wenn alle dieses Tool oder Tools, die darauf aufsetzen, nutzen, dann ja, herzlichen Glückwunsch, dann macht ihr genau alle das und arbeitet auf dieselben Begriffe und macht was, was eigentlich für sehr gedacht war. Google möchte, dass alle auf die gleichen Keywords Anzeige schalten, aber im SEO ist das nicht zwingend richtig, dass alle auf die gleichen Begriffe optimieren und das da mal und da auch mal ein bisschen zu polarisieren mit solchen Aussagen, so ich hasse das und ich finde das einfach komplett schlecht und ich lehne das komplett ab. Da stehe ich ein Stück weit zu, das auch so zu sehen. Und genau, der Hintergrund, da musste ich jetzt ein bisschen ausholen, ist einfach versuchen, die Leute einfach ein Stückchen weiterzubringen und sich dann in dem Fall nicht nur auf bloße Zahlen zu verlassen, sondern einfach ein bisschen weiterzugehen oder im Zweifel auch andere Quellen heranzuziehen.
Ich habe vielleicht nochmal ein Beispiel, das hast du vielleicht auch in den Kommentaren gelesen. Ich habe ja in der Zeit, wo ich mich mit diesem Thema Sprachassistenten oder sowas auch immer beschäftigt habe, habe ich einfach mal mir so einen eigenen Chatbot oder einen eigenen Google-Action gebaut, die Themen, die über das Thema Veganismus Fragen beantworten konnte und habe dann mal geguckt, was dann passiert, was die Leute meinen Bot dann fragen und habe das verglichen mit Zahlen, Daten, Fragen, die ich aus Tools rauskriege, also zum einen aus dem Keyword Planner, die Themen, die da genannt werden, als auch aus irgendwelchen W-Fragen-Tools. Ich habe meinen Bot quasi vorher trainiert mit diversen Fragestellungen zum Thema Veganismus mit den gängigen SEO-Tools.
Ich habe dann mit viel Mühe auch Antworten dazu getextet. Heute Chat-GPT hätte ich gerne gehabt, da mal schnell eine Antwort zu haben, wäre sehr, sehr hilfreich gewesen, aber ich habe sehr viel Arbeit da reingesteckt für, ich glaube, 300, 400 verschiedene Fragen zu 70 bis 80 verschiedenen Intents, die ich identifiziert habe, der Nutzer. Habe ich dann immer Texte dazu geschrieben und die habe ich dann meinen Bot beantworten lassen und da habe ich dann festgestellt, wie groß die Diskrepanz ist zwischen dem, was wir mit unseren Tools überhaupt recherchieren können und mit dem, was echte Nutzer in dem Teil wirklich mein Chatbot da gefragt haben, weil was man vielleicht oder vielleicht nicht jeder weiß, wenn man so ein Alexa-Skill oder eine Google-Action hat, man kann im Hintergrund alles mitlesen. Man weiß genau, was gefragt wurde und man kann es auch statistisch auswerten.
Das heißt, man kann irgendwie sehen, welche Frage wie oft gestellt wurde, in welcher Häufigkeit, in welcher Reihenfolge und so weiter. Und das habe ich dann einfach mal gegeneinander gehalten, wenn ich in meiner klassischen SEO-Brille draufgehen würde, Themen und Keywords zu recherchieren versus was haben die Leute nachher wirklich interessiert und gefragt. Und da hatte ich ein sehr großes Delta irgendwie drin, dass irgendwie nur ein Viertel der Themen, auf die ich mich vorbereitet hatte, war überhaupt relevant. Und irgendwie mehr als auf der anderen Seite, mehr als die Hälfte dieser Fragen, die dann reinkamen, hätte ich niemals finden können mit SEO-Tools.
Seodeluxe: Okay, weil die wahrscheinlich wenig Suchvolumen haben oder einzelne Fragen sind, die dann natürlich so in den Tools gar nicht auftauchen.
Gero Wenderholm: Ich habe sehr viel darüber gelernt. Also ich hatte verschiedene Muster. Genau, wen es interessiert, wir können auch, ich bin Deutschlands erfolglosester YouTuber. Ich habe den Case mal ausgewertet und habe ein Video darüber gemacht, wen es interessiert auf meinem Channel. Ich glaube, ich habe 20 Follower. Da, was zum Beispiel rausgekommen ist…
Seodeluxe: Nach der Sendung explodiert das, Gero, ist ja schon klar, ja? (lacht)
Gero Wenderholm: Was zum Beispiel rausgekommen ist, dass teilweise Fragen, manche Fragen waren zu aktuell. Die konnten natürlich noch keine Datenbasis haben. Die sind noch da gar nicht reingelaufen, weil alles, was Suggest oder sonst irgendwie Keyword auslöst, muss alt sein, muss eine Historie hatten. Und da war zum Thema Veganismus, ist der neue Burger bei Burger King wirklich vegan? Oder woraus ist das Patty? Oder sonst irgendwie so Sachen. Das war halt, oh, aber eigentlich spannend zu wissen und schön, dass man früh an diesen Intent, an diese Information, an dieses Nutzerbedürfnis rankommt.
Da gab es auch Dinge, wo die Begrifflichkeiten einfach umgekehrt ausgetauscht, die Fragen indirekt gestellt wurden. So nach dem Motto: „Womit ersetze ich Milchschaum?“ oder weiß ich nicht was. Da ist weder Vegan noch Veganismus noch Pflanzen noch irgendwie Zeugs drin. Also es gab einfach ganz viele andere Möglichkeiten, sich auszudrücken, andere Begriffe zu verwenden, die aber im Prinzip das Gleiche sagen, auf das ich mich vorbereitet habe. Trotzdem ist der Bot nicht angesprungen und würde auch ein normaler Content-Creation-Prozess nicht an diese Themen irgendwie rankommen.
Teilweise war es zu longtailig natürlich, teilweise war es aktuell, teilweise hat es andere Begriffe gemacht, teilweise wurde einfach nur ins Negative gefragt und so weiter und so weiter. Und so habe ich irgendwie in meinem wiederum mal was testen, mal was auszuprobieren, wie viel kann ich User Intent mithilfe eines Sprachroboters da herausfinden, habe ich sehr viel gelernt auch darüber, über Nutzungsverhalten, über Themen und auch vielleicht dadurch auch mal so ein bisschen kritischer über den Wert, alle die gleichen Tools zu benutzen, alle die gleichen Themen zu benutzen und ich habe mit meinem Tool, habe ich aktuellere Themen gefunden, ich habe neue Themen recherchieren können, ich hätte dahinter sogar die Möglichkeit…
Man kann seinen eigenen Skill per Webhook an den eigenen Server anbinden, ich könnte das theoretisch 100% automatisiert auswerten und dann zu sagen, Okay, zum Beispiel, ich schicke an meine Redaktion am Montag so, das sind die Fragen von gestern, die keiner, die mein Wissensschatz nicht beantworten konnte oder irgendwie sowas. Und schon haben die neue Inspiration, über was sie reden können. Ich kann statistisch aufbereiten, eine echte FAQ bauen. Die sich ständig beispielsweise automatisieren, oder dann wirklich die aktuellsten Fragen vielleicht zu einem bestimmten Produkt automatisch auswerten und neue Themenlücken finden und so weiter. Ich kann da echt tatsächlich relativ viel und relativ viel automatisierbar daraus kriegen, wenn man das halt nur ein bisschen wieder versteht und ein bisschen weiterdenkt.
Und jetzt im Gegensatz zu einer normalen Webanalyse, jemand kommt auf deine FAQ-Seite, wenn du cool bist, kriegst du die Scroll-Tiefe so ein bisschen mit. Aber das ist dann irgendwie auch schon fast alles. Und in dem habe ich quasi intentgenau, ich kann auf Fragenebene oder auf unterschiedlichen Bedürfnisebene, habe ich echte Nutzerzahlen und kann da echt sehr viel draus machen, was ich als Ansatz extrem spannend finde. Und auch wiederum auch wieder eine der Abfallprodukte meiner Voice-Search-Eskapaden irgendwie dabei, dabei, sich mit sowas mal einfach noch mehr zu beschäftigen, weil es ist halt mal eine andere Art und mal eine andere Art.
Aber wenn dann eine schöne Brand ist, das irgendwie regelmäßig mal auswertet, wird da ziemlich viel Informationen drin sein, die man sonst vielleicht auch nicht kriegt. Manchmal haben jetzt auch die Leute nicht Lust, für jeden Scheiß, hätte ich fast gesagt, zum Hörer zu greifen und die Hotline anzurufen. Oder die Hotline darf aus Datenschutzgründen nicht sagen, statistisch auswerten oder nur maximal relativ grob auswerten, welche Themen angefragt werden. Da darf man aber nicht so granular sagen, was da wirklich gefragt wurde. Das könnte man, kann man da halt machen. Wenn die Leute nicht da anrufen, dann stellen sie auch die doofen Fragen. Das sind aber im Zweifel die wichtigen Fragen.
Seodeluxe: Gero, zwei Sachen, die mir da durch den Kopf gehen. Jetzt muss man natürlich schon ein bisschen aufpassen. Es gibt ja diesen Spruch, wer viel misst, misst viel Mist. Also das heißt, wenn ich natürlich jetzt jede Suchanfrage oder jede Anfrage da auswerte und die dann vielleicht sogar, keine Ahnung, ins Content-Team automatisiert gebe und sage, ihr schreibt jetzt einen Artikel, womit ersetze ich den Milchschaum jetzt als Beispiel, was du genannt hast. Und dann hast du aber, da sind wir beim Thema Suchvolumen, dann suchen das aber zwei Leute im Monat, dann lohnt sich vielleicht der Aufwand nicht.
Du hast natürlich diese Vollständigkeit, das finde ich sinnvoll, also bei großen Brands, die vielleicht auch nicht weiterkommen in ihrem Keyword-Set oder mit ihrem Traffic und Reichweite, die dann eben sagen, hey, wir haben vielleicht noch Potenziale, die noch nicht genutzt sind, da finde ich es total cool. Aber für mich gerade persönlich ist so ein Mittelding irgendwo, ja? Also zwischen, hier ist noch eine Liste an mit 500 Themen, mach mal, liebe Redaktion, und uns gehen die Themen aus. Irgendwo in der Mitte findet sich das, meiner Meinung nach.
Gero Wenderholm: Ja, wobei, in dem Fall habe ich ja auch Suchvolumina. Aber echte, 100% korrekte Suchvolumina. Nicht die da im Web existieren, also die globalen, aber zumindest die von meinen Nutzern, die kann ich ja auswerten. Heißt jetzt nicht, dass irgendwie jede stumpfe Frage, die da reinkommt, muss ich jetzt zwingend auch einen neuen Artikel drüber schreiben. Aber ohne zu weit ausholen zu sollen, mein Grundansatz ist auch schon irgendwie, schon vor Jahren habe ich dir auch mal darüber erzählt, ich das für sehr wichtig halte, so eine eigene Wissensdatenbank über, ich sag mal zum Beispiel Servicefragen oder sowas an dich und dein Unternehmen vernünftig vertaggt aufzubauen, dass das halt irgendwie, du auch einen Haufen Bots dran bauen kannst.
Das Schöne an diesen Systemen, die sind halt irgendwie auch quasi plattformunabhängig. Da kannst du einen Skype hinterhängen, da kannst du einen Messenger hinterhängen, da kannst du Alexa hinterhängen und mit wenigen Knopfdrücken kannst du da quasi eine Datenbasis erheben und die könntest du aber dann zum Beispiel auch mit deinem Online-Content verknüpfen und will nicht falsch verstanden, dass irgendwie jede neue Idee da reinkommt, jetzt man sofort was Neues drüber schreiben muss. Aber wenn man, wie gesagt, hinter jedem einzelnen Thema auch eine Zahl hat, wenn da irgendwie so ein Trending-Topic ist zum Beispiel, das da jetzt irgendwie ankommt, weil das jetzt in der letzten Woche auf einmal super hochgeschrieben ist und das ständig gefragt wurde und wir das aber noch nie beantworten konnten, dann als Inspiration sowas nehmen auf jeden Fall.
Aber womit man wieder zum Thema kommt, Daten nutzen, Daten verstehen, Daten interpretieren und dann für sich anwenden. Und dann wird vielleicht irgendwo in der Mischung aus dem, was Google im Markt dir sagt, da an Nachfrage existiert und zwischen dem, was du selbst quasi wahrgenommen hast, es müssen ja auch die Leute erstmal dein Bot da benutzen überhaupt, bevor du diese Informationen kriegst. Da ist natürlich eine riesen Diskrepanz dazwischen. Aber daraus mit beiden Dingen zu arbeiten, hast du im Zweifel aber einen zumindest, worum es mir da ging, den kleinen Wissensvorteil, weil die Daten hast du halt auch exklusiv. Die hat halt kein anderer.
Das sind halt echte Kundenstimmen sozusagen, die niemand hat außer dir und die halt einfach so, einfach in so ein System rauflaufen zu lassen und das irgendwie nicht zu verwenden, fände ich einfach irgendwie ein bisschen schade, wenn ich auf der anderen Seite sehr aktiv und offensiv dagegen wettere, wie doof es doch ist, dass irgendwie alle auf den gleichen Daten arbeiten, und dann muss ich, genau, da wurde ich zu Recht gefragt, ja, aber da gibt es mir ja keine Alternativen. Und da habe ich gesagt, okay, ich nenne dir gleich mal irgendwie ein paar, und hier sind ein paar Videos, da habe ich die sogar relativ detailgenau erklärt, was es an Alternativen geben kann.
Jetzt nicht nur die Chatbots, sondern halt auch irgendwie einfach diverse Möglichkeiten, jetzt unabhängig von dem Suchvolumen aus dem Keyword-Tool oder den anderen Tools auch SEO zu machen und Themen zu finden und nutzt es bitte weiter, denkt aber trotzdem ein bisschen über die Rolle nach. Das ist so mein Appell. Suchvolumen und hohes Suchvolumen ist einfach nicht alles und darauf stütze ich keine wichtigen Business-Entscheidungen.
Seodeluxe: Alles prima und genau richtig, verstehe ich. Und macht auch total Sinn, wie du das sagst. Diese internen Daten sind immer super wichtig, genau wie man die interne Suche von den Webseiten ja auch da entsprechend auswertet und schaut, was suchen die User auf meiner Seite? Alles gut. Gero, wir nähern uns ein bisschen dem Ende der Folge, weil ja, ich möchte natürlich auch zeitlich das gleiche Format halten. Deswegen habe ich noch zwei spannende Fragen zum Abschluss. Und zwar, wenn du einen Zauberstab hättest und könntest eine Sache in deiner Vergangenheit ändern damit, welche würde das sein?
Gero Wenderholm: Oh, das ist eine sehr, sehr gute Frage. Ich überlege kurz meinen Zauberstab, um Zeit zu gewinnen. Ich würde gar nicht viel ändern, weil ich mit vielem zufrieden bin, was ich in meinem Leben gemacht habe und gelaufen bin und in der Situation, glaube ich, immer die bestmöglichen Entscheidungen getroffen habe. Klar, muss man nicht anfangen zu rauchen oder irgendwie saufen und die eine oder andere Entscheidung war irgendwie nicht so unglaublich glücklich oder richtig.
Aber ich bin eher nicht so der Typ, der zu sehr in der Vergangenheit hängt und sagt, ich möchte jetzt unbedingt genau diesen einen Punkt ändern, dann wäre mein Leben viel besser gelaufen, sondern stelle mich eher relativ oft und häufig auf bestimmte Situationen ein und versuche halt sehr regelmäßig auch zu reflektieren, ob ich immer noch auf dem richtigen Weg bin. Und deswegen fällt mir gar nichts Konkretes dazu ein. Ich finde es aber auch gar nicht schlimm, dass mir nichts einfällt.
Seodeluxe: Alles gut, nein. Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Antwort. Und von daher, wenn es für dich passt, das ist doch total wichtig. Alles richtig gemacht dann. Und meine letzte Frage an dich ist quasi, was hast du noch vor in den nächsten Jahren? Was hast du noch auf deiner To-Do-List? Was willst du auf jeden Fall noch machen oder erleben?
Gero Wenderholm: Also in den nächsten Jahren, wir fangen ja sehr kurzfristig an. Ich habe mich ja so kurzfristig bei dir jetzt auch auf deine Anfrage geantwortet, weil ich demnächst gleich in Urlaub fahre. Also nächste Woche geht es für mich nach Asien und da erfülle ich mir erstmal einen Läufertraum. Ich werde durch die Tempelanlagen von Angkor Wat laufen, ein Halbmarathon zum Sonnenaufgang durch ein Weltwunder klingt für mich so als Kulisse gar nicht so schlecht. Außerdem besuche ich eine Freundin in Japan, da lerne ich dann endlich mal, wie man richtig kocht, das Japanisch.
Und besuche unter anderem auch den Mariano (Anm. Glas) von den Serienjunkies in Thailand auf dem Weg. Deswegen, das sind so meine kurzfristigen Ziele, die ich irgendwie gerade habe. Und ansonsten, ich muss dir, glaube ich, schon wieder eine unbefriedigende Antwort darauf geben, dass ich gelernt habe, in meinem Leben nicht zu viele Erwartungen und Ziele zu haben, sondern mehr in dem Moment zu gucken, was draus ist. Wenn ich wählen könnte, dann bleibe ich lange gesund und fit und auch in meinem Umfeld bleiben das und ich kann meinen Beruf weiter ausführen in der Art und Weise.
Und genau, es kommen durch dich kommen ja auch ganz viele tolle neue Kunden, die mich jetzt zum ersten Mal kennenlernen und merken, ach, der ist ja ein richtig schlauer Typ. Habe ich demnächst wieder ganz viele tolle Anfragen. Deswegen danke dir dafür, dass du meine Zukunft mitsicherst.
Seodeluxe: Du, sehr, sehr gerne. Das war ein tolles Schlusswort. Also ich sage an dieser Stelle vielen lieben Dank, Gero Wenderholm, dass du dir die Zeit genommen hast und uns hier nochmal mit deinem, ja, mit der Vergangenheit, aber auch Zukunft mit coolen Insights einfach ein bisschen versorgt hast, aus deinem Leben erzählt hast. Hört sich alles sehr spannend an. Ich habe mich sehr gefreut, nach zwölf Jahren diese zweite Sendung mit dir zu machen. Vielleicht machen wir irgendwann nochmal die dritte, wer weiß das schon. Und ich hoffe, ihr hattet Spaß da draußen. Das war Folge Nummer 27 von SEOs Finest, der Podcast. Genau, das war es an dieser Stelle. Mein Name ist Marcell Sarközy, Seodeluxe. Ich verabschiede mich und gebe natürlich wie immer dem Gero dann noch das Schlusswort.
Gero Wenderholm: Ja, das Schlusswort ist, in Hamburg sagt man Tschüss. Ich glaube, damit schließt sich der Kreis, ich glaube was ähnliches habe ich glaube ich vor 13 Jahren auch gesagt und genau. Seid lieb zueinander, habt einen schönen Tag und verbringt mehr Zeit mit euren Kindern.
Seodeluxe: In diesem Sinne, ciao.
SEOs Finest 27 Shownotes
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Probekapitel von Geros Buch: https://www.wenderholm.de/buch/
Marcell Sarközy ist Gründer & CEO der Agentur Seodeluxe Online Marketing. Seit 2004 hilft er bekannten Unternehmen dabei, Ihre Sichtbarkeit im Internet zu verbessern und dadurch mehr Traffic zu generieren.